Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.auff junge löwen und Drachen. Dises verdrosse billich den Käiser/ und wider ruffte dise that mit denen worten: Non tibi sed Petro, nit für dir/ sonder als für dem Apostel Petro und ihme zu gefallen/ demütige ich mich also. Der Papst antwortet: Et mihi & Petro beides mir und Petro solt du es thun. Dar auff hat der Papst den Käiser lassen Käiser sein/ und der Käiser liesse den Papst bleiben. Sonsten aber ist es übel bekommen Herzogen Heinrich in Sachsen/ der Löw genant/ welcher in dem zug in Italiam Käiser Friderichen verlassen/ um kein bitten und flehen nichts gebe / sonder mit etlich 1000. abzuge/ darum weil der Käiser in bahn gethan ware. Nachgehends aber/ als die sach ein und das ander mal auff den Reichstagen erörtert/ ist Herzog Heinrich in die acht gethan/ seiner reichslehen und seiner herrschafften verlürstig gemacht worden. Da dann der einte Fürst dises/ der ander etwas anders von seinen landen bekommen. Der Pfalz Graff Otto von Wittelspach/ bekam Bayerland/ die obere Pfalz und den Nortgaw. Herzog Bernhard das jezige Chur Sachsenland. Der Erz Bischoff von Cöln/ name Westphalen und Engeren weg. Inndessen wolte Herzog Heinrich sich immerzu noch wehren/ bis der Käiser mit ganzer macht ihme das land genommen/ und ihne zu einer tieffen submission und demütigung gebracht. Als er in Engelland eine zeit lang sich auffgehalten/ auch keinen lust mehr hatte wider den Käiser zu kriegen/ kame er wider zu seinem Herzogtum Braunschweig/ daß ihme Fridericus vergönstiget. Böhmen zum Königreich gemacht. Besser ist es erschossen dem Fürsten Uladislao II. in Böhmen/ welcher/ weilen er treue dienst dem Käiser geleistet/ wider die Pohlen/ hat ihn Käiser Fridericus auß einem Herzogen zu einem Könige gemacht/ und ihme einen Löwen im roten feld zum Waapen geben. auff junge löwen und Drachen. Dises verdrosse billich den Käiser/ und wider ruffte dise that mit denen worten: Non tibi sed Petro, nit für dir/ sonder als für dem Apostel Petro und ihme zu gefallen/ demütige ich mich also. Der Papst antwortet: Et mihi & Petro beides mir und Petro solt du es thun. Dar auff hat der Papst den Käiser lassen Käiser sein/ und der Käiser liesse den Papst bleiben. Sonsten aber ist es übel bekommen Herzogen Heinrich in Sachsen/ der Löw genant/ welcher in dem zug in Italiam Käiser Friderichen verlassen/ um kein bitten und flehen nichts gebe / sonder mit etlich 1000. abzuge/ darum weil der Käiser in bahn gethan ware. Nachgehends aber/ als die sach ein und das ander mal auff den Reichstagen erörtert/ ist Herzog Heinrich in die acht gethan/ seiner reichslehen und seiner herrschafften verlürstig gemacht worden. Da dann der einte Fürst dises/ der ander etwas anders von seinen landen bekommen. Der Pfalz Graff Otto von Wittelspach/ bekam Bayerland/ die obere Pfalz und den Nortgaw. Herzog Bernhard das jezige Chur Sachsenland. Der Erz Bischoff von Cöln/ name Westphalen und Engeren weg. Inndessen wolte Herzog Heinrich sich immerzu noch wehren/ bis der Käiser mit ganzer macht ihme das land genommen/ und ihne zu einer tieffẽ submission und demütigung gebracht. Als er in Engelland eine zeit lang sich auffgehalten/ auch keinen lust mehr hatte wider den Käiser zu kriegen/ kame er wider zu seinem Herzogtum Braunschweig/ daß ihme Fridericus vergönstiget. Böhmen zum Königreich gemacht. Besser ist es erschossen dem Fürsten Uladislao II. in Böhmẽ/ welcher/ weilen er treue dienst dem Käiser geleistet/ wider die Pohlen/ hat ihn Käiser Fridericus auß einem Herzogen zu einem Könige gemacht/ und ihme einen Löwen im roten feld zum Waapen geben. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0268" n="238"/> auff junge löwen und Drachen. Dises verdrosse billich den Käiser/ und wider ruffte dise that mit denen worten: Non tibi sed Petro, nit für dir/ sonder als für dem Apostel Petro und ihme zu gefallen/ demütige ich mich also. Der Papst antwortet: Et mihi & Petro beides mir und Petro solt du es thun.</p> <p>Dar auff hat der Papst den Käiser lassen Käiser sein/ und der Käiser liesse den Papst bleiben.</p> <p>Sonsten aber ist es übel bekommen Herzogen Heinrich in Sachsen/ der Löw genant/ welcher in dem zug in Italiam Käiser Friderichen verlassen/ um kein bitten und flehen nichts gebe / sonder mit etlich 1000. abzuge/ darum weil der Käiser in bahn gethan ware. Nachgehends aber/ als die sach ein und das ander mal auff den Reichstagen erörtert/ ist Herzog Heinrich in die acht gethan/ seiner reichslehen und seiner herrschafften verlürstig gemacht worden. Da dann der einte Fürst dises/ der ander etwas anders von seinen landen bekommen. Der Pfalz Graff Otto von Wittelspach/ bekam Bayerland/ die obere Pfalz und den Nortgaw. Herzog Bernhard das jezige Chur Sachsenland. Der Erz Bischoff von Cöln/ name Westphalen und Engeren weg.</p> <p>Inndessen wolte Herzog Heinrich sich immerzu noch wehren/ bis der Käiser mit ganzer macht ihme das land genommen/ und ihne zu einer tieffẽ submission und demütigung gebracht. Als er in Engelland eine zeit lang sich auffgehalten/ auch keinen lust mehr hatte wider den Käiser zu kriegen/ kame er wider zu seinem Herzogtum Braunschweig/ daß ihme Fridericus vergönstiget.</p> <p><note place="left">Böhmen zum Königreich gemacht.</note> Besser ist es erschossen dem Fürsten Uladislao II. in Böhmẽ/ welcher/ weilen er treue dienst dem Käiser geleistet/ wider die Pohlen/ hat ihn Käiser Fridericus auß einem Herzogen zu einem Könige gemacht/ und ihme einen Löwen im roten feld zum Waapen geben.</p> </div> </body> </text> </TEI> [238/0268]
auff junge löwen und Drachen. Dises verdrosse billich den Käiser/ und wider ruffte dise that mit denen worten: Non tibi sed Petro, nit für dir/ sonder als für dem Apostel Petro und ihme zu gefallen/ demütige ich mich also. Der Papst antwortet: Et mihi & Petro beides mir und Petro solt du es thun.
Dar auff hat der Papst den Käiser lassen Käiser sein/ und der Käiser liesse den Papst bleiben.
Sonsten aber ist es übel bekommen Herzogen Heinrich in Sachsen/ der Löw genant/ welcher in dem zug in Italiam Käiser Friderichen verlassen/ um kein bitten und flehen nichts gebe / sonder mit etlich 1000. abzuge/ darum weil der Käiser in bahn gethan ware. Nachgehends aber/ als die sach ein und das ander mal auff den Reichstagen erörtert/ ist Herzog Heinrich in die acht gethan/ seiner reichslehen und seiner herrschafften verlürstig gemacht worden. Da dann der einte Fürst dises/ der ander etwas anders von seinen landen bekommen. Der Pfalz Graff Otto von Wittelspach/ bekam Bayerland/ die obere Pfalz und den Nortgaw. Herzog Bernhard das jezige Chur Sachsenland. Der Erz Bischoff von Cöln/ name Westphalen und Engeren weg.
Inndessen wolte Herzog Heinrich sich immerzu noch wehren/ bis der Käiser mit ganzer macht ihme das land genommen/ und ihne zu einer tieffẽ submission und demütigung gebracht. Als er in Engelland eine zeit lang sich auffgehalten/ auch keinen lust mehr hatte wider den Käiser zu kriegen/ kame er wider zu seinem Herzogtum Braunschweig/ daß ihme Fridericus vergönstiget.
Besser ist es erschossen dem Fürsten Uladislao II. in Böhmẽ/ welcher/ weilen er treue dienst dem Käiser geleistet/ wider die Pohlen/ hat ihn Käiser Fridericus auß einem Herzogen zu einem Könige gemacht/ und ihme einen Löwen im roten feld zum Waapen geben.
Böhmen zum Königreich gemacht.
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 238. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/268>, abgerufen am 07.07.2024. |