Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Hielte bald darauf seinen ersten Reichstag zu Worms/ allwo sich D. Luther mußte einfinden/ und wegen seiner Person und Lehr Antwort geben. Solle under anderm auch gesagt haben: Er wolle auf den Reichstag/ und wann[unleserliches Material]sshon so vil Teufel in der Statt wären/ als Ziegel auf den Tächern. Die Krieg so er geführet/ sind dise: Der Meiländische/ Türkische/ Africanische / Geldrische/ Teutsche und Magdenburgische: Nach dem er das ein und andere mahl mit den Türken gekrieget/ hat er seinen Soldaten befohlen/ daß sie widerum in die Schiff steigen sollen/ und das mit disen worten: Er wolle lieber einen Christen erretten und bej dem leben erhalten/ dann tausend Türken und Mohren nidermachen. Reformation in der Eidtgnoß schafft. In der Eydtgnoßschafft begunnte die Reformation auch ihren fortgang zugewünnen/ und wurde eiferig fortgesezet durch Huldrich Zwingli zu Zürich/ Berthold Haller zu Bern/ Johannem Oecolampadium zu Basel und Gebastian Hoffmeister zu Schaffhausen. Franciscus I. König in Frankreich gefangen. Franciscum I. König in Frankreich/ schluge Käiser Caroli V Kriegsheer vor Pavia/ sammt den Schweizern / die mit dem König Bündtnus gemacht hatten. Und wurde Franciscus gefangen nach Madril geführet/ da es anfangs ein schlecht ansehen auf seithen des Königs hatte/ bis zu lezt die Medici dem Käiser Carl gerathen/ er solte durch sein freundlich besprechen den König wider erquiken/ der für Unmuth krank lage: Sittenmahlen so er sturbe/ wurde der Käiser wenig nuzen von der erlangten Victori und Sig haben. Der Bauren Krieg. Bald aber kame aus einem freundlichen Gespräch die sach dahin/ daß der König des Käisers schwager/ und vom Käiser selbsten wider in Frankreich begleitet worden. Dazumal begabe sich der weit umm sich fressende greuliche Bauren Krieg/ so aus einer Herrschafft in die andere/ gleich der Krankenden sucht dem Krebs/ kommen/ da sich die Underthanen in Schwaben/ Teutschland/ Lothringen/ in dem Stifft Salzburg und anderwerts/ zusammen gerottet/ mit Eyden verpflichtet/ under dem schein der Religion / von dem Gewalt der Obern und Fürgesezten Hielte bald darauf seinen ersten Reichstag zu Worms/ allwo sich D. Luther mußte einfinden/ und wegen seiner Person und Lehr Antwort geben. Solle under anderm auch gesagt haben: Er wolle auf den Reichstag/ und wañ[unleserliches Material]sshon so vil Teufel in der Statt wären/ als Ziegel auf den Tächern. Die Krieg so er geführet/ sind dise: Der Meiländische/ Türkische/ Africanische / Geldrische/ Teutsche und Magdenburgische: Nach dem er das ein und andere mahl mit den Türken gekrieget/ hat er seinen Soldaten befohlen/ daß sie widerum in die Schiff steigen sollen/ und das mit disen worten: Er wolle lieber einen Christen erretten und bej dem leben erhalten/ dañ tausend Türken und Mohren nidermachen. Reformation in der Eidtgnoß schafft. In der Eydtgnoßschafft begunnte die Reformation auch ihren fortgang zugewünnen/ und wurde eiferig fortgesezet durch Huldrich Zwingli zu Zürich/ Berthold Haller zu Bern/ Johannem Oecolampadium zu Basel und Gebastian Hoffmeister zu Schaffhausen. Franciscus I. König in Frankreich gefangen. Franciscum I. König in Frankreich/ schluge Käiser Caroli V Kriegsheer vor Pavia/ sam̃t den Schweizern / die mit dem König Bündtnus gemacht hatten. Und wurde Franciscus gefangen nach Madril geführet/ da es anfangs ein schlecht ansehen auf seithen des Königs hatte/ bis zu lezt