Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Von dato an ist der Päpsten zu Rom Hochheit/ gewalt/ und herrschafft entstanden/ alß vorhin schon ein zank und streit ware/ zwischen Gregorio Magno und Johanne Constantinopolitano, da je einer für dem anderen den vorzug haben wollen/ under welchen aber der einte sich offentlich vernemmen lassen/ daß derjenige der nach solchem primat vorzug/ Hochheit und herrlichkeit trachte/ und denselben behalte/ seje ohnfehlbar der grosse widerchrist/ der kommen sollen. Heraclius Römischer Keiser. Jahr Christi 612. Flavius Heraclius ist samt seiner gemahlin Eudocia von dem Bischoffe Sergio zu Constantinopel gekrönet worden. Heraclius hatte glük und unglük/ da bald die Tartaren ihne qväleten und bekriegen wolten/ bald die Persen/ welche er doch endlich überwunden/ Cosroem veriagt / der von seinem eignen Sohn elendiglich umbs Persische reich komt auf ander. leben gebracht worden/ mit deme und seinen Söhnen auch das Persische reich auff ein ander geschlecht und die Caliphas in Babylonien kommen/ deren der erste Abubecher genent war. Darbej bleibte es nicht/ sonder es müßte Heraclius mit Omar der Saracenen König auch vil zu thun haben. Starbe zu lezt alß er in die 30. Jahr regierte. Mahomet. Jahr Christi 630. Mahomet um das jahr Christi 570. gebohren/ thate sich herfür bej solchen läuffen/ und nach deme er (so wol hielt er sich) auß seinem Vatterland fliehen müßte/ (von welcher flucht Mahomets/ die Türken ihre jahr zehlen) hat er sich für einen Propheten außgeben/ eine Tauben abgerichtet/ daß sie kernlein auß seinem ohr asse/ und die leüt hiemit verblendet/ der H. Geist gebe ihme offenbarungen ein/ und mit zuthun etlicher Juden und hülff eines Kezerischen Nestorianischen Mönchen Sergii, und eines Arrianers Johannis de Antiochia, eine neüe Religion seines Gefallens erdacht hat/ die er den Alcoran, daß ist/ ein zusammenlesung der gesez nennet. In welchem er die Göttliche Schrifft Altes und Neües Testaments gänzlich verwirfft/ und ein neües gesez/ oder vil mehr ein schandlich gemeng allerlej lügen und Gotslästerungen auffrichtet/ ganz und gar ohn allen Grund und ordnung/ daß es zum höchsten zuverwundern ist/ daß noch Leüth sejn gefunden worden/ die solchem ungereimten lumpen werk haben beyfallen und anhangen wollen. Aber hieran siehet man ein helles und klares zeügnus deß gerechten und erschröklichen zorns Gottes wider die jenigen/ die sich an der lehr Von dato an ist der Päpsten zu Rom Hochheit/ gewalt/ und herrschafft entstanden/ alß vorhin schon ein zank und streit ware/ zwischen Gregorio Magno und Johanne Constantinopolitano, da je einer für dem anderen den vorzug haben wollen/ under welchen aber der einte sich offentlich vernemmen lassen/ daß derjenige der nach solchem primat vorzug/ Hochheit und herrlichkeit trachte/ und denselben behalte/ seje ohnfehlbar der grosse widerchrist/ der kom̃en sollen. Heraclius Römischer Keiser. Jahr Christi 612. Flavius Heraclius ist samt seiner gemahlin Eudocia von dem Bischoffe Sergio zu Constantinopel gekrönet worden. Heraclius hatte glük und unglük/ da bald die Tartaren ihne qväleten und bekriegen wolten/ bald die Persen/ welche er doch endlich überwunden/ Cosroem veriagt / der von seinem eignen Sohn elendiglich umbs Persische reich komt auf ander. leben gebracht worden/ mit deme und seinen Söhnen auch das Persische reich auff ein ander geschlecht und die Caliphas in Babylonien kommen/ deren der erste Abubecher genent war. Darbej bleibte es nicht/ sonder es müßte Heraclius mit Omar der Saracenen König auch vil zu thun haben. Starbe zu lezt alß er in die 30. Jahr regierte. Mahomet. Jahr Christi 630. Mahomet um das jahr Christi 570. gebohren/ thate sich herfür bej solchen läuffen/ und nach deme er (so wol hielt er sich) auß seinem Vatterland fliehen müßte/ (von welcher flucht Mahomets/ die Türken ihre jahr zehlen) hat er sich für einen Propheten außgeben/ eine Tauben abgerichtet/ daß sie kernlein auß seinem ohr asse/ und die leüt hiemit verblendet/ der H. Geist gebe ihme offenbarungen ein/ und mit zuthun etlicher Juden und hülff eines Kezerischen Nestorianischen Mönchen Sergii, und eines Arrianers Johannis de Antiochia, eine neüe Religion seines Gefallens erdacht hat/ die er den Alcoran, daß ist/ ein zusammenlesung der gesez nennet. In welchem er die Göttliche Schrifft Altes und Neües Testaments gänzlich verwirfft/ und ein neües gesez/ oder vil mehr ein schandlich gemeng allerlej lügen und Gotslästerungen auffrichtet/ ganz und gar ohn allen Grund und ordnung/ daß es zum höchsten zuverwundern ist/ daß noch Leüth sejn gefunden worden/ die solchem ungereimten lumpen werk haben beyfallen und anhangen wollen. 