Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

Demetrius hatte zuthun mit rebellischen underthanen/ gabe derohalben Jonathan gute wort / liesse die gefangenen Juden los. Das Haupt aber solches auffrührer war einer namens Alexander. Dar auff kam es zum streit/ Demetrius anfänglich sigete ob/ aber das blat wandte sich zur stund/ und gewan die schlacht diser Alexander Demetrius wird erschossen. mit seinen anhengeren. Demetrius in einen morast getriben/ also das er mit dem Pferd steken bleibt/ ward mit Pfeilen erschossen. Jonathan wird Hoherpriester. Diser Alexander erzeigte alle freündlichkeit dem Jonathan und seinen Juden/ machte ihn zum Hohenpriester zu Jerusalem / gab ihm erlaubnuß purpur und Kron zutragen/ darum daß ihm Alexander. Jonathan zu hülff etlich 1000. Juden/ wider Demetrium zugeschikt. Es hat auch diser Alexander/ der sich für einen Sohn Antiochi M. außgeben / den Jonathan zu der Hochzeit geladen/ alß er mit Cleopatra deß Ptolomaei Philometoris Tochter/ Hochzeit gehalten.

Philometor kame auff ein zeit zu seinem Tochtermann in Syrien/ wolte ihm die Tochter wider nemmen/ weil er verstanden/ daß Alexander komt um. Alexander ihm nach leib und leben stunde. Darauff kame es zum Krieg Philometor wurde vom Pferd verlezet/ daß er sterben müßte/ vorhin aber zeigte mann ihm den abgeschlagnen Kopf seines Tochtermans.

Demetrius Nicanor. Auff dise folgete Demetrius Nicanor, welcher mehr den wollüsten ergeben/ alß daß er auff sein regiment achtung gabe. Daher ein gewüsser Hauptman/ nammens Tryphon, ein rebellion anhebte/ under dem schein man solte deß enthaupten Alexandri söhnlein für den König erkennen. Zu disem gesellete sich auch Jonathan und die Juden/ und hulffen den Demetrium auß dem Feld Tryphon. schlagen/ also daß er auß Syrien weichen müßte. Tryphon liesse das kind Alexandri hinrichten/ trachtet selbst nach der Kron. Was geschicht? Diser falsche verrähter und mörder Tryphon gibt glatte wort dem Jonathan/ bringt ihn zu sich in die Statt Ptolomais/ und weil es besorgte Jonathan möchte seinen betrug zulezt merken/ und seine Mordthat an Alexandri Sohn begangen/ rächen/ legte er Jonathan ins gefängnuß/ die übrigen Juden aber ließ er umbringen. Worauff der böse gleißner bottschafften naher Jerusalem schikte/ begerte eine ungeheüre summa gelds/ und die zwej Söhne Jonathans zu geisel. Simon der Bruder Jonathans laßt sich schandlich betriegen/ sandte alles was angefordert. So bald wur-

Demetrius hatte zuthun mit rebellischen underthanen/ gabe derohalben Jonathan gute wort / liesse die gefangenen Juden los. Das Haupt aber solches auffrührer war einer namens Alexander. Dar auff kam es zum streit/ Demetrius anfänglich sigete ob/ aber das blat wandte sich zur stund/ und gewan die schlacht diser Alexander Demetrius wird erschossen. mit seinen anhengeren. Demetrius in einen morast getriben/ also das er mit dem Pferd steken bleibt/ ward mit Pfeilen erschossen. Jonathan wird Hoherpriester. Diser Alexander erzeigte alle freündlichkeit dem Jonathan und seinen Juden/ machte ihn zum Hohenpriester zu Jerusalem / gab ihm erlaubnuß purpur und Kron zutragen/ darum daß ihm Alexander. Jonathan zu hülff etlich 1000. Judẽ/ wider Demetrium zugeschikt. Es hat auch diser Alexander/ der sich für einen Sohn Antiochi M. außgeben / den Jonathan zu der Hochzeit geladen/ alß er mit Cleopatra deß Ptolomaei Philometoris Tochter/ Hochzeit gehalten.

