Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.deken muste/ fiel also die Corp de Garde an bejm Neuthor mit aller Gewalt/ das er alldar ein Pe[unleserliches Material]arda pflanzen/ und das Tohr dem hellen/ hauffen/ so auf den Plain Palais hielte offnen könnte. Er eroberte zwar die Cor de garde/ versahe es aber grewlich/ das er einen entschlupffen ließ/ welcher bald hinauf stieg/ den eifern Schoßgatter für fellen ließ / damit sie die Petarda nicht anbringen können. In der Stadt war grosses Geschrej/ heulen und wehklagen/ welches ihnen die Savojer hetten zu nuz machen sollen und besser Muth fassen/ so zaghafft die Inwohner waren/ welche nicht wusten wo hinaus/ oder welchem Thor sie zulauffen solten. Die Feinde wurden von den lieblichen Anblik ihres ersten Glüks gar verblendet. Die heraussen hetten irgend ein ander Thor anfallen sollen/ damit sie die in der Stadt getrennet hetten/ die drinnen gebrauchten sich nicht ihrer Beille/ Hämmer / sc. Sie vergassen Fewer in etliche Häusser zu werffen/ sie waren ganz verwirret/ und dachten vilmehr auff den Raub/ als wie sie ihren Anschlag zu Ende führen wolten. Sie hatten zwar under ihnen zu Losung das Frösch-Geschrej/ damit sie sich undereinander erkenneten/ gleich wie die Türken mit dem Wort Bret/ Bret/ einander auffmuntern und annahmen. Vnter dessen schrje der Bürger meister in der Stat/ wer mich lieb hat/ der folge mir. Etliche benachbarte Bawren/ so im Stadt Hause die Wacht hatten/ wurden bej dem Neu thor von etlichen Capitainen wider die Feinde angeführet/ aber mannlich wider zuruk geschlagen/ doch glükete denen von der Statt Seiten der erste Schuß/ das sie den Petardirer traffen/ welcher sehr bemühet war eine Petard anzuschlagen. Aber darumb waren die Feinde nicht gewichen/ wenn nicht der grosse Hauffen der Bürger darzukommen/ welche als die Vnsinnigen in den Feind sazten/ das er bald den Muth sinken ließ/ sonderlich weil der Brignolet Todt blieb/ und sie kein Haupt mehr hatten. Die Noth/ so auch die Zaghaffsten beherzt macht/ er munterte die Bürger dermassen/ das sie als die grimmigsten Thier in die Feinde sezeten/ das sie bald den Rüken kehren musten. Die Hurtigsten nahmen den Weg zu rük zu den Leitern/ aber sie waren wenig nüze ihnen/ denn sie durch ein groß Stük enzwej geschossen waren/ blieben also 54. Tod auff dem Plaz in der Stadt zwischen den Mawren/ und wurden 13. gefangen lebendig. Wenn sie hetten in der Stadt gnug geworben Kriegsvolk gehabt / deken muste/ fiel also die Corp de Garde an bejm Neuthor mit aller Gewalt/ das er alldar ein Pe[unleserliches Material]arda pflanzen/ und das Tohr dem hellen/ hauffen/ so auf den Plain Palais hielte offnen köñte. Er eroberte zwar die Cor de garde/ versahe es aber grewlich/ das er einen entschlupffen ließ/ welcher bald hinauf stieg/ den eifern Schoßgatter für fellen ließ / damit sie die Petarda nicht anbringen können. In der Stadt war grosses Geschrej/ heulen und wehklagen/ welches ihnen die Savojer hetten zu nuz machen sollen und besser Muth fassen/ so zaghafft die Inwohner waren/ welche nicht wusten wo hinaus/ oder welchem Thor sie zulauffen solten. Die Feinde wurden von den lieblichen Anblik ihres ersten Glüks gar verblendet. Die heraussen hetten irgend ein ander Thor anfallen sollen/ damit sie die in der