Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.wort/ der ort in welchem dis alles werkstellig gemacht und Christus der Herr gebohren worden/ zu einer elenden und betrübten zeit dem Volk Gottes/ da das scepter von Juda (welches in der Persohn Davids und Salomons auffs höchste kommen) entwendet und den meister von seinen füssen weggenommen ware/ und das jenige Volk/ welches durch gesaz vom Himmel herab gegeben/ durch regenten auß ihrem mittel erwehlt/ hat sollen beherrschet werden/ alß Gottes eigenthum und sein erbtheil/ einem außländischen Monarchen die underthänigkeit angelobt und under desselben joch geschwebt durch Römische Landvögt oder grosse Herren von den regenten zu Rom in das Jüdische Land gesezt beherrschet worden/ laut der alten weissagung deß H. Patriarchen Jacobs Genes. XLIX v. 10. Es wird das Scepter von Juda nicht entwend werden/ noch ein meister von seinen süssen bis daß der Held komme/ und demselben werden die Völker anhangen. Weissagung Genes. 49. v. 10. in Hero de erfült.Dis alles zumal ware in Herode, dem grossen genant/ erfült/ welcher nach belieben regierte zu Jerusalem / den grossen Raht von Männeren auß dem stammen Juda abgeschafft/ leüt nach seinem gut achten auff den thron gesezt/ alle herrschafft den Juden benommen und allen gewalt/ auch so jemands nur den Kopf auff gestrekt auß demhause Davids/ alsobald verfolgt und getödet / darum weil bekant/ der Juden König wurde ein mal auß disem Königlichen hauß gebohren werden/ auch hat er alle Archiven und geschlechtsbücher vom hause Davids lassen mit feür verbrennen. Daher sich Christus der Herr bedeütsam nennet in Apoc. XXII v. 16. Die wurzel deß geschlechts Davids. Der Juden bekanenuß die zeit der ankunft deß Messiae betreffend.Daher die Juden zu Jerusalem um selbige zeit offentlich von ihrem Könige geredt/ der bald kommen werde/ gleich wie Simeon mit grossem verlangen gewartet auff den trost Israels/ und der Heiden liecht. Luc. II. Auch schon längst vorhin/ alß Cneus Pompejus die Statt Jerusalen eingenommen/ hatten die vornemsten daselbst säke angezogen/ aschen auff ihre Häüpter gestreüt und geruffen Weh und/ das Scepter von Juda ist nunmehr weggenommen/ und komt der Messias nicht/ laut dem Zeügnuß der Rabbinen selbst. Vnd haben sich da zumal allerhand verfuhrer herfürgethan/ die sich füden Messiam außgeben/ wie Theudas/ Judas Galilaeus, Moses Barchocab, welche vil 1000. Juden an sich gehenkt und mit ihnen zu spott gemacht haben. wort/ der ort in welchem dis alles werkstellig gemacht und Christus der Herr gebohren worden/ zu einer elenden und betrübten zeit dem Volk Gottes/ da das scepter von Juda (welches in der Persohn Davids und Salomons auffs höchste kommen) entwendet und den meister von seinen füssen weggenommen ware/ und das jenige Volk/ welches durch gesaz vom Himmel herab gegeben/ durch regenten auß ihrem mittel erwehlt/ hat sollen beherrschet werden/ alß Gottes eigenthum und sein erbtheil/ einem außländischen Monarchen die underthänigkeit angelobt und under desselben joch geschwebt durch Römische Landvögt oder grosse Herren von den regenten zu Rom in das Jüdische Land gesezt beherrschet worden/ laut der alten weissagung deß H. Patriarchen Jacobs Genes. XLIX v. 10. Es wird das Scepter von Juda nicht entwend werden/ noch ein meister von seinen süssen bis daß der Held komme/ und demselben werden die Völker anhangen. Weissagung Genes. 49. v. 10. in Hero de erfült.Dis alles zumal ware in Herode, dem grossen genant/ erfült/ welcher nach belieben regierte zu Jerusalem / den grossen Raht von Männeren auß dem stammen Juda abgeschafft/ leüt nach seinem gut achten auff den thron gesezt/ alle herrschafft den Juden benommen und allen gewalt/ auch so jemands nur den Kopf auff gestrekt auß demhause Davids/ alsobald verfolgt und getödet / darum weil bekant/ der Juden König wurde ein mal auß disem Königlichen hauß gebohren werden/ auch hat er alle Archiven und geschlechtsbücher vom hause Davids lassen mit feür verbrennen. Daher sich Christus der Herr bedeütsam nennet in Apoc. XXII v. 16. Die wurzel deß geschlechts Davids. Der Juden bekanenuß die zeit der ankunft deß Messiae betreffend.Daher die Juden zu Jerusalem um selbige zeit offentlich von ihrem Könige geredt/ der bald kommen werde/ gleich wie Simeon mit grossem verlangen gewartet auff den trost Israels/ und der Heiden liecht. Luc. II. Auch schon längst vorhin/ alß Cneus Pompejus die Statt Jerusalen eingenommen/ hatten die vornemsten daselbst säke angezogen/ aschen auff ihre Häüpter gestreüt und geruffen Weh und/ das Scepter von Juda ist nunmehr weggenommen/ und komt der Messias nicht/ laut dem Zeügnuß der Rabbinen selbst. Vnd haben sich da zumal allerhand verfuhrer herfürgethan/ die sich füden Messiam außgeben/ wie Theudas/ Judas Galilaeus, Moses Barchocab, welche vil 1000. Judẽ an sich gehenkt und mit ihnen zu spott gemacht haben. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0166" n="134"/> wort/ der ort in welchem dis alles werkstellig gemacht und Christus der Herr gebohren worden/ zu einer elenden und betrübten zeit dem Volk Gottes/ da das scepter von Juda (welches in der Persohn Davids und Salomons auffs höchste kommen) entwendet und den meister von seinen füssen weggenommen ware/ und das jenige Volk/ welches durch gesaz vom Himmel herab gegeben/ durch regenten auß ihrem mittel erwehlt/ hat sollen beherrschet werden/ alß Gottes eigenthum und sein erbtheil/ einem außländischen Monarchen die underthänigkeit angelobt und under desselben joch geschwebt durch Römische Landvögt oder grosse Herren von den regenten zu Rom in das Jüdische Land gesezt beherrschet worden/ laut der alten weissagung deß H. Patriarchen Jacobs Genes. XLIX v. 10. Es wird das Scepter von Juda nicht entwend werden/ noch ein meister von seinen süssen bis daß der Held komme/ und demselben werden die Völker anhangen.</p> <p><note place="left">Weissagung Genes. 49. v. 10. in Hero de erfült.</note>Dis alles zumal ware in Herode, dem grossen genant/ erfült/ welcher nach belieben regierte zu Jerusalem / den grossen Raht von Männeren auß dem stammen Juda abgeschafft/ leüt nach seinem gut achten auff den thron gesezt/ alle herrschafft den Juden benommen und allen gewalt/ auch so jemands nur den Kopf auff gestrekt auß demhause Davids/ alsobald verfolgt und getödet / darum weil bekant/ der Juden König wurde ein mal auß disem Königlichen hauß gebohren werden/ auch hat er alle Archiven und geschlechtsbücher vom hause Davids lassen mit feür verbrennen. Daher sich Christus der Herr bedeütsam nennet in Apoc. XXII v. 16. Die wurzel deß geschlechts Davids.</p> <p><note place="left">Der Juden bekanenuß die zeit der ankunft deß Messiae betreffend.</note>Daher die Juden zu Jerusalem um selbige zeit offentlich von ihrem Könige geredt/ der bald kommen werde/ gleich wie Simeon mit grossem verlangen gewartet auff den trost Israels/ und der Heiden liecht. Luc. II. Auch schon längst vorhin/ alß Cneus Pompejus die Statt Jerusalen eingenommen/ hatten die vornemsten daselbst säke angezogen/ aschen auff ihre Häüpter gestreüt und geruffen Weh und/ das Scepter von Juda ist nunmehr weggenommen/ und komt der Messias nicht/ laut dem Zeügnuß der Rabbinen selbst. Vnd haben sich da zumal allerhand verfuhrer herfürgethan/ die sich füden Messiam außgeben/ wie Theudas/ Judas Galilaeus, Moses Barchocab, welche vil 1000. Judẽ an sich gehenkt und mit ihnen zu spott gemacht haben.</p> </div> </body> </text> </TEI> [134/0166]
wort/ der ort in welchem dis alles werkstellig gemacht und Christus der Herr gebohren worden/ zu einer elenden und betrübten zeit dem Volk Gottes/ da das scepter von Juda (welches in der Persohn Davids und Salomons auffs höchste kommen) entwendet und den meister von seinen füssen weggenommen ware/ und das jenige Volk/ welches durch gesaz vom Himmel herab gegeben/ durch regenten auß ihrem mittel erwehlt/ hat sollen beherrschet werden/ alß Gottes eigenthum und sein erbtheil/ einem außländischen Monarchen die underthänigkeit angelobt und under desselben joch geschwebt durch Römische Landvögt oder grosse Herren von den regenten zu Rom in das Jüdische Land gesezt beherrschet worden/ laut der alten weissagung deß H. Patriarchen Jacobs Genes. XLIX v. 10. Es wird das Scepter von Juda nicht entwend werden/ noch ein meister von seinen süssen bis daß der Held komme/ und demselben werden die Völker anhangen.
Dis alles zumal ware in Herode, dem grossen genant/ erfült/ welcher nach belieben regierte zu Jerusalem / den grossen Raht von Männeren auß dem stammen Juda abgeschafft/ leüt nach seinem gut achten auff den thron gesezt/ alle herrschafft den Juden benommen und allen gewalt/ auch so jemands nur den Kopf auff gestrekt auß demhause Davids/ alsobald verfolgt und getödet / darum weil bekant/ der Juden König wurde ein mal auß disem Königlichen hauß gebohren werden/ auch hat er alle Archiven und geschlechtsbücher vom hause Davids lassen mit feür verbrennen. Daher sich Christus der Herr bedeütsam nennet in Apoc. XXII v. 16. Die wurzel deß geschlechts Davids.
Weissagung Genes. 49. v. 10. in Hero de erfült. Daher die Juden zu Jerusalem um selbige zeit offentlich von ihrem Könige geredt/ der bald kommen werde/ gleich wie Simeon mit grossem verlangen gewartet auff den trost Israels/ und der Heiden liecht. Luc. II. Auch schon längst vorhin/ alß Cneus Pompejus die Statt Jerusalen eingenommen/ hatten die vornemsten daselbst säke angezogen/ aschen auff ihre Häüpter gestreüt und geruffen Weh und/ das Scepter von Juda ist nunmehr weggenommen/ und komt der Messias nicht/ laut dem Zeügnuß der Rabbinen selbst. Vnd haben sich da zumal allerhand verfuhrer herfürgethan/ die sich füden Messiam außgeben/ wie Theudas/ Judas Galilaeus, Moses Barchocab, welche vil 1000. Judẽ an sich gehenkt und mit ihnen zu spott gemacht haben.
Der Juden bekanenuß die zeit der ankunft deß Messiae betreffend.
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Zitationshilfe: | Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 134. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/166>, abgerufen am 07.07.2024. |