Philometor kame auff ein zeit zu seinem Tochtermann in Syrien/ wolte ihm die Tochter wider nemmen/ weil er verstanden/ daß Alexander komt um. Alexander ihm nach leib und leben stunde. Darauff kame es zum Krieg Philometor wurde vom Pferd verlezet/ daß er sterben müßte/ vorhin aber zeigte mann ihm den abgeschlagnen Kopf seines Tochtermans.

Demetrius Nicanor. Auff dise folgete Demetrius Nicanor, welcher mehr den wollüsten ergeben/ alß daß er auff sein regiment achtung gabe. Daher ein gewüsser Hauptman/ nam̃ens Tryphon, ein rebellion anhebte/ under dem schein man solte deß enthaupten Alexandri söhnlein für den König erkennen. Zu disem gesellete sich auch Jonathan und die Juden/ und hulffen den Demetrium auß dem Feld Tryphon. schlagen/ also daß er auß Syrien weichen müßte. Tryphon liesse das kind Alexandri hinrichten/ trachtet selbst nach der Kron. Was geschicht? Diser falsche verrähter und mörder Tryphon gibt glatte wort dem Jonathan/ bringt ihn zu sich in die Statt Ptolomais/ und weil es besorgte Jonathan möchte seinen betrug zulezt merken/ und seine Mordthat an Alexandri Sohn begangen/ rächen/ legte er Jonathan ins gefängnuß/ die übrigen Juden aber ließ er umbringen. Worauff der böse gleißner bottschafften naher Jerusalem schikte/ begerte eine ungeheüre summa gelds/ und die zwej Söhne Jonathans zu geisel. Simon der Bruder Jonathans laßt sich schandlich betriegen/ sandte alles was angefordert. So bald wur-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0141" n="112"/>
        <p>Demetrius hatte zuthun mit rebellischen underthanen/ gabe derohalben Jonathan gute wort           / liesse die gefangenen Juden los. Das Haupt aber solches auffrührer war einer namens            Alexander. Dar auff kam es zum streit/ Demetrius anfänglich sigete ob/ aber das blat            wandte sich zur stund/ und gewan die schlacht diser Alexander <note place="right">Demetrius wird erschossen.</note> mit seinen anhengeren. Demetrius in einen morast            getriben/ also das er mit dem Pferd steken bleibt/ ward mit Pfeilen erschossen. <note place="right">Jonathan wird Hoherpriester.</note> Diser Alexander erzeigte alle            freündlichkeit dem Jonathan und seinen Juden/ machte ihn zum Hohenpriester zu Jerusalem /            gab ihm erlaubnuß purpur und Kron zutragen/ darum daß ihm <note place="right">Alexander.</note> Jonathan zu hülff etlich 1000. Jude&#x0303;/ wider Demetrium            zugeschikt. Es hat auch diser Alexander/ der sich für einen Sohn Antiochi M. außgeben /            den Jonathan zu der Hochzeit geladen/ alß er mit Cleopatra deß Ptolomaei Philometoris            Tochter/ Hochzeit gehalten.</p>
        <p>Philometor kame auff ein zeit zu seinem Tochtermann in Syrien/ wolte ihm die Tochter            wider nemmen/ weil er verstanden/ daß <note place="right">Alexander komt um.</note>            Alexander ihm nach leib und leben stunde. Darauff kame es zum Krieg Philometor wurde vom            Pferd verlezet/ daß er sterben müßte/ vorhin aber zeigte mann ihm den abgeschlagnen Kopf            seines Tochtermans.</p>
