Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Kloster Sanct Gallen. Dazumal hat der kranke Gallus Confessor / der sich in der Eidgnoßschafft nidergelassen/ weil er mit Columbano nicht könte fortkommen/ die Christliche religion fortgepflanzet/ und ware mit seinen gesellen ursacher und stiffter deß Closters zu St. Gallen. Martina/ Käisers Heraclii Weib/ hatte Constantinum Constans. Käiser. ihren Stieffsohn mit gifft lassen hinrichten/ es ward aber auch ihr Sohn Heracleonas vom Reich verstossen: Darum wurde Heraclii Enkel Constantini sohn/ der Constans/ zum Käiserthum erhaben. Diser ware sehr unglükhafft in der Regierung/ hat sich auch mit einem Brudermord besudlet/ darum wurde das Rejch da und dort von Feinden verwüstet/ inwendig aber entstunden auffruhren/ sonders hatten ihn die Saracenen mächtig eingetriben/ bis er zu lezt von seiner Dienern einem/ im bad ums leben gebracht ward. Constantinus V. Caes. Barbatus genannt. Constantinus ein sohn dises Constantis wurde zwar Käiser/ und aber andere wolten ihm an die seithen sezen seine zwej Bruder Tiberium und Heraclium/ daher diese bäide die nasen verlohren. Disen Bruderzank machten ihnen die Saracenen zu nuzen/ mußten aber auch von der Belägerung der Statt Constantinopel selbsten wider mit spott abziehen. Nachgehends stirbt Constantinus. Als König Dagobertus den Friesen obgesiget/ und Statt Vtrecht in Niderland. ihnen ein stuk lands abgenommen/ das zwüschen dem Rhein und der Isel ligt/ so bauete er dahin eine überfart/ Ultrajectum, daher der nam Utrecht/ und selbiger Statt/ die noch heut zu Tag in den Provinzen in den vereinbarten Niderlanden / ursprung entstanden. Under erzehlten Käisern/ machte in der Kirchen grosse Ungelegenheit Monothelitae. die Kezerej der Monotheliten, welche nur einen willen in Christo / damit sie nur eine natur konnten erzwingen/ wolten haben. Es ware zwar ein Concilum zu Rom versammlet/ welches die Kloster Sanct Gallen. Dazumal hat der kranke Gallus Confessor / der sich in der Eidgnoßschafft nidergelassen/ weil er mit Columbano nicht könte fortkommen/ die Christliche religion fortgepflanzet/ und ware mit seinen gesellen ursacher und stiffter deß Closters zu St. Gallen. Martina/ Käisers Heraclii Weib/ hatte Constantinum Constans. Käiser. ihren Stieffsohn mit gifft lassen hinrichten/ es ward aber auch ihr Sohn Heracleonas vom Reich verstossen: Darum wurde Heraclii Enkel Constantini sohn/ der Constans/ zum Käiserthum erhaben. Diser ware sehr unglükhafft in der Regierung/ hat sich auch mit einem Brudermord besudlet/ darum wurde das Rejch da und dort von Feinden verwüstet/ inwendig aber entstunden auffruhren/ sonders hatten ihn die Saracenen mächtig eingetriben/ bis er zu lezt von seiner Dienern einem/ im bad ums leben gebracht ward. Constantinus V. Caes. Barbatus genannt. Constantinus ein sohn dises Constantis wurde zwar Käiser/ und aber andere wolten ihm an die seithen sezen seine zwej Bruder Tiberium und Heraclium/ daher diese bäide die nasen verlohren. Disen Bruderzank machten ihnen die Saracenen zu nuzen/ mußten aber auch von der Belägerung der Statt Constantinopel selbsten wider mit spott abziehen. Nachgehends stirbt Constantinus. Als König Dagobertus den Friesen obgesiget/ und Statt Vtrecht in Niderland. ihnen ein stuk lands abgenommen/ das zwüschen dem Rhein und der Isel ligt/ so bauete er dahin eine überfart/ Ultrajectum, daher der nam Utrecht/ und selbiger Statt/ die noch heut zu Tag in den Provinzen in den vereinbarten Niderlanden / ursprung entstanden. Under erzehlten Käisern/ machte in der Kirchen grosse Ungelegenheit Monothelitae. die Kezerej der Monotheliten, welche nur einen willen in Christo / damit sie nur eine natur konnten erzwingen/ wolten haben. Es ware zwar ein Concilum zu Rom versam̃let/ welches die <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0248" n="218"/> <p><note place="left">Kloster Sanct Gallen.