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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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müsse. Darauf Diocletianus bis an das ende seines Lebens auf einem Lusthaus bej Salona/ sich mit dem Feldbau und allerhand Bäume pflanzen/ aufgehalten: Maximianus hat zu Meiland sich deß Regiments entschlagen/ jener hat zu Nicomedia den Purpur und Käiserliche Zierd abgelegt. Bäide aber sind gestorben / wie die Tyrannen gemeiniglich zu grund gehen/ mit gifft oder sonsten mit gewalt.

Die Histori der Thebaischen Legion. Nun fällt hierbej für zubedenken die Histori von der Thebaischen Legion/ welche dann diese ist.

D. Hottingeri wegweiser. Als umb das Jahr Christi 296. obgedachte mitregierende Käiser ein Armaden auß Syrien in Italien geschikt/ under welcher auch mit seiner Legion/ so bestanden in 6666. ausserläßner dapfferer Helden/ war der berühmte Christen-Hauptmann Maurutius der sich denn mit den seinigen naher Rom gelassen / und allda von Marcellino dem Römischen Bischoff im Christlichen glauben bestättiget worden. Nach dem aber dise Römische Keiser jhnen fürgenommen ein mächtiges Kriegsheer auß Italien über das hohe Alp-gebirg/ wider die Gallischen auffcührischen Völker abzufertigen / ist alsobald auch dise Legion dem völligen Heerzeug auß Italien in die Lombardej nachgefolget/ biß daß sie endtlich sich/ disseits dem Gebirg/ nidergelassen in einem offnen thal/ das vom wasserstromm Rhodano mitten underscheiden und befeüchtiget wird/ dessen Landtsässen mit einem nammen die Ober- und Nider-Wallisser genennt werden. Es war aber diser Christenlichen Legion fürsaz/ daß sie als dapffere/ und der Römischen frejheit wol gewogne beschirmer/ zu außreütung ihrer feinden wollen darsezen ihr ausserstes vermögen: zugleich aber auch sich entschlossen/ in minsten an Christo und demselbigen versprochner treü und glauben sich nicht zu vergreiffen. Als nun des Käisers Heerzeüg kommen an ein ort/ nicht weit von der Statt/ die man vormals Octodurum, jezund aber Martinach heißt/ hat der Heidnische Tyran Maximianus / nach Heidnischem brauch angefangen den Teüflen opfern/ und zu disem opffer auch berüfft andere: Ja er gab anordnung/ daß alle Soldaten von auff und nidergang der Sonnen diser verrichtung bejwohneten darbej jhnen auch ernstlich besohlen/ daß sie bej dem Altar der Göt-

müsse. Darauf Diocletianus bis an das ende seines Lebens auf einem Lusthaus bej Salona/ sich mit dem Feldbau und allerhand Bäume pflanzen/ aufgehalten: Maximianus hat zu Meiland sich deß Regiments entschlagen/ jener hat zu Nicomedia den Purpur und Käiserliche Zierd abgelegt. Bäide aber sind gestorben / wie die Tyrannen gemeiniglich zu grund gehen/ mit gifft oder sonsten mit gewalt.

Die Histori der Thebaischen Legion. Nun fällt hierbej für zubedenken die Histori von der Thebaischen Legion/ welche dann diese ist.

