Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.Widerlegung der verstok[unleserliches Material]en Juden. Wir haben aber schon anderwerts auch angezeigt/ worin der Juden gröstes elend bestehe/ und welches nicht das geringste theil der verblendung und verstokung in ihnen seje. Sie mögen underscheiden / zwischen dem armen und reichen Messia, und sagen die sünden deß volks halten disen auff / so ist nunmehr unlaugbar/ daß die zeiten der geburt deß Messiae bestimt/ schon vor vilen 100. jahren verslossen/ und können solche ankunfft nicht verhindern die sünden/ dann er ja kommen ist die sünden wegzunemmen/ die missethat zu versiglen/ die übertrettung auß zusöhnen und ein ewige gerechtigkeit zuverschaffen Dan. IX. Auch wann schon die Juden etwan sind gestrafft worden oder gedrangsahlet/ alß wie in Egypten/ zur zeit der Babylonischen gefängnuß/ hat es doch niemahlen so vil hundert jahr gewehret/ alß wie nunmehr und bis dato. Alle hoffnung naher Jerusalem wider zukommen/ den Tempel auff zurichten ist ihnen völlig und allerdings abgeschnitten wie zu den zeiten. Juliani deß abtrünnigen solches sich erscheint/ welcher alß ein Gotslästerer die wort deß Herren Christi verwerffend/ den Juden alle befördernuß den Tempel wider auffzubauen/ gethan. Aber vergebens. Auch ist in der lezten zerstörung der Statt Jerusalem eine solche zerstreiiung under die stämme Israels gerahten/ und ein solcher mangel verspürt worden/ daß durch Gottes gerechte verhengnus die verstokten leüt selbst nicht mehr heüt zu tag und von derselbigen zeit an/ sagen können/ wer eigentlich auß disem oder jenem stammen gebürtig. Und bleibt ohnfelbar darbej/ daß derjenige in welchem/ von welchem/ und durch welchen alles das jenige ist eigentlich erfült worden/ was Moses und die Propheten von dem wahren Messia/ seiner Persohn/ amt und gutthaten/ geweissaget haben/ wahrhaftig ist der Messias. Nun aber so ist in unserem Jesu von Nazareth Widerlegung der verstok[unleserliches Material]en Juden. Wir haben aber schon anderwerts auch angezeigt/ worin der Juden gröstes elend bestehe/ und welches nicht das geringste theil der verblendung und verstokung in ihnen seje. Sie mögen underscheiden / zwischen dem armen und reichen Messia, und sagen die sünden deß volks halten disen auff / so ist nunmehr unlaugbar/ daß die zeiten der geburt deß Messiae bestimt/ schon vor vilen 100. jahren verslossen/ und können solche ankunfft nicht verhindern die sünden/ dann er ja kommen ist die sünden wegzunemmen/ die missethat zu versiglen/ die übertrettung auß zusöhnen und ein ewige gerechtigkeit zuverschaffen Dan. IX. Auch wann schon die Juden etwan sind gestrafft worden oder gedrangsahlet/ alß wie in Egypten/ zur zeit der Babylonischen gefängnuß/ hat es doch niemahlen so vil hundert jahr gewehret/ alß wie nunmehr und bis dato. Alle hoffnung naher Jerusalem wider zukommen/ den Tempel auff zurichten ist ihnen völlig und allerdings abgeschnitten wie zu den zeiten. Juliani deß abtrünnigen solches sich erscheint/ welcher alß ein Gotslästerer die wort deß Herren Christi verwerffend/ den Juden alle befördernuß den Tempel wider auffzubauen/ gethan. Aber vergebens. Auch ist in der lezten zerstörung der Statt Jerusalem eine solche zerstreiiung under die stämme Israels gerahten/ und ein solcher mangel verspürt worden/ daß durch Gottes gerechte verhengnus die verstokten leüt selbst nicht mehr heüt zu tag und von derselbigen zeit an/ sagen können/ wer eigentlich auß disem oder jenem stammen gebürtig. Und bleibt ohnfelbar darbej/ daß derjenige in welchem/ von welchem/ und durch welchen alles das jenige ist eigentlich erfült worden/ was Moses und die Propheten von dem wahren Messia/ seiner Persohn/ amt und gutthaten/ geweissaget haben/ wahrhaftig ist der Messias. Nun aber so ist in unserem Jesu von Nazareth <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0167" n="138"/> <p><note place="right">Widerlegung der verstok<gap reason="illegible"/>en Juden.