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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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einer und der anderen schlacht kame/ wolte Otho nit das viel bluts seinetwegen vergossen wurde/ sonder erstoch sich selbsten/ und weil er verliebt bej den Soldaten/ thaten etliche von denselben es ihme nach.

Aulus Vitellius. Aulus Vitellius komt hierauff nach Rom zum Käiserthum/ laßt den dolchen/ mit deme sich Galba erstochen/ naher Cöln in den Tempel Martis tragen/ alle Sternseher und zeichendeüter bandisieren. Weilen aber inzwischen Vespasianus von dem mehrerem theil deß Römischen Kriegsvolks hin und her ligend/ zum Käiser proclamirt und außgeruffen worden/ alß entstunde Vitellio nicht geringe gefahr hiervon/ wie er dann zu lezst auch umgebracht und sein leichnam in die Tiber geworffen worden.

Vespasianus. Jahr Christi LXXII. Behielt also die oberhand und den obersten gewalt zu Rom Flavius Vespasianus.

Nun wollen wir kurzlich erzellen auß Josepho die merkliche und grosse trübsahl/ so sich vor der erbärmlichen zerstörung und undergang der Statt Jerusalem zugetragen/ und wie jämerlich sich der [unleserliches Material]reümel der verwüstung hernacher geender hat.

Lezter Jüdische [unleserliches Material] und der statt/ deß tempels und voits undergang und zerstreuung. Siben jahr vor der zerstörung der Statt Jerusalem erschien ein blutrohter Comet: Das nächste jahr vor der zerstörung Jerusalem so fast das ganze jahr jahr über ist ein Comet grad ob dem Tempel/ in der gestalt eines seürigen schwerts erschinen zum zeichen/ das das Volk/ das regiment und Statt durch feüer und schwert solte verwüstet werden.

In den Osterlichen fejertagen welche den 8. April gehalten worden ist alle nacht nach einander um die neünte stund der Tempel und sein Altar also von einem ltecht erglänzet / daß jedermann vermeinte es were heller tag/ welches eine halbe stund lang gewähret. Das gemeine Volk hielte es für gut/ die gelehrten abe[unleserliches Material] haben nichts anders alß einen bevorstehenden krieg verspühren können.

Eben an disem fest alß eine Ruh vor dem Altar stunde/ solte geschlachtet werden/ hat sie mitten im Tempel ein lämlein entworffen.

Die inuer pfort oder thor im Tempel gegen auffgang der Sonnen/ so von lauter Erz/ und dermassen schwer war daß sie allezeit von zwanzig männeren müßte auff und zugethan werden/ auch ohngeacht sie nut eisernen riglen sehr stark verschlossen gewesen/ ist

einer und der anderen schlacht kame/ wolte Otho nit das viel bluts seinetwegen vergossen wurde/ sonder erstoch sich selbsten/ und weil er verliebt bej den Soldaten/ thaten etliche von denselben es ihme nach.

Aulus Vitellius. Aulus Vitellius komt hierauff nach Rom zum Käiserthum/ laßt den dolchen/ mit deme sich Galba erstochen/ naher Cöln in den Tempel Martis tragen/ alle Sternseher und zeichendeüter bandisieren. Weilen aber inzwischen Vespasianus von dem mehrerem theil deß Römischen Kriegsvolks hin und her ligend/ zum Käiser proclamirt und außgeruffen worden/ alß entstunde Vitellio nicht geringe gefahr hiervon/ wie er dann zu lezst auch umgebracht und sein leichnam in die Tiber geworffen worden.

Vespasianus. Jahr Christi LXXII. Behielt also die oberhand und den obersten gewalt zu Rom Flavius Vespasianus.

Nun wollen wir kurzlich erzellen auß Josepho die merkliche und grosse trübsahl/ so sich vor der erbärmlichen zerstörung und undergang der Statt Jerusalem zugetragen/ und wie jämerlich sich der [unleserliches Material]reümel der verwüstung hernacher geender hat.

Lezter Jüdische [unleserliches Material] und der statt/ deß tempels und voits undergang und zerstreuung. Siben jahr vor der zerstörung der Statt Jerusalem erschien ein blutrohter Comet: Das nächste jahr vor der zerstörung Jerusalem so fast das ganze jahr jahr über ist ein Comet grad ob dem Tempel/ in der gestalt eines seürigen schwerts erschinen zum zeichen/ das das Volk/ das regiment und Statt durch feüer und schwert solte verwüstet werden.

In den Osterlichen fejertagen welche den 8. April gehalten worden ist alle nacht nach einander um die neünte stund der Tempel und sein Altar also von einem ltecht erglänzet / daß jedermann vermeinte es were heller tag/ welches eine halbe stund lang gewähret. Das gemeine Volk hielte es für gut/ die gelehrten abe[unleserliches Material] haben nichts anders alß einen bevorstehenden krieg verspühren können.

Eben an disem fest alß eine Ruh vor dem Altar stunde/ solte geschlachtet werden/ hat sie mitten im Tempel ein lämlein entworffen.

Die inuer pfort oder thor im Tempel gegen auffgang der Sonnen/ so von lauter Erz/ und dermassen schwer war daß sie allezeit von zwanzig mäñeren müßte auff und zugethan werden/ auch ohngeacht sie nut eisernen riglen sehr stark verschlossen gewesen/ ist

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[159/0188] einer und der anderen schlacht kame/ wolte Otho nit das viel bluts seinetwegen vergossen wurde/ sonder erstoch sich selbsten/ und weil er verliebt bej den Soldaten/ thaten etliche von denselben es ihme nach. Aulus Vitellius komt hierauff nach Rom zum Käiserthum/ laßt den dolchen/ mit deme sich Galba erstochen/ naher Cöln in den Tempel Martis tragen/ alle Sternseher und zeichendeüter bandisieren. Weilen aber inzwischen Vespasianus von dem mehrerem theil deß Römischen Kriegsvolks hin und her ligend/ zum Käiser proclamirt und außgeruffen worden/ alß entstunde Vitellio nicht geringe gefahr hiervon/ wie er dann zu lezst auch umgebracht und sein leichnam in die Tiber geworffen worden. Aulus Vitellius. Behielt also die oberhand und den obersten gewalt zu Rom Flavius Vespasianus. Vespasianus. Jahr Christi LXXII. Nun wollen wir kurzlich erzellen auß Josepho die merkliche und grosse trübsahl/ so sich vor der erbärmlichen zerstörung und undergang der Statt Jerusalem zugetragen/ und wie jämerlich sich der _ reümel der verwüstung hernacher geender hat. Siben jahr vor der zerstörung der Statt Jerusalem erschien ein blutrohter Comet: Das nächste jahr vor der zerstörung Jerusalem so fast das ganze jahr jahr über ist ein Comet grad ob dem Tempel/ in der gestalt eines seürigen schwerts erschinen zum zeichen/ das das Volk/ das regiment und Statt durch feüer und schwert solte verwüstet werden. Lezter Jüdische _ und der statt/ deß tempels und voits undergang und zerstreuung. In den Osterlichen fejertagen welche den 8. April gehalten worden ist alle nacht nach einander um die neünte stund der Tempel und sein Altar also von einem ltecht erglänzet / daß jedermann vermeinte es were heller tag/ welches eine halbe stund lang gewähret. Das gemeine Volk hielte es für gut/ die gelehrten abe_ haben nichts anders alß einen bevorstehenden krieg verspühren können. Eben an disem fest alß eine Ruh vor dem Altar stunde/ solte geschlachtet werden/ hat sie mitten im Tempel ein lämlein entworffen. Die inuer pfort oder thor im Tempel gegen auffgang der Sonnen/ so von lauter Erz/ und dermassen schwer war daß sie allezeit von zwanzig mäñeren müßte auff und zugethan werden/ auch ohngeacht sie nut eisernen riglen sehr stark verschlossen gewesen/ ist

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/188>, abgerufen am 23.11.2024.