Stadt getrennet hetten/ die drinnen gebrauchten sich nicht ihrer Beille/ Hämmer / sc. Sie vergassen Fewer in etliche Häusser zu werffen/ sie waren ganz verwirret/ und dachten vilmehr auff den Raub/ als wie sie ihren Anschlag zu Ende führen wolten. Sie hatten zwar under ihnen zu Losung das Frösch-Geschrej/ damit sie sich undereinander erkenneten/ gleich wie die Türken mit dem Wort Bret/ Bret/ einander auffmuntern und annahmen. Vnter dessen schrje der Bürger meister in der Stat/ wer mich lieb hat/ der folge mir. Etliche benachbarte Bawren/ so im Stadt Hause die Wacht hatten/ wurden bej dem Neu thor von etlichen Capitainen wider die Feinde angeführet/ aber mannlich wider zuruk geschlagen/ doch glükete denen von der Statt Seiten der erste Schuß/ das sie den Petardirer traffen/ welcher sehr bemühet war eine Petard anzuschlagen. Aber darumb waren die Feinde nicht gewichen/ wenn nicht der grosse Hauffen der Bürger darzukommen/ welche als die Vnsinnigen in den Feind sazten/ das er bald den Muth sinken ließ/ sonderlich weil der Brignolet Todt blieb/ und sie kein Haupt mehr hatten. Die Noth/ so auch die Zaghaffsten beherzt macht/ er munterte die Bürger dermassen/ das sie als die grimmigsten Thier in die Feinde sezeten/ das sie bald den Rüken kehren musten. Die Hurtigsten nahmen den Weg zu rük zu den Leitern/ aber sie waren wenig nüze ihnen/ denn sie durch ein groß Stük enzwej geschossen waren/ blieben also 54. Tod auff dem Plaz in der Stadt zwischen den Mawren/ und wurden 13. gefangen lebendig. Wenn sie hetten in der Stadt gnug geworben Kriegsvolk gehabt / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0342" n="308"/> deken muste/ fiel also die Corp de Garde an bejm Neuthor mit aller Gewalt/ das er alldar ein Pe<gap reason="illegible"/>arda pflanzen/ und das Tohr dem hellen/ hauffen/ so auf den Plain Palais hielte offnen köñte. Er eroberte zwar die Cor de garde/ versahe es aber grewlich/ das er einen entschlupffen ließ/ welcher bald hinauf stieg/ den eifern Schoßgatter für fellen ließ / damit sie die Petarda nicht anbringen können. In der Stadt war grosses Geschrej/ heulen und wehklagen/ welches ihnen die Savojer hetten zu nuz machen sollen und besser Muth fassen/ so zaghafft die Inwohner waren/ welche nicht wusten wo hinaus/ oder welchem Thor sie zulauffen solten. Die Feinde wurden von den lieblichen Anblik ihres ersten Glüks gar verblendet. Die heraussen hetten irgend ein ander Thor anfallen sollen/ damit sie die in der Stadt getrennet hetten/ die drinnen gebrauchten sich nicht ihrer Beille/ Hämmer / sc. Sie vergassen Fewer in etliche Häusser zu werffen/ sie waren ganz verwirret/ und dachten vilmehr auff den Raub/ als wie sie ihren Anschlag zu Ende führen wolten. Sie hatten zwar under ihnen zu Losung das Frösch-Geschrej/ damit sie sich undereinander erkenneten/ gleich wie die Türken mit dem Wort Bret/ Bret/ einander auffmuntern und annahmen. Vnter dessen schrje der Bürger meister in der Stat/ wer mich lieb hat/ der folge mir. Etliche benachbarte Bawren/ so im Stadt Hause die Wacht hatten/ wurden bej dem Neu thor von etlichen Capitainen wider die Feinde angeführet/ aber mannlich wider zuruk geschlagen/ doch glükete denen von der Statt Seiten der erste Schuß/ das sie den Petardirer traffen/ welcher sehr bemühet war