</note> Wir haben aber schon anderwerts auch angezeigt/ worin der Juden gröstes elend bestehe/ und welches nicht das geringste theil der verblendung und verstokung in ihnen seje. Sie mögen underscheiden / zwischen dem armen und reichen Messia, und sagen die sünden deß volks halten disen auff / so ist nunmehr unlaugbar/ daß die zeiten der geburt deß Messiae bestimt/ schon vor vilen 100. jahren verslossen/ und können solche ankunfft nicht verhindern die sünden/ dann er ja kommen ist die sünden wegzunemmen/ die missethat zu versiglen/ die übertrettung auß zusöhnen und ein ewige gerechtigkeit zuverschaffen Dan. IX. Auch wann schon die Juden etwan sind gestrafft worden oder gedrangsahlet/ alß wie in Egypten/ zur zeit der Babylonischen gefängnuß/ hat es doch niemahlen so vil hundert jahr gewehret/ alß wie nunmehr und bis dato. Alle hoffnung naher Jerusalem wider zukommen/ den Tempel auff zurichten ist ihnen völlig und allerdings abgeschnitten wie zu den zeiten. Juliani deß abtrünnigen solches sich erscheint/ welcher alß ein Gotslästerer die wort deß Herren Christi verwerffend/ den Juden alle befördernuß den Tempel wider auffzubauen/ gethan. Aber vergebens.</p> <p>Auch ist in der lezten zerstörung der Statt Jerusalem eine solche zerstreiiung under die stämme Israels gerahten/ und ein solcher mangel verspürt worden/ daß durch Gottes gerechte verhengnus die verstokten leüt selbst nicht mehr heüt zu tag und von derselbigen zeit an/ sagen können/ wer eigentlich auß disem oder jenem stammen gebürtig.</p> <p>Und bleibt ohnfelbar darbej/ daß derjenige in welchem/ von welchem/ und durch welchen alles das jenige ist eigentlich erfült worden/ was Moses und die Propheten von dem wahren Messia/ seiner Persohn/ amt und gutthaten/ geweissaget haben/ wahrhaftig ist der Messias. Nun aber so ist in unserem Jesu von Nazareth </p> </div> </body> </text> </TEI> [138/0167]
Wir haben aber schon anderwerts auch angezeigt/ worin der Juden gröstes elend bestehe/ und welches nicht das geringste theil der verblendung und verstokung in ihnen seje. Sie mögen underscheiden / zwischen dem armen und reichen Messia, und sagen die sünden deß volks halten disen auff / so ist nunmehr unlaugbar/ daß die zeiten der geburt deß Messiae bestimt/ schon vor vilen 100. jahren verslossen/ und können solche ankunfft nicht verhindern die sünden/ dann er ja kommen ist die sünden wegzunemmen/ die missethat zu versiglen/ die übertrettung auß zusöhnen und ein ewige gerechtigkeit zuverschaffen Dan. IX. Auch wann schon die Juden etwan sind gestrafft worden oder gedrangsahlet/ alß wie in Egypten/ zur zeit der Babylonischen gefängnuß/ hat es doch niemahlen so vil hundert jahr gewehret/ alß wie nunmehr und bis dato. Alle hoffnung naher Jerusalem wider zukommen/ den Tempel auff zurichten ist ihnen völlig und allerdings abgeschnitten wie zu den zeiten. Juliani deß abtrünnigen solches sich erscheint/ welcher alß ein Gotslästerer die wort deß Herren Christi verwerffend/ den Juden alle befördernuß den Tempel wider auffzubauen/ gethan. Aber vergebens.
Widerlegung der verstok_ en Juden. Auch ist in der lezten zerstörung der Statt Jerusalem eine solche zerstreiiung under die stämme Israels gerahten/ und ein solcher mangel verspürt worden/ daß durch Gottes gerechte verhengnus die verstokten leüt selbst nicht mehr heüt zu tag und von derselbigen zeit an/ sagen können/ wer eigentlich auß disem oder jenem stammen gebürtig.
Und bleibt ohnfelbar darbej/ daß derjenige in welchem/ von welchem/ und durch welchen alles das jenige ist eigentlich erfült worden/ was Moses und die Propheten von dem wahren Messia/ seiner Persohn/ amt und gutthaten/ geweissaget haben/ wahrhaftig ist der Messias. Nun aber so ist in unserem Jesu von Nazareth
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/167 |
Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/167>, abgerufen am 16.02.2025. |