die Medici dem Käiser Carl gerathen/ er solte durch sein freundlich besprechen den König wider erquiken/ der für Unmuth krank lage: Sittenmahlen so er sturbe/ wurde der Käiser wenig nuzen von der erlangten Victori und Sig haben. Der Bauren Krieg. Bald aber kame aus einem freundlichen Gespräch die sach dahin/ daß der König des Käisers schwager/ und vom Käiser selbsten wider in Frankreich begleitet worden. Dazumal begabe sich der weit um̃ sich fressende greuliche Bauren Krieg/ so aus einer Herrschafft in die andere/ gleich der Krankenden sucht dem Krebs/ kommen/ da sich die Underthanen in Schwaben/ Teutschland/ Lothringen/ in dem Stifft Salzburg und anderwerts/ zusammen gerottet/ mit Eyden verpflichtet/ under dem schein der Religion / von dem Gewalt der Obern und Fürgesezten <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0306" n="276"/> <p>Hielte bald darauf seinen ersten Reichstag zu Worms/ allwo sich D. Luther mußte einfinden/ und wegen seiner Person und Lehr Antwort geben. 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König in Frankreich/ schluge Käiser Caroli V Kriegsheer vor Pavia/ sam̃t den Schweizern / die mit dem König Bündtnus gemacht hatten. 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Hielte bald darauf seinen ersten Reichstag zu Worms/ allwo sich D. Luther mußte einfinden/ und wegen seiner Person und Lehr Antwort geben. Solle under anderm auch gesagt haben: Er wolle auf den Reichstag/ und wañ_ sshon so vil Teufel in der Statt wären/ als Ziegel auf den Tächern.
Die Krieg so er geführet/ sind dise: Der Meiländische/ Türkische/ Africanische / Geldrische/ Teutsche und Magdenburgische: Nach dem er das ein und andere mahl mit den Türken gekrieget/ hat er seinen Soldaten befohlen/ daß sie widerum in die Schiff steigen sollen/ und das mit disen worten: Er wolle lieber einen Christen erretten und bej dem leben erhalten/ dañ tausend Türken und Mohren nidermachen.
In der Eydtgnoßschafft begunnte die Reformation auch ihren fortgang zugewünnen/ und wurde eiferig fortgesezet durch Huldrich Zwingli zu Zürich/ Berthold Haller zu Bern/ Johannem Oecolampadium zu Basel und Gebastian Hoffmeister zu Schaffhausen.
Reformation in der Eidtgnoß schafft. Franciscum I. König in Frankreich/ schluge Käiser Caroli V Kriegsheer vor Pavia/ sam̃t den Schweizern / die mit dem König Bündtnus gemacht hatten. Und wurde Franciscus gefangen nach Madril geführet/ da es anfangs ein schlecht ansehen auf seithen des Königs hatte/ bis zu lezt die Medici dem Käiser Carl gerathen/ er solte durch sein freundlich besprechen den König wider erquiken/ der für Unmuth krank lage: Sittenmahlen so er sturbe/ wurde der Käiser wenig nuzen von der erlangten Victori und Sig haben.
Franciscus I. König in Frankreich gefangen. Bald aber kame aus einem freundlichen Gespräch die sach dahin/ daß der König des Käisers schwager/ und vom Käiser selbsten wider in Frankreich begleitet worden.
Der Bauren Krieg. Dazumal begabe sich der weit um̃ sich fressende greuliche Bauren Krieg/ so aus einer Herrschafft in die andere/ gleich der Krankenden sucht dem Krebs/ kommen/ da sich die Underthanen in Schwaben/ Teutschland/ Lothringen/ in dem Stifft Salzburg und anderwerts/ zusammen gerottet/ mit Eyden verpflichtet/ under dem schein der Religion / von dem Gewalt der Obern und Fürgesezten
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 276. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/306>, abgerufen am 16.02.2025. |