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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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ertragen möchten. Dises versprache ihnen der Käiser. Worauff dann ein jede ihren mann auff den ruken genommen und ausgetragen. Deß Käisers bruder/ ware darüber erzörnt/ wolte das nicht gelten lassen/ der Käiser aber hielt sein wort/ und liesse ihnen hab und gut noch darzu.

Und das ist der Conradus der mit Ludovico Königen in Frankreich so ubel ankommen/ da sie wolten den zug ins Morgenland fürnemmen. Deren verrähter und verkauffer der Constantinopolitanische Käiser Emanuel Commenus ware. Endlich ist Käiser Conrad/ da er jez in Italiam ziehen wolte/ zu Bamberg gestorben.

Gelehrteleut. Um dise zeiten lebten auch die Historici und andere gelehrten/ als Hugo de S. Victore/ Petrus Abt zu Cluniaco/ welcher den Türkischen Alcoran auß der Arabischen sprach in die Lateinische ubersezet hat. Otto Bischoff zu Freysingen/ der Rechtsgelehrte Gratianus.

Fridercus [unleserliches Material] Barbarossa. Weilen nun das haupt im reich / wegen tödtlichen hinscheids Conradi manglete/ als erwehleten die Reichsstände zum Käiser Friderichen/ Herzogen zu Schwaben.

Jahr Christi 1154. Dieser hatte vil mit Italianischen händlen zu thun/ und allerhand Trublen die sich in der Lombardei und Maylandischer herrschafft zutrugen.

Er hat etliche züge in Italiam gethan/ den Papst Alexandrum III. endlich vertriben/ der bei den Venedigern schuz und schirm gesucht und zwaren auch gefunden hat. Bald hernach wurde sein sohn Otto gefangen/ darum müßte er ein ander liedlin singen/ zu Venedig dem Papst Papst trittet Käiser Friderico auff den hals. wider auffwarten. Es ware zwar Fridericus von dem Herzogen und raht zu Venedig wol empfangen / da er aber in St. Marien Teinpel dem Papst wolte die füß küssen/ trat ihm Alexander auff den hals/ und müßte die herumstehende Elerisei die wort auß dem psalmen singen: Auff schlangen und Basiliscen wirstu gehen/ und tretten

ertragen möchten. Dises versprache ihnen der Käiser. Worauff dañ ein jede ihren mann auff den ruken genommen und ausgetragen. Deß Käisers bruder/ ware darüber erzörnt/ wolte das nicht gelten lassen/ der Käiser aber hielt sein wort/ und liesse ihnen hab und gut noch darzu.

Und das ist der Conradus der mit Ludovico Königen in Frankreich so ubel ankommen/ da sie wolten den zug ins Morgenland fürnemmen. Deren verrähter und verkauffer der Constantinopolitanische Käiser Emanuel Commenus ware. Endlich ist Käiser Conrad/ da er jez in Italiam ziehen wolte/ zu Bamberg gestorben.

Gelehrteleut. Um dise zeiten lebten auch die Historici und andere gelehrten/ als Hugo de S. Victore/ Petrus Abt zu Cluniaco/ welcher den Türkischen Alcoran auß der Arabischen sprach in die Lateinische ubersezet hat. Otto Bischoff zu Freysingen/ der Rechtsgelehrte Gratianus.

Fridercus [unleserliches Material] Barbarossa. Weilen nun das haupt im reich / wegen tödtlichen hinscheids Conradi manglete/ als erwehleten die Reichsstände zum Käiser Friderichen/ Herzogen zu Schwaben.

Jahr Christi 1154. Dieser hatte vil mit Italianischẽ händlen zu thun/ uñ allerhand Trublen die sich in der Lombardei und Maylandischer herrschafft zutrugen.

Er hat etliche züge in Italiam gethan/ den Papst Alexandrum III. endlich vertriben/ der bei den Venedigern schuz und schirm gesucht und zwaren auch gefunden hat. Bald hernach wurde sein sohn Otto gefangen/ darum müßte er ein ander liedlin singen/ zu Venedig dem Papst Papst trittet Käiser Friderico auff den hals. wider auffwarten. Es ware zwar Fridericus von dem Herzogen und raht zu Venedig wol empfangen / da er aber in St. Marien Teinpel dem Papst wolte die füß küssen/ trat ihm Alexander auff den hals/ und müßte die herumstehende Elerisei die wort auß dem psalmen singen: Auff schlangen und Basiliscen wirstu gehen/ und tretten

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[237/0267] ertragen möchten. Dises versprache ihnen der Käiser. Worauff dañ ein jede ihren mann auff den ruken genommen und ausgetragen. Deß Käisers bruder/ ware darüber erzörnt/ wolte das nicht gelten lassen/ der Käiser aber hielt sein wort/ und liesse ihnen hab und gut noch darzu. Und das ist der Conradus der mit Ludovico Königen in Frankreich so ubel ankommen/ da sie wolten den zug ins Morgenland fürnemmen. Deren verrähter und verkauffer der Constantinopolitanische Käiser Emanuel Commenus ware. Endlich ist Käiser Conrad/ da er jez in Italiam ziehen wolte/ zu Bamberg gestorben. Um dise zeiten lebten auch die Historici und andere gelehrten/ als Hugo de S. Victore/ Petrus Abt zu Cluniaco/ welcher den Türkischen Alcoran auß der Arabischen sprach in die Lateinische ubersezet hat. Otto Bischoff zu Freysingen/ der Rechtsgelehrte Gratianus. Gelehrteleut. Weilen nun das haupt im reich / wegen tödtlichen hinscheids Conradi manglete/ als erwehleten die Reichsstände zum Käiser Friderichen/ Herzogen zu Schwaben. Fridercus _ Barbarossa. Dieser hatte vil mit Italianischẽ händlen zu thun/ uñ allerhand Trublen die sich in der Lombardei und Maylandischer herrschafft zutrugen. Jahr Christi 1154. Er hat etliche züge in Italiam gethan/ den Papst Alexandrum III. endlich vertriben/ der bei den Venedigern schuz und schirm gesucht und zwaren auch gefunden hat. Bald hernach wurde sein sohn Otto gefangen/ darum müßte er ein ander liedlin singen/ zu Venedig dem Papst wider auffwarten. Es ware zwar Fridericus von dem Herzogen und raht zu Venedig wol empfangen / da er aber in St. Marien Teinpel dem Papst wolte die füß küssen/ trat ihm Alexander auff den hals/ und müßte die herumstehende Elerisei die wort auß dem psalmen singen: Auff schlangen und Basiliscen wirstu gehen/ und tretten Papst trittet Käiser Friderico auff den hals.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/267>, abgerufen am 22.11.2024.