        <p><note place="right">Demetrius Nicanor.</note> Auff dise folgete Demetrius Nicanor,            welcher mehr den wollüsten ergeben/ alß daß er auff sein regiment achtung gabe. Daher ein            gewüsser Hauptman/ nam&#x0303;ens Tryphon, ein rebellion anhebte/ under dem schein man            solte deß enthaupten Alexandri söhnlein für den König erkennen. Zu disem gesellete sich            auch Jonathan und die Juden/ und hulffen den Demetrium auß dem Feld <note place="right">Tryphon.</note> schlagen/ also daß er auß Syrien weichen müßte. Tryphon liesse das            kind Alexandri hinrichten/ trachtet selbst nach der Kron. Was geschicht? Diser falsche            verrähter und mörder Tryphon gibt glatte wort dem Jonathan/ bringt ihn zu sich in die            Statt Ptolomais/ und weil es besorgte Jonathan möchte seinen betrug zulezt merken/ und            seine Mordthat an Alexandri Sohn begangen/ rächen/ legte er Jonathan ins gefängnuß/ die            übrigen Juden aber ließ er umbringen. Worauff der böse gleißner bottschafften naher            Jerusalem schikte/ begerte eine ungeheüre summa gelds/ und die zwej Söhne Jonathans zu            geisel. Simon der Bruder Jonathans laßt sich schandlich betriegen/ sandte alles was            angefordert. So bald wur-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[112/0141] Demetrius hatte zuthun mit rebellischen underthanen/ gabe derohalben Jonathan gute wort / liesse die gefangenen Juden los. Das Haupt aber solches auffrührer war einer namens Alexander. Dar auff kam es zum streit/ Demetrius anfänglich sigete ob/ aber das blat wandte sich zur stund/ und gewan die schlacht diser Alexander mit seinen anhengeren. Demetrius in einen morast getriben/ also das er mit dem Pferd steken bleibt/ ward mit Pfeilen erschossen. Diser Alexander erzeigte alle freündlichkeit dem Jonathan und seinen Juden/ machte ihn zum Hohenpriester zu Jerusalem / gab ihm erlaubnuß purpur und Kron zutragen/ darum daß ihm Jonathan zu hülff etlich 1000. Judẽ/ wider Demetrium zugeschikt. Es hat auch diser Alexander/ der sich für einen Sohn Antiochi M. außgeben / den Jonathan zu der Hochzeit geladen/ alß er mit Cleopatra deß Ptolomaei Philometoris Tochter/ Hochzeit gehalten. Demetrius wird erschossen. Jonathan wird Hoherpriester. Alexander. Philometor kame auff ein zeit zu seinem Tochtermann in Syrien/ wolte ihm die Tochter wider nemmen/ weil er verstanden/ daß Alexander ihm nach leib und leben stunde. Darauff kame es zum Krieg Philometor wurde vom Pferd verlezet/ daß er sterben müßte/ vorhin aber zeigte mann ihm den abgeschlagnen Kopf seines Tochtermans. Alexander komt um. Auff dise folgete Demetrius Nicanor, welcher mehr den wollüsten ergeben/ alß daß er auff sein regiment achtung gabe. Daher ein gewüsser Hauptman/ nam̃ens Tryphon, ein rebellion anhebte/ under dem schein man solte deß enthaupten Alexandri söhnlein für den König erkennen. Zu disem gesellete sich auch Jonathan und die Juden/ und hulffen den Demetrium auß dem Feld schlagen/ also daß er auß Syrien weichen müßte. Tryphon liesse das kind Alexandri hinrichten/ trachtet selbst nach der Kron. Was geschicht? Diser falsche verrähter und mörder Tryphon gibt glatte wort dem Jonathan/ bringt ihn zu sich in die Statt Ptolomais/ und weil es besorgte Jonathan möchte seinen betrug zulezt merken/ und seine Mordthat an Alexandri Sohn begangen/ rächen/ legte er Jonathan ins gefängnuß/ die übrigen Juden aber ließ er umbringen. Worauff der böse gleißner bottschafften naher Jerusalem schikte/ begerte eine ungeheüre summa gelds/ und die zwej Söhne Jonathans zu geisel. Simon der Bruder Jonathans laßt sich schandlich betriegen/ sandte alles was angefordert. So bald wur- Demetrius Nicanor. Tryphon.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/141
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/141>, abgerufen am 22.11.2024.