Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Alexander Severus. Jahr Christi 224. Alexander Severus kame an statt Heliogabali/ welchen diser vorhin auch bej seinen lebzeiten zum Käiser nach jhme verordnet. Es regierte Alexander wol/ und thate deme zu wider/ was sein Vor fahr im Reich übels stifftete. Er solle auch Abrahams und Christi Bildnus verehrt haben. Ohn allein wird au jhme geradelt/ daß er seine Muter Mammaeam/ ein ehr und geltgetzig Weib zu vil lassen den meister spielen. Er führete gewaltige Krieg wider die Persen / triumphierte darauf zu Rom. Als aber die Teutschen über den Rhein und die Donau eingefallen/ mußte er daselbst wehren/ da er dann samt seiner Muter bej Mäinz von den auffrührischen Soldaten erschlagen/ und an sein Statt Maximinus zum Käiser erwehlet worden. Maximinus Jahr Christi 237. Maximinus ein Ris von Leib und darbej ein grober greulicher Tyrann/ also daß sich jederman sür jhm besorgte / dessenthalben andere da und dort als Käiser proclamiert und ausgeruffen wurden/ als zu Rom Maximus Pupienus und Clodius Balbinus. In Africa erwehlten die Soldaten hierzu Gordianum. Alle kamen bald umm. Maximinus wurde sammt seinem Sohn von den Soldaten erschlagen. Maximus und Balbinus zu Rom er morder. Gordianus treibte es auch nicht lang/ dann Philip Arabs ihme das Liecht deß lebens ausgelöschet. Sonnen sinstermuß. Zu der zeit solle zu Rom eine solche Verfinsterung der Sonnen entstanden sejn/ daß man bald am heitern tag nichts mehr sehen konnte. Philippus Arabs. Philippus Arabs gleich wie er zum Regiment kommen/ also mußte er auch darvon gethan werden. Wormit man sündiget/ damit wird man wider gestrafft. Dan Decius mit seinem anhang als neuerwehlter Käiser den Philippum und sein Sohn erschlagen und ummgebracht haben. Decius. Es hats aber Decius der Tyrann auch nicht lang getrieben/ sondern wurde von den Gothen in einer Schlacht über wunden/ in einen Morast getriben/ und vollends sammt seinem Sohn getödet/ als er grausame Verfolgungen wider die armen Christen angestellet/ und derer etliche barbarisch ummbringen lassen. Trebonianus Gallus. Als nun bald jeder/ der etwas bej den Soldaten oder zu Rom vermochte/ zugleich gern den obersten gewalt hätte/ so hat es indessen noch andere neuerwehlte Käiser abgeben/ deßgleichen dannwa- Alexander Severus. Jahr Christi 224. Alexander Severus kame an statt Heliogabali/ welchen diser vorhin auch bej seinen lebzeiten zum Käiser nach jhme verordnet. Es regierte Alexander wol/ und thate deme zu wider/ was sein Vor fahr im Reich übels stifftete. Er solle auch Abrahams und Christi Bildnus verehrt haben. Ohn allein wird au jhme geradelt/ daß er seine Muter Mammaeam/ ein ehr und geltgetzig Weib zu vil lassen den meister spielen. Er führete gewaltige Krieg wider die Persen / triumphierte darauf zu Rom. Als aber die Teutschen über den Rhein und die Donau eingefallen/ mußte er daselbst wehren/ da er dann samt seiner Muter bej Mäinz von den auffrührischen Soldaten erschlagen/ und an sein Statt Maximinus zum Käiser erwehlet worden. Maximinus Jahr Christi 237. Maximinus ein Ris von Leib und darbej ein grober greulicher Tyrann/ also daß sich jederman sür jhm besorgte / dessenthalben andere da und dort als Käiser proclamiert und ausgeruffen wurden/ als zu Rom Maximus Pupienus und Clodius Balbinus. In Africa erwehlten die Soldaten hierzu Gordianum. Alle kamen bald um̃. Maximinus wurde sam̃t seinem Sohn von den Soldaten erschlagen. Maximus und Balbinus zu Rom er morder. Gordianus treibte es auch nicht lang/ dann Philip Arabs ihme das Liecht deß lebens ausgelöschet. Sonnen sinstermuß. Zu der zeit solle zu Rom eine solche Verfinsterung der Sonnen entstanden sejn/ daß man bald am heitern tag nichts mehr sehen konnte. Philippus Arabs. Philippus Arabs gleich wie er zum Regiment kommen/ also mußte er auch darvon gethan werden. Wormit man sündiget/ damit wird man wider gestrafft. Dan Decius mit seinem anhang als neuerwehlter Käiser den Philippum und sein Sohn erschlagen und um̃gebracht haben. Decius. Es hats aber Decius der Tyrann auch nicht lang getrieben/ sondern wurde von den Gothen in einer Schlacht über wunden/ in einen Morast getriben/ und vollends sam̃t seinem Sohn getödet/ als er grausame Verfolgungen wider die armen Christen angestellet/ und derer etliche barbarisch um̃bringen lassen. Trebonianus Gallus. Als nun bald jeder/ der etwas bej den Soldaten oder zu Rom vermochte/ zugleich gern den obersten gewalt hätte/ so hat es indessen noch andere neuerwehlte Käiser abgeben/ deßgleichen dañwa- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0209" n="180"/> <p><note place="right">Alexander Severus. Jahr Christi 224.</note> Alexander Severus kame an statt Heliogabali/ welchen diser vorhin auch bej seinen lebzeiten zum Käiser nach jhme verordnet. Es regierte Alexander wol/ und thate deme zu wider/ was sein Vor fahr im Reich übels stifftete. Er solle auch Abrahams und Christi Bildnus verehrt haben. Ohn allein wird au jhme geradelt/ daß er seine Muter Mammaeam/ ein ehr und geltgetzig Weib zu vil lassen den meister spielen. Er führete gewaltige Krieg wider die Persen / triumphierte darauf zu Rom. Als aber die Teutschen über den Rhein und die Donau eingefallen/ mußte er daselbst wehren/ da er dann samt seiner Muter bej Mäinz von den auffrührischen Soldaten erschlagen/ und an sein Statt Maximinus zum Käiser erwehlet worden.</p> <p><note place="right">Maximinus Jahr Christi 237.</note> Maximinus ein Ris von Leib und darbej ein grober greulicher Tyrann/ also daß sich jederman sür jhm besorgte / dessenthalben andere da und dort als Käiser proclamiert und ausgeruffen wurden/ als zu Rom Maximus Pupienus und Clodius Balbinus. In Africa erwehlten die Soldaten hierzu Gordianum. Alle kamen bald um̃. Maximinus wurde sam̃t seinem Sohn von den Soldaten erschlagen. Maximus und Balbinus zu Rom er morder. Gordianus treibte es auch nicht lang/ dann Philip Arabs ihme das Liecht deß lebens ausgelöschet.</p> <p><note place="right">Sonnen sinstermuß.</note> Zu der zeit solle zu Rom eine solche Verfinsterung der Sonnen entstanden sejn/ daß man bald am heitern tag nichts mehr sehen konnte.</p> <p><note place="right">Philippus Arabs.</note> Philippus Arabs gleich wie er zum Regiment kommen/ also mußte er auch darvon gethan werden. Wormit man sündiget/ damit wird man wider gestrafft. 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Alexander Severus kame an statt Heliogabali/ welchen diser vorhin auch bej seinen lebzeiten zum Käiser nach jhme verordnet. Es regierte Alexander wol/ und thate deme zu wider/ was sein Vor fahr im Reich übels stifftete. Er solle auch Abrahams und Christi Bildnus verehrt haben. Ohn allein wird au jhme geradelt/ daß er seine Muter Mammaeam/ ein ehr und geltgetzig Weib zu vil lassen den meister spielen. Er führete gewaltige Krieg wider die Persen / triumphierte darauf zu Rom. Als aber die Teutschen über den Rhein und die Donau eingefallen/ mußte er daselbst wehren/ da er dann samt seiner Muter bej Mäinz von den auffrührischen Soldaten erschlagen/ und an sein Statt Maximinus zum Käiser erwehlet worden.
Alexander Severus. Jahr Christi 224. Maximinus ein Ris von Leib und darbej ein grober greulicher Tyrann/ also daß sich jederman sür jhm besorgte / dessenthalben andere da und dort als Käiser proclamiert und ausgeruffen wurden/ als zu Rom Maximus Pupienus und Clodius Balbinus. In Africa erwehlten die Soldaten hierzu Gordianum. Alle kamen bald um̃. Maximinus wurde sam̃t seinem Sohn von den Soldaten erschlagen. Maximus und Balbinus zu Rom er morder. Gordianus treibte es auch nicht lang/ dann Philip Arabs ihme das Liecht deß lebens ausgelöschet.
Maximinus Jahr Christi 237. Zu der zeit solle zu Rom eine solche Verfinsterung der Sonnen entstanden sejn/ daß man bald am heitern tag nichts mehr sehen konnte.
Sonnen sinstermuß. Philippus Arabs gleich wie er zum Regiment kommen/ also mußte er auch darvon gethan werden. Wormit man sündiget/ damit wird man wider gestrafft. Dan Decius mit seinem anhang als neuerwehlter Käiser den Philippum und sein Sohn erschlagen und um̃gebracht haben.
Philippus Arabs. Es hats aber Decius der Tyrann auch nicht lang getrieben/ sondern wurde von den Gothen in einer Schlacht über wunden/ in einen Morast getriben/ und vollends sam̃t seinem Sohn getödet/ als er grausame Verfolgungen wider die armen Christen angestellet/ und derer etliche barbarisch um̃bringen lassen.
Decius. Als nun bald jeder/ der etwas bej den Soldaten oder zu Rom vermochte/ zugleich gern den obersten gewalt hätte/ so hat es indessen noch andere neuerwehlte Käiser abgeben/ deßgleichen dañwa-
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/209>, abgerufen am 07.07.2024. |