Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

weil sie sich aber fürchten/ daß nicht nach einer so gewaltsame unbillichen That ein auffruhr entstehen möchte: Haben sie diese achzig Legaten alle sampt auff ein groß Schiff gebracht/ eben alß wolte man sie des Lands verweisen. Aber so bald daß Schiff auffs Meer kommen/ hat man es angezündet/ und seind die Schiffleüth in kleinen Schifflein davon kommen: Die achzig Christen aber haben mitten im wasser jämmerlich verbrennen müssen. Welches dann der ganzen Christenheit dazumal eine grosse traurigkeit und betrübnus gemacht hat.

Wer mehr exempel diser greülichen verfolgung und blutbads lesen will/ der nehme für sich daß 7. Buch in der Historia Tripartita, und das 4. Buch Socratis und Theodoreti.

Alhie übergehe ich die verfolgung Athanarichs (oder Athalariks/ wie ihn andere nennen) deß Königs der Gothen. Derselbe hat auch die Christen verfolget/ im Jahr Christi 373. In dem er etliche getödet/ etliche deß Lands verwiesen hat. Aber dieweil etliche darfür halten/ es sejen dieselbe verfolgten Arianer gewesen/ sollen sie nicht under die zahl der wahren Märtyrer gerechnet werden.

Und dieweil die Christliche Kirch von den Arianeren da sie die oberhand hatten/ viel erleiden müssen nach dem tod Constantini deß Grossen/ in dem sie zu ihrer Gotslästerlichen falschen lehr noch hinzu thäten die grausamkeit/ in gwoltsamer verfolgung der wahren rechtgläubigen Christen. So wollen wir auch derselben allhie meldung thun.

Arius ein ehrgeiziger man/ hat die Gottheit JEsu Christi angefochten und verleügnet / und darüber nach dem gerechten urtheil Gottes ein jäminerlich end genommen. Sein anhang underfieng sich gleiche Gottslästerung zubehaupten/ und geschach dasselbe/ wie hernach beschriben wird.

Constantinus lässt sich von seiner Schwöster Constantia/ zwej jahr vor seinem tod überreden/ daß er den Kezer Arrium wider ins Land und zu dienst erfordert/ und dargegen den Athanasium verjagt/ diese enderung und wankelmürigkeit an einem so grossen Herren / erreget den streit der Arrianer merklich/ dann als Athanasius ins elend vertriben war / kam Arrius wider gen Alexandria und meinet/ er hette nun gewonnen/ sterket derwegen seinen anhang /

weil sie sich aber fürchten/ daß nicht nach einer so gewaltsame unbillichen That ein auffruhr entstehen möchte: Haben sie diese achzig Legaten alle sampt auff ein groß Schiff gebracht/ eben alß wolte man sie des Lands verweisen. Aber so bald daß Schiff auffs Meer kommen/ hat man es angezündet/ und seind die Schiffleüth in kleinen Schifflein davon kommen: Die achzig Christen aber haben mitten im wasser jämmerlich verbrennen müssen. Welches dann der ganzen Christenheit dazumal eine grosse traurigkeit und betrübnus gemacht hat.

Wer mehr exempel diser greülichen verfolgung und blutbads lesen will/ der nehme für sich daß 7. Buch in der Historia Tripartita, und das 4. Buch Socratis und Theodoreti.

Alhie übergehe ich die verfolgung Athanarichs (oder Athalariks/ wie ihn andere nennen) deß Königs der Gothen. Derselbe hat auch die Christen verfolget/ im Jahr Christi 373. In dem er etliche getödet/ etliche deß Lands verwiesen hat. Aber dieweil etliche darfür halten/ es sejen dieselbe verfolgten Arianer gewesen/ sollen sie nicht under die zahl der wahren Märtyrer gerechnet werden.

Und dieweil die Christliche Kirch von den Arianeren da sie die oberhand hatten/ viel erleiden müssen nach dem tod Constantini deß Grossen/ in dem sie zu ihrer Gotslästerlichen falschen lehr noch hinzu thäten die grausamkeit/ in gwoltsamer verfolgung der wahren rechtgläubigen Christen. So wollen wir auch derselben allhie meldung thun.

Arius ein ehrgeiziger man/ hat die Gottheit JEsu Christi angefochten und verleügnet / und darüber nach dem gerechten urtheil Gottes ein jäminerlich end genommen. Sein anhang underfieng sich gleiche Gottslästerung zubehaupten/ und geschach dasselbe/ wie hernach beschriben wird.

