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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Es kamen auch in der Eidgnossen gewalt bei vier hundert des Grosser gewünn der Eydgnossen Herzogen zelten/ die von innen von Sammet/ von aussen her aber von Flart-Seiden gemachet/ auch die schilt daran/ von Gold und Perlein sehr zierlich gestiket/ darzu sechs hundert köstlicher Panneren/ und Fahnen/ welche theils am streit gewunnnen/ und theils in Reis-trögen gefunden waren/ sein Canzlei / Guldin einsigel eines pfundes schwer/ sein vergüldeter sessel/ vil Seidene und von Gold gewebene tücher/ stiberne Credenz/ bei drei hundert stuken/ alle barschafft/ vil kostliche Kleinodien/ auch seines bruders des bastarts einsigel/ und in summa ein so merklicher schaz daß deß Herzogen von Burgund verlurst/ sich an wert bet zehen mal hundert tausend Gulden belauffen möchte: Auch wurden vier tausend grosser bleienen Kolben / neben mancherlei Kauffmans Wahren/ in grosser menge auffgehebt.

Es liesse darneben Carolus einen Diamant/ eines daumens Des Herzogen Diamant. breite gros/ welchen man in aller Christenheit für den edelsten stein hielte/ in bemeltem läger/ der von Gold eingefasset/ und mit zwejen köstlichen anhangenden Prelinen gezieret war/ derseibige wi Comineus sagt/ soll anfanglich vor Granson funden/ darnach als unnüz verworffen/ bald widerum aufgehebt/ einem Priester umm 3. Franken zugestellet worden sejn: Hernach kauffte solchen von den Eydtgnossen Bartholome Mey/ von Bern/ umm fünff tausend Gulden/ und gabe Wilhelmen von Dießbach dem Undermärkter vier hundert Gulden für seine müh und arbeit/ der empfienge kurz darnach von etlichen Genuesern siben tausend Rheinischer Gulden darumm von denen kame diser Diamant in des Herzogen von Meiland gewalt/ umm eilff tausend Ducaten/ und soll endlich Bapst Julto/ sein drejfache Cronen damit zu zieren / umm zwenzig tausend Ducaten worden/ und noch bej weitem ein mehrers werth gewesen sind.

Diser hochmütige Carolus/ nach dem er all sein Bagagi/ Munition/ Artillerej und Canzlej verlohren/ war er hierüber solcher gestalten erbittert und ergrimmet/ daß er den Eydtgenossen zuman dern mal den tod geschworen/ ließ derowegen auf ein neues Geschüz und Stuk giessen/ und viel volk auf die Füß bringen.

Treffen bei Nancy. Hierauf gieng nun das andere blutige Treffen bej Nancy auch an/ allwo das Lothringische Heer zu den Eydtgnossen gestossen/ ge-

Es kamen auch in der Eidgnossen gewalt bei vier hundert des Grosser gewüñ der Eydgnossen Herzogen zelten/ die von innen von Sammet/ von aussen her aber von Flart-Seiden gemachet/ auch die schilt daran/ von Gold und Perlein sehr zierlich gestiket/ darzu sechs hundert köstlicher Panneren/ und Fahnen/ welche theils am streit gewunnnen/ und theils in Reis-trögen gefunden waren/ sein Canzlei / Guldin einsigel eines pfundes schwer/ sein vergüldeter sessel/ vil Seidene und von Gold gewebene tücher/ stiberne Credenz/ bei drei hundert stuken/ alle barschafft/ vil kostliche Kleinodien/ auch seines bruders des bastarts einsigel/ und in summa ein so merklicher schaz daß deß Herzogen von Burgund verlurst/ sich an wert bet zehen mal hundert tausend Gulden belauffen möchte: Auch wurden vier tausend grosser bleienen Kolben / neben mancherlei Kauffmans Wahren/ in grosser menge auffgehebt.