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Heraclius hatte glük und unglük/ da bald die Tartaren ihne qväleten und bekriegen wolten/ bald die Persen/ welche er doch endlich überwunden/ Cosroem veriagt / der von seinem eignen Sohn elendiglich umbs <note place="right">Persische reich komt auf ander.</note> leben gebracht worden/ mit deme und seinen Söhnen auch das Persische reich auff ein ander geschlecht und die Caliphas in Babylonien kommen/ deren der erste Abubecher genent war.</p> <p>Darbej bleibte es nicht/ sonder es müßte Heraclius mit Omar der Saracenen König auch vil zu thun haben. Starbe zu lezt alß er in die 30. Jahr regierte.</p> <p><note place="right">Mahomet. 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In welchem er die Göttliche Schrifft Altes und Neües Testaments gänzlich verwirfft/ und ein neües gesez/ oder vil mehr ein schandlich gemeng allerlej lügen und Gotslästerungen auffrichtet/ ganz und gar ohn allen Grund und ordnung/ daß es zum höchsten zuverwundern ist/ daß noch Leüth sejn gefunden worden/ die solchem ungereimten lumpen werk haben beyfallen und anhangen wollen. Aber hieran siehet man ein helles und klares zeügnus deß gerechten und erschröklichen zorns Gottes wider die jenigen/ die sich an der lehr </p> </div> </body> </text> </TEI> [215/0245]
Von dato an ist der Päpsten zu Rom Hochheit/ gewalt/ und herrschafft entstanden/ alß vorhin schon ein zank und streit ware/ zwischen Gregorio Magno und Johanne Constantinopolitano, da je einer für dem anderen den vorzug haben wollen/ under welchen aber der einte sich offentlich vernemmen lassen/ daß derjenige der nach solchem primat vorzug/ Hochheit und herrlichkeit trachte/ und denselben behalte/ seje ohnfehlbar der grosse widerchrist/ der kom̃en sollen.
Flavius Heraclius ist samt seiner gemahlin Eudocia von dem Bischoffe Sergio zu Constantinopel gekrönet worden. Heraclius hatte glük und unglük/ da bald die Tartaren ihne qväleten und bekriegen wolten/ bald die Persen/ welche er doch endlich überwunden/ Cosroem veriagt / der von seinem eignen Sohn elendiglich umbs leben gebracht worden/ mit deme und seinen Söhnen auch das Persische reich auff ein ander geschlecht und die Caliphas in Babylonien kommen/ deren der erste Abubecher genent war.
Heraclius Römischer Keiser. Jahr Christi 612.
Persische reich komt auf ander. Darbej bleibte es nicht/ sonder es müßte Heraclius mit Omar der Saracenen König auch vil zu thun haben. Starbe zu lezt alß er in die 30. Jahr regierte.
Mahomet um das jahr Christi 570. gebohren/ thate sich herfür bej solchen läuffen/ und nach deme er (so wol hielt er sich) auß seinem Vatterland fliehen müßte/ (von welcher flucht Mahomets/ die Türken ihre jahr zehlen) hat er sich für einen Propheten außgeben/ eine Tauben abgerichtet/ daß sie kernlein auß seinem ohr asse/ und die leüt hiemit verblendet/ der H. Geist gebe ihme offenbarungen ein/ und mit zuthun etlicher Juden und hülff eines Kezerischen Nestorianischen Mönchen Sergii, und eines Arrianers Johannis de Antiochia, eine neüe Religion seines Gefallens erdacht hat/ die er den Alcoran, daß ist/ ein zusammenlesung der gesez nennet. In welchem er die Göttliche Schrifft Altes und Neües Testaments gänzlich verwirfft/ und ein neües gesez/ oder vil mehr ein schandlich gemeng allerlej lügen und Gotslästerungen auffrichtet/ ganz und gar ohn allen Grund und ordnung/ daß es zum höchsten zuverwundern ist/ daß noch Leüth sejn gefunden worden/ die solchem ungereimten lumpen werk haben beyfallen und anhangen wollen. Aber hieran siehet man ein helles und klares zeügnus deß gerechten und erschröklichen zorns Gottes wider die jenigen/ die sich an der lehr
Mahomet. Jahr Christi 630.
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