Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.seiner Grabschrifft dis auch hatte: Johannes Ziska/ ein vestung deß Vatterlands/ ein schreken deß Papsts / ein geisel der Pfaffen. Vorhin aber sagte er: Man solte jhm nach seinem Tod die haut abziehen/ und dieselbe über eine Trommel ausspannen lassen. Dann alsbald man dise Trommel schlagen werde/ wurden gewüßlich alle Feind deß Evangelii die Flucht geben. Albertus II Käiser. An Käiser Sigmunds statt kame sein tochtermann zum regiment/ der Albertus Herzog zu Oesterreich. Die Türken vergrösserten ihr herrschafft in Orlent eben sehr/ Orientalischgeschichten. Huniades. Scanderbeg. greifften weit um sich/ nahmen stätte ein/ bezwangen land und leut. Amurathes suchte Ungaren auch heim. Dennoch hat Scanderbeg den Türken wider den compaß verruket/ und da Johannes Huniades im anzug ware / durch ein kriegslist demselben den sig in die Engelländer un Franzosen. hand geliferet/ auch darauff selbsten zu ihme übergangen. Zwischen Engelland und Frankreich/ gieng zu der zeit hart und rauch her. Da dann eine tochter/ genant Jeanne la pucelle d'Orleans/ die Engelländer von der statt Orleans wider abgetriben/ ward aber in ihrer frechheit und kühnheit zu lezt gefangen und verbrandt. Heinrich VI König in Engelland und Frankreich. Die Engelländer sptiten den meister in Frankreich/ waren in den sie mit grossen gepräng zum Könige über Frankreich machten. Conterfait Königs Erichs. König in Dännenmark Erich/ wolte einen zug zum H. grab naher Jerusalem thun/ doch unbekanter weis. Einer aber von seinen geheimsten edelleuten ware ein verrähter/ und schikt sein bildnus nach Venedig/ wann diser kommen werde/ seje er ein König über 3. Königreich. Als nun die reis zimlich vollbracht/ König Erich wider im heim reisen begriffen/ zoge ein mammelut das bildnus herfür/ zeigte es im schiffdem König. Der König erschrak/ und ward der mammeluk mit vilem gelt und guten worten abgewisen/ daß er still geschwigen. Concilium zu Basel. Das Concilium zu Basel gienge langsam ab statt/ und währete etlich jahr. Berümteleut. Dazumal lebten Petrus de Alliaco, Johannes Gerson / Johannes de turre cremata, Poggius Florentinus/ Leonhardus Aretinus/ Paulus Burgensis / Franciscus Zabarella/ Nicolaus Siculus und andere. seiner Grabschrifft dis auch hatte: Johannes Ziska/ ein vestung deß Vatterlands/ ein schreken deß Papsts / ein geisel der Pfaffen. Vorhin aber sagte er: Man solte jhm nach seinem Tod die haut abziehen/ und dieselbe über eine Trommel ausspannen lassen. Dann alsbald man dise Trommel schlagen werde/ wurden gewüßlich alle Feind deß Evangelii die Flucht geben. Albertus II Käiser. An Käiser Sigmunds statt kame sein tochtermann zum regiment/ der Albertus Herzog zu Oesterreich. Die Türken vergrösserten ihr herrschafft in Orlent eben sehr/ Orientalischgeschichten. Huniades. Scanderbeg. greifften weit um sich/ nahmen stätte ein/ bezwangen land und leut. Amurathes suchte Ungaren auch heim. Dennoch hat Scanderbeg den Türken wider den compaß verruket/ und da Johannes Huniades im anzug ware / durch ein kriegslist demselben den sig in die Engelländer un Franzosen. hand geliferet/ auch darauff selbsten zu ihme übergangen. Zwischen Engelland und Frankreich/ gieng zu der zeit hart und rauch her. Da dann eine tochter/ genant Jeanne la pucelle d'Orleans/ die Engelländer von der statt Orleans wider abgetriben/ ward aber in ihrer frechheit und kühnheit zu lezt gefangen und verbrandt. Heinrich VI König in Engelland und Frankreich. Die Engelländer sptiten den meister in Frankreich/ waren in den sie mit grossen gepräng zum Könige über Frankreich machten. Conterfait Königs Erichs. König in Dännenmark Erich/ wolte einen zug zum H. grab naher Jerusalem thun/ doch unbekanter weis. Einer aber von seinen geheimsten edelleuten ware ein verrähter/ und schikt sein bildnus nach Venedig/ wann diser kommen werde/ seje er ein König über 3. Königreich. Als nun die reis zimlich vollbracht/ König Erich wider im heim reisen begriffen/ zoge ein mammelut das bildnus herfür/ zeigte es im schiffdem König. Der König erschrak/ und ward der mammeluk mit vilem gelt und guten worten abgewisen/ daß er still geschwigen. Concilium zu Basel. Das Concilium zu Basel gienge langsam ab statt/ und währete etlich jahr. Berümteleut. Dazumal lebten Petrus de Alliaco, Johannes Gerson / Johannes de turre cremata, Poggius Florentinus/ Leonhardus Aretinus/ Paulus Burgensis / Franciscus Zabarella/ Nicolaus Siculus und andere. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0282" n="252"/> seiner Grabschrifft dis auch hatte: Johannes Ziska/ ein vestung deß Vatterlands/ ein schreken deß Papsts / ein geisel der Pfaffen. Vorhin aber sagte er: Man solte jhm nach seinem Tod die haut abziehen/ und dieselbe über eine Trommel ausspannen lassen. Dann alsbald man dise Trommel schlagen werde/ wurden gewüßlich alle Feind deß Evangelii die Flucht geben.