Es liesse darneben Carolus einen Diamant/ eines daumens Des Herzogen Diamant. breite gros/ welchen man in aller Christenheit für den edelsten stein hielte/ in bemeltem läger/ der von Gold eingefasset/ und mit zwejen köstlichen anhangenden Prelinen gezieret war/ derseibige wi Comineus sagt/ soll anfanglich vor Granson funden/ darnach als unnüz verworffen/ bald widerum aufgehebt/ einem Priester um̃ 3. Franken zugestellet worden sejn: Hernach kauffte solchen von den Eydtgnossen Bartholome Mey/ von Bern/ um̃ fünff tausend Gulden/ und gabe Wilhelmen von Dießbach dem Undermärkter vier hundert Gulden für seine müh und arbeit/ der empfienge kurz darnach von etlichen Genuesern siben tausend Rheinischer Gulden darum̃ von denen kame diser Diamant in des Herzogen von Meiland gewalt/ um̃ eilff tausend Ducaten/ und soll endlich Bapst Julto/ sein drejfache Cronen damit zu zieren / um̃ zwenzig tausend Ducaten worden/ und noch bej weitem ein mehrers werth gewesen sind.

Diser hochmütige Carolus/ nach dem er all sein Bagagi/ Munition/ Artillerej und Canzlej verlohren/ war er hierüber solcher gestalten erbittert und ergrimmet/ daß er den Eydtgenossen zuman dern mal den tod geschworen/ ließ derowegen auf ein neues Geschüz und Stuk giessen/ und viel volk auf die Füß bringen.

Treffen bei Nancy. Hierauf gieng nun das andere blutige Treffen bej Nancy auch an/ allwo das Lothringische Heer zu den Eydtgnossen gestossen/ ge-

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[254/0284] Es kamen auch in der Eidgnossen gewalt bei vier hundert des Herzogen zelten/ die von innen von Sammet/ von aussen her aber von Flart-Seiden gemachet/ auch die schilt daran/ von Gold und Perlein sehr zierlich gestiket/ darzu sechs hundert köstlicher Panneren/ und Fahnen/ welche theils am streit gewunnnen/ und theils in Reis-trögen gefunden waren/ sein Canzlei / Guldin einsigel eines pfundes schwer/ sein vergüldeter sessel/ vil Seidene und von Gold gewebene tücher/ stiberne Credenz/ bei drei hundert stuken/ alle barschafft/ vil kostliche Kleinodien/ auch seines bruders des bastarts einsigel/ und in summa ein so merklicher schaz daß deß Herzogen von Burgund verlurst/ sich an wert bet zehen mal hundert tausend Gulden belauffen möchte: Auch wurden vier tausend grosser bleienen Kolben / neben mancherlei Kauffmans Wahren/ in grosser menge auffgehebt. Grosser gewüñ der Eydgnossen Es liesse darneben Carolus einen Diamant/ eines daumens breite gros/ welchen man in aller Christenheit für den edelsten stein hielte/ in bemeltem läger/ der von Gold eingefasset/ und mit zwejen köstlichen anhangenden Prelinen gezieret war/ derseibige wi Comineus sagt/ soll anfanglich vor Granson funden/ darnach als unnüz verworffen/ bald widerum aufgehebt/ einem Priester um̃ 3. Franken zugestellet worden sejn: Hernach kauffte solchen von den Eydtgnossen Bartholome Mey/ von Bern/ um̃ fünff tausend Gulden/ und gabe Wilhelmen von Dießbach dem Undermärkter vier hundert Gulden für seine müh und arbeit/ der empfienge kurz darnach von etlichen Genuesern siben tausend Rheinischer Gulden darum̃ von denen kame diser Diamant in des Herzogen von Meiland gewalt/ um̃ eilff tausend Ducaten/ und soll endlich Bapst Julto/ sein drejfache Cronen damit zu zieren / um̃ zwenzig tausend Ducaten worden/ und noch bej weitem ein mehrers werth gewesen sind. Des Herzogen Diamant. Diser hochmütige Carolus/ nach dem er all sein Bagagi/ Munition/ Artillerej und Canzlej verlohren/ war er hierüber solcher gestalten erbittert und ergrimmet/ daß er den Eydtgenossen zuman dern mal den tod geschworen/ ließ derowegen auf ein neues Geschüz und Stuk giessen/ und viel volk auf die Füß bringen. Hierauf gieng nun das andere blutige Treffen bej Nancy auch an/ allwo das Lothringische Heer zu den Eydtgnossen gestossen/ ge- Treffen bei Nancy.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/284>, abgerufen am 25.11.2024.