Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Gallienus. Sintemaln Valeriani Sohn Gallienus ein unnüzer fauler Käiser ware/ welcher mehr den Wollüsten als Staatssachen ergeben. Daher allerhand auffruhren sich eräugten/ und macherlej Anstös von Feinden: Und mußte sich endlich diser Gallienus auffmachen/ in das Feld ziehen/ wurde aber bej Meiland/ ohnwüssend vom wem / durch stochen. Claudius. Claudius ein dapferer Käiser/ schluge die Seythen und Gothen/ die sich in 3. Hauffen getheilet bej vielen Tausenden/ starb darüber an der Pestilenz. Deme folgete Quintilius/ ein rauher ManndarummQuintilius er von den eben so rauhen Soldaten ummgebracht worden/ als er wenig tag regierte. Marcus Aurelianus. Marcus Aurelianus Römischer Käiser / regierte weislich und freundlich/ ware ein liebhaber der Gerechtigkeit/ schonete der Menschen Blut. Wie dann lobwürdig von ihm geschriben wird/ daß als er im Krieg wider die Gothen begriffen/ für die Statt Tyana kam/ selbige aber ihn nicht sonderlich achteten / habe er sich verredt auch keinen Hund in der Statt leben zulassen. Darauf war die Deß Kaisers Aureliani tob. würdige That Statt eingenommen/ da aber die Soldaten meinten/ es were auff deß Käisers Wort hin alles preis/ befahle Aurelianus alleine die Hund umbzubringen/ die Leuth aber solten bej dem Leben bleiben. Jahr Christi 274[unleserliches Material] Diser Aurelianus ist verrähterischer weis in dem Zug wider die Persen zwischen der Statt Constantinopel und Hieraclia erschlagen worden. Indessen gab es zu Rom wunderliche Händel etlich Monath wegen deß Käiserthums. Endlich wurde Tacitus ein gewaltige Tacitus Röm. Käiser gelehrte und tugendsame person zum Obern Haupt erwöhlet/ wurde aber ohnlängft hernach in einem auffstand umbgebracht. Sein Bruder Florianus nahme sich deß höchsten Gewalts hierauff an / Florianus wurde aber auch bald von dem unbeständigen Kriegsvolk bej der Statt Tarso umbgebracht. Sabellianer. Samosaten. Chiliasten. Zu denen zeiten erzeigte sich die Kezerej Sabellii/ Samosateni und der Chiliasten wunderliche meinungen darwider das Concilium zu Antiochia gehalten ward. Probus Röm. Käiser. [unleserliches Material] Aurelius Probus ward auch ein guter regent zu Rom und darumb hatte er groß ansehen. Dennoch entstunden vil aufruhren wider ihn/ und mußteer Proculun und Bonosun, Gallienus. Sintemaln Valeriani Sohn Gallienus ein unnüzer fauler Käiser ware/ welcher mehr den Wollüsten als Staatssachen ergeben. Daher allerhand auffruhren sich eräugten/ und macherlej Anstös von Feinden: Und mußte sich endlich diser Gallienus auffmachen/ in das Feld ziehen/ wurde aber bej Meiland/ ohnwüssend vom wem / durch stochen. Claudius. Claudius ein dapferer Käiser/ schluge die Seythen und Gothen/ die sich in 3. Hauffen getheilet bej vielen Tausenden/ starb darüber an der Pestilenz. Deme folgete Quintilius/ ein rauher Mañdarum̃Quintilius er von den eben so rauhen Soldaten um̃gebracht worden/ als er wenig tag regierte. Marcus Aurelianus. Marcus Aurelianus Römischer Käiser / regierte weislich und freundlich/ ware ein liebhaber der Gerechtigkeit/ schonete der Menschen Blut. Wie dann lobwürdig von ihm geschriben wird/ daß als er im Krieg wider die Gothen begriffen/ für die Statt Tyana kam/ selbige aber ihn nicht sonderlich achteten / habe er sich verredt auch keinen Hund in der Statt leben zulassen. Darauf war die Deß Kaisers Aureliani tob. würdige That Statt eingenommen/ da aber die Soldaten meinten/ es were auff deß Käisers Wort hin alles preis/ befahle Aurelianus alleine die Hund umbzubringen/ die Leuth aber solten bej dem Leben bleiben. Jahr Christi 274[unleserliches Material] Diser Aurelianus ist verrähterischer weis in dem Zug wider die Persen zwischen der Statt Constantinopel und Hieraclia erschlagen worden. Indessen gab es zu Rom wunderliche Händel etlich Monath wegen deß Käiserthums. Endlich wurde Tacitus ein gewaltige Tacitus Röm. Käiser gelehrte und tugendsame person zum Obern Haupt erwöhlet/ wurde aber ohnlängft hernach in einem auffstand umbgebracht. Sein Bruder Florianus nahme sich deß höchsten Gewalts hierauff an / Florianus wurde aber auch bald von dem unbeständigen Kriegsvolk bej der Statt Tarso umbgebracht. Sabellianer. Samosaten. Chiliasten. Zu denen zeiten erzeigte sich die Kezerej Sabellii/ Samosateni und der Chiliasten wunderliche meinungen darwider das Concilium zu Antiochia gehalten ward. Probus Röm. Käiser. [unleserliches Material] Aurelius Probus ward auch ein guter regent zu Rom und darumb hatte er groß ansehen. Dennoch entstunden vil aufruhrẽ wider ihn/ uñ mußteer Proculũ und Bonosũ, <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0211" n="182"/> <p><note place="right">Gallienus.