</p> <p><note place="left">Albertus II Käiser.</note> An Käiser Sigmunds statt kame sein tochtermann zum regiment/ der Albertus Herzog zu Oesterreich.</p> <p>Die Türken vergrösserten ihr herrschafft in Orlent eben sehr/ <note place="left">Orientalischgeschichten. Huniades. Scanderbeg.</note> greifften weit um sich/ nahmen stätte ein/ bezwangen land und leut. Amurathes suchte Ungaren auch heim. Dennoch hat Scanderbeg den Türken wider den compaß verruket/ und da Johannes Huniades im anzug ware / durch ein kriegslist demselben den sig in die <note place="left">Engelländer un Franzosen.</note> hand geliferet/ auch darauff selbsten zu ihme übergangen.</p> <p>Zwischen Engelland und Frankreich/ gieng zu der zeit hart und rauch her. Da dann eine tochter/ genant Jeanne la pucelle d'Orleans/ die Engelländer von der statt Orleans wider abgetriben/ ward aber in ihrer frechheit und kühnheit zu lezt gefangen und verbrandt.</p> <p><note place="left">Heinrich VI König in Engelland und Frankreich.</note> Die Engelländer sptiten den meister in Frankreich/ waren in den sie mit grossen gepräng zum Könige über Frankreich machten.</p> <p><note place="left">Conterfait Königs Erichs.</note> König in Dännenmark Erich/ wolte einen zug zum H. grab naher Jerusalem thun/ doch unbekanter weis. Einer aber von seinen geheimsten edelleuten ware ein verrähter/ und schikt sein bildnus nach Venedig/ wann diser kommen werde/ seje er ein König über 3. Königreich. Als nun die reis zimlich vollbracht/ König Erich wider im heim reisen begriffen/ zoge ein mammelut das bildnus herfür/ zeigte es im schiffdem König. Der König erschrak/ und ward der mammeluk mit vilem gelt und guten worten abgewisen/ daß er still geschwigen.</p> <p><note place="left">Concilium zu Basel.</note> Das Concilium zu Basel gienge langsam ab statt/ und währete etlich jahr.</p> <p><note place="left">Berümteleut.</note> Dazumal lebten Petrus de Alliaco, Johannes Gerson / Johannes de turre cremata, Poggius Florentinus/ Leonhardus Aretinus/ Paulus Burgensis / Franciscus Zabarella/ Nicolaus Siculus und andere.</p> </div> </body> </text> </TEI> [252/0282]
seiner Grabschrifft dis auch hatte: Johannes Ziska/ ein vestung deß Vatterlands/ ein schreken deß Papsts / ein geisel der Pfaffen. Vorhin aber sagte er: Man solte jhm nach seinem Tod die haut abziehen/ und dieselbe über eine Trommel ausspannen lassen. Dann alsbald man dise Trommel schlagen werde/ wurden gewüßlich alle Feind deß Evangelii die Flucht geben.
An Käiser Sigmunds statt kame sein tochtermann zum regiment/ der Albertus Herzog zu Oesterreich.
Albertus II Käiser. Die Türken vergrösserten ihr herrschafft in Orlent eben sehr/ greifften weit um sich/ nahmen stätte ein/ bezwangen land und leut. Amurathes suchte Ungaren auch heim. Dennoch hat Scanderbeg den Türken wider den compaß verruket/ und da Johannes Huniades im anzug ware / durch ein kriegslist demselben den sig in die hand geliferet/ auch darauff selbsten zu ihme übergangen.
Orientalischgeschichten. Huniades. Scanderbeg.
Engelländer un Franzosen. Zwischen Engelland und Frankreich/ gieng zu der zeit hart und rauch her. Da dann eine tochter/ genant Jeanne la pucelle d'Orleans/ die Engelländer von der statt Orleans wider abgetriben/ ward aber in ihrer frechheit und kühnheit zu lezt gefangen und verbrandt.
Die Engelländer sptiten den meister in Frankreich/ waren in den sie mit grossen gepräng zum Könige über Frankreich machten.
Heinrich VI König in Engelland und Frankreich. König in Dännenmark Erich/ wolte einen zug zum H. grab naher Jerusalem thun/ doch unbekanter weis. Einer aber von seinen geheimsten edelleuten ware ein verrähter/ und schikt sein bildnus nach Venedig/ wann diser kommen werde/ seje er ein König über 3. Königreich. Als nun die reis zimlich vollbracht/ König Erich wider im heim reisen begriffen/ zoge ein mammelut das bildnus herfür/ zeigte es im schiffdem König. Der König erschrak/ und ward der mammeluk mit vilem gelt und guten worten abgewisen/ daß er still geschwigen.
Conterfait Königs Erichs. Das Concilium zu Basel gienge langsam ab statt/ und währete etlich jahr.
Concilium zu Basel. Dazumal lebten Petrus de Alliaco, Johannes Gerson / Johannes de turre cremata, Poggius Florentinus/ Leonhardus Aretinus/ Paulus Burgensis / Franciscus Zabarella/ Nicolaus Siculus und andere.
Berümteleut.
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 252. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/282>, abgerufen am 16.02.2025. |