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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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König eine dörnene fron/ mit seinem [unleserliches Material]curen blut besprenget/ getragen hette. Soll ihm derhalben bei dem heiligen grab niderkniend eine dörnene kron haben auffsezen lassen: Villeicht damit anzuzeigen/ daß er sein haupt und leben dem herzen Christo zu eigen geben und auffzuopfferen/ und nach Chrsti exempel/ deß creuzes und dörnenen cronen sich in disem leben nicht weigeren oder schämen wolte/ wann er nur nach disem vergenglichem leben/ die cron der ewigen freud und seligkeit/ die ihm Christus mit seiner dörnenen cronen erworben/ theilhafftig werden möchte: Es hat aber dis Königreich zu Jerusalem in vilerlei wider wertigkeit gewehret in die 88. jahr/ und haben in demselben acht Könige die regierung verwaltet/ und ist darnach wider verlohren worden. Vnd hat diser ganze krieg gewehret 196. jahr.

Als das gerücht von eroberung der statt Jerusalem und deß heiligen grabs auß Orient kommen/ und sonderlich daß ein neu Königrech daselbst angefangen wer: Wolt jedermann dahin ziehen.

Dann sie verhofften da alle reich und grosse herzn zu werden. Darumm auch Herzog Wilhelm von Poictiers sich rüstet im jar nach der geburt Christi 1101. und zog dahin mit hundert tausend mann. Welches dann war der vierte zug/ damit wenig fruchtbarlichs außgerichtet ward. Dann ihrer kaum tausend wider kamen.

Wiewol nun Jerusalem von den Christen/ wie oben gemelt/ eroberet war: So haben doch die Saracenen samt ihrem anhang nicht abgelassen die Christen zu bekriegen/ und ihnen so hart zuzusezen/ daß sie um hilff müßten ansuchen/ durch St. Bernhard den Abt von Cleruans: der sich deß kriegs underfieng/ und hin und wider gesandten abfertiget an die Fürsten und herzen. Brachts auch so weit/ daß Käiser Conradus der dritte/ und Ludovicus III. König in Frankreich/ Friderich Herzog von Schwaben/ und Wolffgang Herzog in Bejeren/ samt anderen Fürsten und herzen den fünfften zug für die hand nahmen/ und mit heeres krafft nach Jerusalem zogen. Aber es ward nichts auß gerichtet. Dann es fiel ein solch sterben under das kriegs-volk in den fremden landen/ daß die herzen mit ang[unleserliches Material]t und nohr davon kamen. Vnd geschach diser zug im jahr Christi 1147.

Jerusalem ist von den Saracenen/ wie obgemelt/ wider erobert/ und den Christen genommen worden/ mit merklichem schaden und überauß grossem blutvergiessen.

König eine dörnene fron/ mit seinem [unleserliches Material]curẽ blut besprenget/ getragen hette. Soll ihm derhalben bei dem heiligen grab niderkniend eine dörnene kron haben auffsezen lassen: Villeicht damit anzuzeigen/ daß er sein haupt und leben dem herzen Christo zu eigen geben und auffzuopfferen/ und nach Chrsti exempel/ deß creuzes und dörnenen cronen sich in disem leben nicht weigerẽ oder schämen wolte/ wann er nur nach disem vergenglichem leben/ die cron der ewigen freud und seligkeit/ die ihm Christus mit seiner dörnenen cronen erworben/ theilhafftig werden möchte: Es hat aber dis Königreich zu Jerusalem in vilerlei wider wertigkeit gewehret in die 88. jahr/ und haben in demselben acht Könige die regierung verwaltet/ und ist darnach wider verlohren worden. Vnd hat diser ganze krieg gewehret 196. jahr.

Als das gerücht von eroberung der statt Jerusalem und deß heiligen grabs auß Orient kommen/ und sonderlich daß ein neu Königrech daselbst angefangen wer: Wolt jedermann dahin ziehen.

Dañ sie verhofften da alle reich und grosse herzn zu werden. Darum̃ auch Herzog Wilhelm von Poictiers sich rüstet im jar nach der geburt Christi 1101. und zog dahin mit hundert tausend mann. Welches dann war der vierte zug/ damit wenig fruchtbarlichs außgerichtet ward. Dann ihrer kaum tausend wider kamen.

Wiewol nun Jerusalem von den Christen/ wie oben gemelt/ eroberet war: So haben doch die Saracenen samt ihrem anhang nicht abgelassen die Christen zu bekriegen/ und ihnen so hart zuzusezen/ daß sie um hilff müßten ansuchen/ durch St. Bernhard den Abt von Cleruans: der sich deß kriegs underfieng/ und hin und wider gesandten abfertiget an die Fürsten und herzen. Brachts auch so weit/ daß Käiser Conradus der dritte/ und Ludovicus III. König in Frankreich/ Friderich Herzog von Schwaben/ und Wolffgang Herzog in Bejeren/ samt anderen Fürsten und herzen den fünfften zug für die hand nahmen/ und mit heeres krafft nach Jerusalem zogen. Aber es ward nichts auß gerichtet. Dann es fiel ein solch sterben under das kriegs-volk in den fremden landen/ daß die herzen mit ang[unleserliches Material]t und nohr davon kamen. Vnd geschach diser zug im jahr Christi 1147.

Jerusalem ist von den Saracenen/ wie obgemelt/ wider erobert/ und den Christen genommen worden/ mit merklichem schaden und überauß grossem blutvergiessen.

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[232/0262] König eine dörnene fron/ mit seinem _ curẽ blut besprenget/ getragen hette. Soll ihm derhalben bei dem heiligen grab niderkniend eine dörnene kron haben auffsezen lassen: Villeicht damit anzuzeigen/ daß er sein haupt und leben dem herzen Christo zu eigen geben und auffzuopfferen/ und nach Chrsti exempel/ deß creuzes und dörnenen cronen sich in disem leben nicht weigerẽ oder schämen wolte/ wann er nur nach disem vergenglichem leben/ die cron der ewigen freud und seligkeit/ die ihm Christus mit seiner dörnenen cronen erworben/ theilhafftig werden möchte: Es hat aber dis Königreich zu Jerusalem in vilerlei wider wertigkeit gewehret in die 88. jahr/ und haben in demselben acht Könige die regierung verwaltet/ und ist darnach wider verlohren worden. Vnd hat diser ganze krieg gewehret 196. jahr. Als das gerücht von eroberung der statt Jerusalem und deß heiligen grabs auß Orient kommen/ und sonderlich daß ein neu Königrech daselbst angefangen wer: Wolt jedermann dahin ziehen. Dañ sie verhofften da alle reich und grosse herzn zu werden. Darum̃ auch Herzog Wilhelm von Poictiers sich rüstet im jar nach der geburt Christi 1101. und zog dahin mit hundert tausend mann. Welches dann war der vierte zug/ damit wenig fruchtbarlichs außgerichtet ward. Dann ihrer kaum tausend wider kamen. Wiewol nun Jerusalem von den Christen/ wie oben gemelt/ eroberet war: So haben doch die Saracenen samt ihrem anhang nicht abgelassen die Christen zu bekriegen/ und ihnen so hart zuzusezen/ daß sie um hilff müßten ansuchen/ durch St. Bernhard den Abt von Cleruans: der sich deß kriegs underfieng/ und hin und wider gesandten abfertiget an die Fürsten und herzen. Brachts auch so weit/ daß Käiser Conradus der dritte/ und Ludovicus III. König in Frankreich/ Friderich Herzog von Schwaben/ und Wolffgang Herzog in Bejeren/ samt anderen Fürsten und herzen den fünfften zug für die hand nahmen/ und mit heeres krafft nach Jerusalem zogen. Aber es ward nichts auß gerichtet. Dann es fiel ein solch sterben under das kriegs-volk in den fremden landen/ daß die herzen mit ang_ t und nohr davon kamen. Vnd geschach diser zug im jahr Christi 1147. Jerusalem ist von den Saracenen/ wie obgemelt/ wider erobert/ und den Christen genommen worden/ mit merklichem schaden und überauß grossem blutvergiessen.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 232. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/262>, abgerufen am 25.11.2024.