Constantinus lässt sich von seiner Schwöster Constantia/ zwej jahr vor seinem tod überreden/ daß er den Kezer Arrium wider ins Land und zu dienst erfordert/ und dargegen den Athanasium verjagt/ diese enderung und wankelmürigkeit an einem so grossen Herren / erreget den streit der Arrianer merklich/ dann als Athanasius ins elend vertriben war / kam Arrius wider gen Alexandria und meinet/ er hette nun gewonnen/ sterket derwegen seinen anhang /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0229" n="199"/>
weil sie sich aber fürchten/ daß nicht nach            einer so gewaltsame unbillichen That ein auffruhr entstehen möchte: Haben sie diese achzig            Legaten alle sampt auff ein groß Schiff gebracht/ eben alß wolte man sie des Lands            verweisen. Aber so bald daß Schiff auffs Meer kommen/ hat man es angezündet/ und seind            die Schiffleüth in kleinen Schifflein davon kommen: Die achzig Christen aber haben mitten            im wasser jämmerlich verbrennen müssen. Welches dann der ganzen Christenheit dazumal eine            grosse traurigkeit und betrübnus gemacht hat.</p>
        <p>Wer mehr exempel diser greülichen verfolgung und blutbads lesen will/ der nehme für sich            daß 7. Buch in der Historia Tripartita, und das 4. Buch Socratis und Theodoreti.</p>
        <p>Alhie übergehe ich die verfolgung Athanarichs (oder Athalariks/ wie ihn andere nennen)            deß Königs der Gothen. Derselbe hat auch die Christen verfolget/ im Jahr Christi 373. In            dem er etliche getödet/ etliche deß Lands verwiesen hat. Aber dieweil etliche darfür            halten/ es sejen dieselbe verfolgten Arianer gewesen/ sollen sie nicht under die zahl            der wahren Märtyrer gerechnet werden.</p>
        <p>Und dieweil die Christliche Kirch von den Arianeren da sie die oberhand hatten/ viel            erleiden müssen nach dem tod Constantini deß Grossen/ in dem sie zu ihrer            Gotslästerlichen falschen lehr noch hinzu thäten die grausamkeit/ in gwoltsamer            verfolgung der wahren rechtgläubigen Christen. So wollen wir auch derselben allhie meldung            thun.</p>
        <p>Arius ein ehrgeiziger man/ hat die Gottheit JEsu Christi angefochten und verleügnet /            und darüber nach dem gerechten urtheil Gottes ein jäminerlich end genommen. Sein anhang            underfieng sich gleiche Gottslästerung zubehaupten/ und geschach dasselbe/ wie hernach            beschriben wird.</p>
        <p>Constantinus lässt sich von seiner Schwöster Constantia/ zwej jahr vor seinem tod            überreden/ daß er den Kezer Arrium wider ins Land und zu dienst erfordert/ und dargegen            den Athanasium verjagt/ diese enderung und wankelmürigkeit an einem so grossen Herren /            erreget den streit der Arrianer merklich/ dann als Athanasius ins elend vertriben war /            kam Arrius wider gen Alexandria und meinet/ er hette nun gewonnen/ sterket derwegen            seinen anhang /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[199/0229] weil sie sich aber fürchten/ daß nicht nach einer so gewaltsame unbillichen That ein auffruhr entstehen möchte: Haben sie diese achzig Legaten alle sampt auff ein groß Schiff gebracht/ eben alß wolte man sie des Lands verweisen. Aber so bald daß Schiff auffs Meer kommen/ hat man es angezündet/ und seind die Schiffleüth in kleinen Schifflein davon kommen: Die achzig Christen aber haben mitten im wasser jämmerlich verbrennen müssen. Welches dann der ganzen Christenheit dazumal eine grosse traurigkeit und betrübnus gemacht hat. Wer mehr exempel diser greülichen verfolgung und blutbads lesen will/ der nehme für sich daß 7. Buch in der Historia Tripartita, und das 4. Buch Socratis und Theodoreti. Alhie übergehe ich die verfolgung Athanarichs (oder Athalariks/ wie ihn andere nennen) deß Königs der Gothen. Derselbe hat auch die Christen verfolget/ im Jahr Christi 373. In dem er etliche getödet/ etliche deß Lands verwiesen hat. Aber dieweil etliche darfür halten/ es sejen dieselbe verfolgten Arianer gewesen/ sollen sie nicht under die zahl der wahren Märtyrer gerechnet werden. Und dieweil die Christliche Kirch von den Arianeren da sie die oberhand hatten/ viel erleiden müssen nach dem tod Constantini deß Grossen/ in dem sie zu ihrer Gotslästerlichen falschen lehr noch hinzu thäten die grausamkeit/ in gwoltsamer verfolgung der wahren rechtgläubigen Christen. So wollen wir auch derselben allhie meldung thun. Arius ein ehrgeiziger man/ hat die Gottheit JEsu Christi angefochten und verleügnet / und darüber nach dem gerechten urtheil Gottes ein jäminerlich end genommen. Sein anhang underfieng sich gleiche Gottslästerung zubehaupten/ und geschach dasselbe/ wie hernach beschriben wird. Constantinus lässt sich von seiner Schwöster Constantia/ zwej jahr vor seinem tod überreden/ daß er den Kezer Arrium wider ins Land und zu dienst erfordert/ und dargegen den Athanasium verjagt/ diese enderung und wankelmürigkeit an einem so grossen Herren / erreget den streit der Arrianer merklich/ dann als Athanasius ins elend vertriben war / kam Arrius wider gen Alexandria und meinet/ er hette nun gewonnen/ sterket derwegen seinen anhang /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/229
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/229>, abgerufen am 22.11.2024.