</note> Sintemaln Valeriani Sohn Gallienus ein unnüzer fauler Käiser ware/ welcher mehr den Wollüsten als Staatssachen ergeben. Daher allerhand auffruhren sich eräugten/ und macherlej Anstös von Feinden: Und mußte sich endlich diser Gallienus auffmachen/ in das Feld ziehen/ wurde aber bej Meiland/ ohnwüssend vom wem / durch stochen.</p> <p><note place="right">Claudius.</note> Claudius ein dapferer Käiser/ schluge die Seythen und Gothen/ die sich in 3. Hauffen getheilet bej vielen Tausenden/ starb darüber an der Pestilenz. Deme folgete Quintilius/ ein rauher Mañdarum̃<note place="right">Quintilius</note> er von den eben so rauhen Soldaten um̃gebracht worden/ als er wenig tag regierte.</p> <p><note place="right">Marcus Aurelianus.</note> Marcus Aurelianus Römischer Käiser / regierte weislich und freundlich/ ware ein liebhaber der Gerechtigkeit/ schonete der Menschen Blut. Wie dann lobwürdig von ihm geschriben wird/ daß als er im Krieg wider die Gothen begriffen/ für die Statt Tyana kam/ selbige aber ihn nicht sonderlich achteten / habe er sich verredt auch keinen Hund in der Statt leben zulassen. Darauf war die <note place="right">Deß Kaisers Aureliani tob. würdige That</note> Statt eingenommen/ da aber die Soldaten meinten/ es were auff deß Käisers Wort hin alles preis/ befahle Aurelianus alleine die Hund umbzubringen/ die Leuth aber solten bej dem Leben bleiben.</p> <p><note place="right">Jahr Christi 274<gap reason="illegible"/></note> Diser Aurelianus ist verrähterischer weis in dem Zug wider die Persen zwischen der Statt Constantinopel und Hieraclia erschlagen worden.</p> <p>Indessen gab es zu Rom wunderliche Händel etlich Monath wegen deß Käiserthums. Endlich wurde Tacitus ein gewaltige <note place="right">Tacitus Röm. Käiser</note> gelehrte und tugendsame person zum Obern Haupt erwöhlet/ wurde aber ohnlängft hernach in einem auffstand umbgebracht. Sein Bruder Florianus nahme sich deß höchsten Gewalts hierauff an / <note place="right">Florianus</note> wurde aber auch bald von dem unbeständigen Kriegsvolk bej der Statt Tarso umbgebracht.</p> <p><note place="right">Sabellianer. Samosaten. Chiliasten.</note> Zu denen zeiten erzeigte sich die Kezerej Sabellii/ Samosateni und der Chiliasten wunderliche meinungen darwider das Concilium zu Antiochia gehalten ward.</p> <p><note place="right">Probus Röm. Käiser. <gap reason="illegible"/></note> Aurelius Probus ward auch ein guter regent zu Rom und darumb hatte er groß ansehen. Dennoch entstunden vil aufruhrẽ wider ihn/ uñ mußteer Proculũ und Bonosũ, </p> </div> </body> </text> </TEI> [182/0211]
Sintemaln Valeriani Sohn Gallienus ein unnüzer fauler Käiser ware/ welcher mehr den Wollüsten als Staatssachen ergeben. Daher allerhand auffruhren sich eräugten/ und macherlej Anstös von Feinden: Und mußte sich endlich diser Gallienus auffmachen/ in das Feld ziehen/ wurde aber bej Meiland/ ohnwüssend vom wem / durch stochen.
Gallienus. Claudius ein dapferer Käiser/ schluge die Seythen und Gothen/ die sich in 3. Hauffen getheilet bej vielen Tausenden/ starb darüber an der Pestilenz. Deme folgete Quintilius/ ein rauher Mañdarum̃ er von den eben so rauhen Soldaten um̃gebracht worden/ als er wenig tag regierte.
Claudius.
Quintilius Marcus Aurelianus Römischer Käiser / regierte weislich und freundlich/ ware ein liebhaber der Gerechtigkeit/ schonete der Menschen Blut. Wie dann lobwürdig von ihm geschriben wird/ daß als er im Krieg wider die Gothen begriffen/ für die Statt Tyana kam/ selbige aber ihn nicht sonderlich achteten / habe er sich verredt auch keinen Hund in der Statt leben zulassen. Darauf war die Statt eingenommen/ da aber die Soldaten meinten/ es were auff deß Käisers Wort hin alles preis/ befahle Aurelianus alleine die Hund umbzubringen/ die Leuth aber solten bej dem Leben bleiben.
Marcus Aurelianus.
Deß Kaisers Aureliani tob. würdige That Diser Aurelianus ist verrähterischer weis in dem Zug wider die Persen zwischen der Statt Constantinopel und Hieraclia erschlagen worden.
Jahr Christi 274_ Indessen gab es zu Rom wunderliche Händel etlich Monath wegen deß Käiserthums. Endlich wurde Tacitus ein gewaltige gelehrte und tugendsame person zum Obern Haupt erwöhlet/ wurde aber ohnlängft hernach in einem auffstand umbgebracht. Sein Bruder Florianus nahme sich deß höchsten Gewalts hierauff an / wurde aber auch bald von dem unbeständigen Kriegsvolk bej der Statt Tarso umbgebracht.
Tacitus Röm. Käiser
Florianus Zu denen zeiten erzeigte sich die Kezerej Sabellii/ Samosateni und der Chiliasten wunderliche meinungen darwider das Concilium zu Antiochia gehalten ward.
Sabellianer. Samosaten. Chiliasten. Aurelius Probus ward auch ein guter regent zu Rom und darumb hatte er groß ansehen. Dennoch entstunden vil aufruhrẽ wider ihn/ uñ mußteer Proculũ und Bonosũ,
Probus Röm. Käiser. _
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-11-26T12:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |