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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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Heinrich Käiser. Weilen nun Herzog Heinrich ein so qvalificirte persohn ware/ daß seines gleichen/ dazumal nit wol zu finden Jahr Christi 920./ auch ein mächtiger Fürst/ und von seinem vorfahren ohngeacht sie femde waren/ hier zu vorgeschlagen worden/ alß wurde er zum Käiser angenommen.

!Orientalische Käiser. In der Constantinopolitanischen herrschafft/ wurde Käiser nach Basilio/ Leone/ Alexandro/ Constantinus ein junger knab.

Henricus Teutscher Käiser/ auceps oder vogler genant/ weil man ihne eben bej dem Falkenbeizen angetroffen/ da ihme die wahl zu Frizlar beschehen/ verkündet ward / verzichtete grosse sachen im reich: seine widerwertigen müsten ihm underworffen sejn / aber die Ungarn/ welchen den tribut/ den seine vorfahren erlegten/ nit wolte folgen lassen/ machten ihme wüste possen/ kamen an dem Donaustrom herauff/ under Breisach über den Rhein/ bis in Lohtringen/ verderbten alles im Elsas. Vnd wurde es noch übler abgeloffen sein/ wann nicht Käiser Heinrich der Vngaren König mit list in seinen gewalt bekommen hette/ für welchen sie so vil Golds gebotten/ alß schwer er gewesen. Dises aber gefiele dem Käiser nit/ sonder sie müßten abzichen/ und ein stillstand auff vil jahr hin versprechen.

Diser Kaiser liesse die soldaten gewaltig in waaffen üben/ ordnete Marggraafen zu Brandenburg/ zu Meissen zu Oesterreich/ zu Schleswig. D[unleserliches Material] fieng auch das turnieren an.

Endlich starb diser gewaltige Käiser am schlag.

Otto Käiser. Sein sohn Otto/ der grosse wurde vom Bischoff zu Mäinz/ in der statt Aachen zum Käiser gekrönet.

Dazumal waren noch zwei vornemme Fürsten im reich/ vom geblüt deß Caroli M. namlich Eberhard Pfalz Graaf bei Rhein und Giselbert Herzog zu Lotharingen/ die meinten die Käiserliche hoheit/ stunde eben so wol auch ihnen an.

Heinrich Käiser. Weilen nun Herzog Heinrich ein so qvalificirte persohn ware/ daß seines gleichen/ dazumal nit wol zu finden Jahr Christi 920./ auch ein mächtiger Fürst/ und von seinem vorfahren ohngeacht sie femde waren/ hier zu vorgeschlagen worden/ alß wurde er zum Käiser angenommen.

!Orientalische Käiser. In der Constantinopolitanischen herrschafft/ wurde Käiser nach Basilio/ Leone/ Alexandro/ Constantinus ein junger knab.

Henricus Teutscher Käiser/ auceps oder vogler genant/ weil man ihne eben bej dem Falkenbeizen angetroffen/ da ihme die wahl zu Frizlar beschehen/ verkündet ward / verzichtete grosse sachen im reich: seine widerwertigen müsten ihm underworffen sejn / aber die Ungarn/ welchen den tribut/ den seine vorfahren erlegten/ nit wolte folgen lassen/ machten ihme wüste possen/ kamen an dem Donaustrom herauff/ under Breisach über den Rhein/ bis in Lohtringen/ verderbten alles im Elsas. Vnd wurde es noch übler abgeloffen sein/ wann nicht Käiser Heinrich der Vngaren König mit list in seinen gewalt bekommen hette/ für welchen sie so vil Golds gebotten/ alß schwer er gewesẽ. Dises aber gefiele dem Käiser nit/ sonder sie müßten abzichẽ/ und ein stillstand auff vil jahr hin versprechẽ.

Diser Kaiser liesse die soldaten gewaltig in waaffen üben/ ordnete Marggraafen zu Brandenburg/ zu Meissen zu Oesterreich/ zu Schleswig. D[unleserliches Material] fieng auch das turnieren an.

Endlich starb diser gewaltige Käiser am schlag.

Otto Käiser. Sein sohn Otto/ der grosse wurde vom Bischoff zu Mäinz/ in der statt Aachen zum Käiser gekrönet.

Dazumal waren noch zwei vornemme Fürsten im reich/ vom geblüt deß Caroli M. namlich Eberhard Pfalz Graaf bei Rhein und Giselbert Herzog zu Lotharingen/ die meinten die Käiserliche hoheit/ stunde eben so wol auch ihnen an.

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[224/0254] Weilen nun Herzog Heinrich ein so qvalificirte persohn ware/ daß seines gleichen/ dazumal nit wol zu finden / auch ein mächtiger Fürst/ und von seinem vorfahren ohngeacht sie femde waren/ hier zu vorgeschlagen worden/ alß wurde er zum Käiser angenommen. Heinrich Käiser. Jahr Christi 920. In der Constantinopolitanischen herrschafft/ wurde Käiser nach Basilio/ Leone/ Alexandro/ Constantinus ein junger knab. !Orientalische Käiser. Henricus Teutscher Käiser/ auceps oder vogler genant/ weil man ihne eben bej dem Falkenbeizen angetroffen/ da ihme die wahl zu Frizlar beschehen/ verkündet ward / verzichtete grosse sachen im reich: seine widerwertigen müsten ihm underworffen sejn / aber die Ungarn/ welchen den tribut/ den seine vorfahren erlegten/ nit wolte folgen lassen/ machten ihme wüste possen/ kamen an dem Donaustrom herauff/ under Breisach über den Rhein/ bis in Lohtringen/ verderbten alles im Elsas. Vnd wurde es noch übler abgeloffen sein/ wann nicht Käiser Heinrich der Vngaren König mit list in seinen gewalt bekommen hette/ für welchen sie so vil Golds gebotten/ alß schwer er gewesẽ. Dises aber gefiele dem Käiser nit/ sonder sie müßten abzichẽ/ und ein stillstand auff vil jahr hin versprechẽ. Diser Kaiser liesse die soldaten gewaltig in waaffen üben/ ordnete Marggraafen zu Brandenburg/ zu Meissen zu Oesterreich/ zu Schleswig. D_ fieng auch das turnieren an. Endlich starb diser gewaltige Käiser am schlag. Sein sohn Otto/ der grosse wurde vom Bischoff zu Mäinz/ in der statt Aachen zum Käiser gekrönet. Otto Käiser. Dazumal waren noch zwei vornemme Fürsten im reich/ vom geblüt deß Caroli M. namlich Eberhard Pfalz Graaf bei Rhein und Giselbert Herzog zu Lotharingen/ die meinten die Käiserliche hoheit/ stunde eben so wol auch ihnen an.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 224. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/254>, abgerufen am 22.11.2024.