</note> Dazumal hat der kranke Gallus Confessor / der sich in der Eidgnoßschafft nidergelassen/ weil er mit Columbano nicht könte fortkommen/ die Christliche religion fortgepflanzet/ und ware mit seinen gesellen ursacher und stiffter deß Closters zu St. Gallen.</p> <p>Martina/ Käisers Heraclii Weib/ hatte Constantinum <note place="left">Constans. Käiser.</note> ihren Stieffsohn mit gifft lassen hinrichten/ es ward aber auch ihr Sohn Heracleonas vom Reich verstossen: Darum wurde Heraclii Enkel Constantini sohn/ der Constans/ zum Käiserthum erhaben. Diser ware sehr unglükhafft in der Regierung/ hat sich auch mit einem Brudermord besudlet/ darum wurde das Rejch da und dort von Feinden verwüstet/ inwendig aber entstunden auffruhren/ sonders hatten ihn die Saracenen mächtig eingetriben/ bis er zu lezt von seiner Dienern einem/ im bad ums leben gebracht ward.</p> <p><note place="left">Constantinus V. Caes. Barbatus genannt.</note> Constantinus ein sohn dises Constantis wurde zwar Käiser/ und aber andere wolten ihm an die seithen sezen seine zwej Bruder Tiberium und Heraclium/ daher diese bäide die nasen verlohren. Disen Bruderzank machten ihnen die Saracenen zu nuzen/ mußten aber auch von der Belägerung der Statt Constantinopel selbsten wider mit spott abziehen. Nachgehends stirbt Constantinus.</p> <p>Als König Dagobertus den Friesen obgesiget/ und <note place="left">Statt Vtrecht in Niderland.</note> ihnen ein stuk lands abgenommen/ das zwüschen dem Rhein und der Isel ligt/ so bauete er dahin eine überfart/ Ultrajectum, daher der nam Utrecht/ und selbiger Statt/ die noch heut zu Tag in den Provinzen in den vereinbarten Niderlanden / ursprung entstanden.</p> <p>Under erzehlten Käisern/ machte in der Kirchen grosse Ungelegenheit <note place="left">Monothelitae.</note> die Kezerej der Monotheliten, welche nur einen willen in Christo / damit sie nur eine natur konnten erzwingen/ wolten haben. Es ware zwar ein Concilum zu Rom versam̃let/ welches die </p> </div> </body> </text> </TEI> [218/0248]
Dazumal hat der kranke Gallus Confessor / der sich in der Eidgnoßschafft nidergelassen/ weil er mit Columbano nicht könte fortkommen/ die Christliche religion fortgepflanzet/ und ware mit seinen gesellen ursacher und stiffter deß Closters zu St. Gallen.
Kloster Sanct Gallen. Martina/ Käisers Heraclii Weib/ hatte Constantinum ihren Stieffsohn mit gifft lassen hinrichten/ es ward aber auch ihr Sohn Heracleonas vom Reich verstossen: Darum wurde Heraclii Enkel Constantini sohn/ der Constans/ zum Käiserthum erhaben. Diser ware sehr unglükhafft in der Regierung/ hat sich auch mit einem Brudermord besudlet/ darum wurde das Rejch da und dort von Feinden verwüstet/ inwendig aber entstunden auffruhren/ sonders hatten ihn die Saracenen mächtig eingetriben/ bis er zu lezt von seiner Dienern einem/ im bad ums leben gebracht ward.
Constans. Käiser. Constantinus ein sohn dises Constantis wurde zwar Käiser/ und aber andere wolten ihm an die seithen sezen seine zwej Bruder Tiberium und Heraclium/ daher diese bäide die nasen verlohren. Disen Bruderzank machten ihnen die Saracenen zu nuzen/ mußten aber auch von der Belägerung der Statt Constantinopel selbsten wider mit spott abziehen. Nachgehends stirbt Constantinus.
Constantinus V. Caes. Barbatus genannt. Als König Dagobertus den Friesen obgesiget/ und ihnen ein stuk lands abgenommen/ das zwüschen dem Rhein und der Isel ligt/ so bauete er dahin eine überfart/ Ultrajectum, daher der nam Utrecht/ und selbiger Statt/ die noch heut zu Tag in den Provinzen in den vereinbarten Niderlanden / ursprung entstanden.
Statt Vtrecht in Niderland. Under erzehlten Käisern/ machte in der Kirchen grosse Ungelegenheit die Kezerej der Monotheliten, welche nur einen willen in Christo / damit sie nur eine natur konnten erzwingen/ wolten haben. Es ware zwar ein Concilum zu Rom versam̃let/ welches die
Monothelitae.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/248 |
Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/248>, abgerufen am 16.02.2025. |