eine Petard anzuschlagen. Aber darumb waren die Feinde nicht gewichen/ wenn nicht der grosse Hauffen der Bürger darzukommen/ welche als die Vnsinnigen in den Feind sazten/ das er bald den Muth sinken ließ/ sonderlich weil der Brignolet Todt blieb/ und sie kein Haupt mehr hatten. Die Noth/ so auch die Zaghaffsten beherzt macht/ er munterte die Bürger dermassen/ das sie als die grimmigsten Thier in die Feinde sezeten/ das sie bald den Rüken kehren musten. Die Hurtigsten nahmen den Weg zu rük zu den Leitern/ aber sie waren wenig nüze ihnen/ denn sie durch ein groß Stük enzwej geschossen waren/ blieben also 54. Tod auff dem Plaz in der Stadt zwischen den Mawren/ und wurden 13. gefangen lebendig. Wenn sie hetten in der Stadt gnug geworben Kriegsvolk gehabt / </p> </div> </body> </text> </TEI> [308/0342]
deken muste/ fiel also die Corp de Garde an bejm Neuthor mit aller Gewalt/ das er alldar ein Pe_ arda pflanzen/ und das Tohr dem hellen/ hauffen/ so auf den Plain Palais hielte offnen köñte. Er eroberte zwar die Cor de garde/ versahe es aber grewlich/ das er einen entschlupffen ließ/ welcher bald hinauf stieg/ den eifern Schoßgatter für fellen ließ / damit sie die Petarda nicht anbringen können. In der Stadt war grosses Geschrej/ heulen und wehklagen/ welches ihnen die Savojer hetten zu nuz machen sollen und besser Muth fassen/ so zaghafft die Inwohner waren/ welche nicht wusten wo hinaus/ oder welchem Thor sie zulauffen solten. Die Feinde wurden von den lieblichen Anblik ihres ersten Glüks gar verblendet. Die heraussen hetten irgend ein ander Thor anfallen sollen/ damit sie die in der Stadt getrennet hetten/ die drinnen gebrauchten sich nicht ihrer Beille/ Hämmer / sc. Sie vergassen Fewer in etliche Häusser zu werffen/ sie waren ganz verwirret/ und dachten vilmehr auff den Raub/ als wie sie ihren Anschlag zu Ende führen wolten. Sie hatten zwar under ihnen zu Losung das Frösch-Geschrej/ damit sie sich undereinander erkenneten/ gleich wie die Türken mit dem Wort Bret/ Bret/ einander auffmuntern und annahmen. Vnter dessen schrje der Bürger meister in der Stat/ wer mich lieb hat/ der folge mir. Etliche benachbarte Bawren/ so im Stadt Hause die Wacht hatten/ wurden bej dem Neu thor von etlichen Capitainen wider die Feinde angeführet/ aber mannlich wider zuruk geschlagen/ doch glükete denen von der Statt Seiten der erste Schuß/ das sie den Petardirer traffen/ welcher sehr bemühet war eine Petard anzuschlagen. Aber darumb waren die Feinde nicht gewichen/ wenn nicht der grosse Hauffen der Bürger darzukommen/ welche als die Vnsinnigen in den Feind sazten/ das er bald den Muth sinken ließ/ sonderlich weil der Brignolet Todt blieb/ und sie kein Haupt mehr hatten. Die Noth/ so auch die Zaghaffsten beherzt macht/ er munterte die Bürger dermassen/ das sie als die grimmigsten Thier in die Feinde sezeten/ das sie bald den Rüken kehren musten. Die Hurtigsten nahmen den Weg zu rük zu den Leitern/ aber sie waren wenig nüze ihnen/ denn sie durch ein groß Stük enzwej geschossen waren/ blieben also 54. Tod auff dem Plaz in der Stadt zwischen den Mawren/ und wurden 13. gefangen lebendig. Wenn sie hetten in der Stadt gnug geworben Kriegsvolk gehabt /
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/342>, abgerufen am 29.07.2024. |