D. Hottingeri wegweiser. Als umb das Jahr Christi 296. obgedachte mitregierende Käiser ein Armaden auß Syrien in Italien geschikt/ under welcher auch mit seiner Legion/ so bestanden in 6666. ausserläßner dapfferer Helden/ war der berühmte Christen-Hauptmann Maurutius der sich denn mit den seinigen naher Rom gelassen / und allda von Marcellino dem Römischen Bischoff im Christlichen glauben bestättiget worden. Nach dem aber dise Römische Keiser jhnen fürgenommen ein mächtiges Kriegsheer auß Italien über das hohe Alp-gebirg/ wider die Gallischen auffcührischen Völker abzufertigen / ist alsobald auch dise Legion dem völligen Heerzeűg auß Italien in die Lombardej nachgefolget/ biß daß sie endtlich sich/ disseits dem Gebirg/ nidergelassen in einem offnen thal/ das vom wasserstrom̃ Rhodano mitten underscheiden und befeüchtiget wird/ dessen Landtsässen mit einem nam̃en die Ober- und Nider-Wallisser geneñt werden. Es war aber diser Christenlichen Legion fürsaz/ daß sie als dapffere/ und der Römischen frejheit wol gewogne beschirmer/ zu außreütung ihrer feinden wollen darsezen ihr ausserstes vermögen: zugleich aber auch sich entschlossen/ in minsten an Christo und demselbigen versprochner treü und glaubẽ sich nicht zu vergreiffen. Als nun des Käisers Heerzeüg kommen an ein ort/ nicht weit von der Statt/ die man vormals Octodurum, jezund aber Martinach heißt/ hat der Heidnische Tyran Maximianus / nach Heidnischem brauch angefangen den Teüflen opfern/ und zu disem opffer auch berüfft andere: Ja er gab anordnung/ daß alle Soldaten von auff und nidergang der Sonnen diser verrichtung bejwohneten darbej jhnen auch ernstlich besohlen/ daß sie bej dem Altar der Göt-

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[184/0213] müsse. Darauf Diocletianus bis an das ende seines Lebens auf einem Lusthaus bej Salona/ sich mit dem Feldbau und allerhand Bäume pflanzen/ aufgehalten: Maximianus hat zu Meiland sich deß Regiments entschlagen/ jener hat zu Nicomedia den Purpur und Käiserliche Zierd abgelegt. Bäide aber sind gestorben / wie die Tyrannen gemeiniglich zu grund gehen/ mit gifft oder sonsten mit gewalt. Nun fällt hierbej für zubedenken die Histori von der Thebaischen Legion/ welche dann diese ist. Die Histori der Thebaischen Legion. Als umb das Jahr Christi 296. obgedachte mitregierende Käiser ein Armaden auß Syrien in Italien geschikt/ under welcher auch mit seiner Legion/ so bestanden in 6666. ausserläßner dapfferer Helden/ war der berühmte Christen-Hauptmann Maurutius der sich denn mit den seinigen naher Rom gelassen / und allda von Marcellino dem Römischen Bischoff im Christlichen glauben bestättiget worden. Nach dem aber dise Römische Keiser jhnen fürgenommen ein mächtiges Kriegsheer auß Italien über das hohe Alp-gebirg/ wider die Gallischen auffcührischen Völker abzufertigen / ist alsobald auch dise Legion dem völligen Heerzeűg auß Italien in die Lombardej nachgefolget/ biß daß sie endtlich sich/ disseits dem Gebirg/ nidergelassen in einem offnen thal/ das vom wasserstrom̃ Rhodano mitten underscheiden und befeüchtiget wird/ dessen Landtsässen mit einem nam̃en die Ober- und Nider-Wallisser geneñt werden. Es war aber diser Christenlichen Legion fürsaz/ daß sie als dapffere/ und der Römischen frejheit wol gewogne beschirmer/ zu außreütung ihrer feinden wollen darsezen ihr ausserstes vermögen: zugleich aber auch sich entschlossen/ in minsten an Christo und demselbigen versprochner treü und glaubẽ sich nicht zu vergreiffen. Als nun des Käisers Heerzeüg kommen an ein ort/ nicht weit von der Statt/ die man vormals Octodurum, jezund aber Martinach heißt/ hat der Heidnische Tyran Maximianus / nach Heidnischem brauch angefangen den Teüflen opfern/ und zu disem opffer auch berüfft andere: Ja er gab anordnung/ daß alle Soldaten von auff und nidergang der Sonnen diser verrichtung bejwohneten darbej jhnen auch ernstlich besohlen/ daß sie bej dem Altar der Göt- D. Hottingeri wegweiser.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/213>, abgerufen am 23.11.2024.