Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

Bild:
<< vorherige Seite

Antiochus M. hat sich ferners Philippo/ deß Demetrii sohn/ Antiochus M. kompt umb. welcher nach ableiben Antigoni III. das Königreich Macedonien bekommen/ zugesellet/ um mit zusamen gethanen kräfften den Ptolomaeum, Epiphanem, Philopatoris sohn/ zubekriegen. Welches auch eine zeit lang zimlich glükte/ bis daß der Römische Feldherr Scipio Nasica, Scipio Nasica den Antiochum geschlagen/ um sein gelt und Volk gebracht/ also das er bedacht ware den Tempel deß Abgotts Jovis Didimaei zu plünderen. Da aber solches vermerket worden/ haben sich die leüt zusamen gerottet/ und den Antiochum samt den seinen zu tod geschlagen.

Ptolomaeus bekomt Cleopatran Antiochi tochter zum weib. Vorhin aber alß er Ptolomei Kriegsvolk überwunden/ viel land und leüt erobert/ indessen aber die Römer ihme zu nahe kamen/ macht er mit Ptolomeo dem Jungen König in Egypten friden/ gibt ihme auch seine Tochter Cleopatram zum Weib.

Zu disen zeiten war eingenommen von dem Römischen Feld-Herren Marcello die berümte Statt Syracusa, in welcher der sehr gelehrte Archimedes wird zu tod geschlagen. und berühmte Mathematicus Archimedes von einem Römischen Soldaten erschlagen ward/ ohnwüssend wer er were.

Der zu mehr malen ernente Hannibal hatte abermal ein und den andern sig wider die Römischen Feldobersten Marcum Centenum und Fulvium erhalten. Es hat sich aber das blat zulezt also gewendet/ daß Hannibal mit seinem 14. jährigen Krieg nichts dann Römer bleiben herren im feld wider die Carthaginenser. spott darvon getragen/ und sind die Carthaginenser von den Römeren geschlagen/ auch zu einer schweren capitulation und fridens handlung gezwungen worden. Worauff sich Hannibal zu dem König Prusia in Bithynien begeben/ allwo der Römische gesandte Hannibals tod. Titus Flaminius ihme so heiß gemacht/ daß er gifft zu sich genommen und gestorben. Ward in dem sand mit diser wenigen grabschrifft begraben: Allhie ligt Hannibal.

Auff ein zeit/ da Prusias mit Eumene, einem Herren in kleinerem Jahr der Welt 3768. Asia zu wasser kriegte/ gabe Hannibal den Raht/ man solte vil 100. schlangen und otteren in gefässe wol verwahret schliessen/ Hannibals verschlagner raht/ wie mit schlangen der feind zu überwinden. und wann der streit anging/ selbige mit ungestümme in deß feinds schiffe werffen. Dis geschahe/ die kruge zerbrachen/ die schlangen hungerig und ergrimt gaben den feinden so vil zuthun/ das Prusias den sig erhielt.

Antiochus M. hat sich ferners Philippo/ deß Demetrii sohn/ Antiochus M. kompt umb. welcher nach ableiben Antigoni III. das Königreich Macedonien bekommen/ zugesellet/ um mit zusamen gethanen kräfften den Ptolomaeum, Epiphanem, Philopatoris sohn/ zubekriegen. Welches auch eine zeit lang zimlich glükte/ bis daß der Römische Feldherr Scipio Nasica, Scipio Nasica den Antiochum geschlagen/ um sein gelt und Volk gebracht/ also das er bedacht ware den Tempel deß Abgotts Jovis Didimaei zu plünderen. Da aber solches vermerket worden/ haben sich die leüt zusamen gerottet/ und den Antiochum samt den seinen zu tod geschlagen.

Ptolomaeus bekomt Cleopatrã Antiochi tochter zum weib. Vorhin aber alß er Ptolomei Kriegsvolk überwunden/ viel land und leüt erobert/ indessen aber die Römer ihme zu nahe kamen/ macht er mit Ptolomeo dem Jungen König in Egypten friden/ gibt ihme auch seine Tochter Cleopatram zum Weib.

Zu disen zeiten war eingenommen von dem Römischen Feld-Herren Marcello die berümte Statt Syracusa, in welcher der sehr gelehrte Archimedes wird zu tod geschlagen. und berühmte Mathematicus Archimedes von einem Römischen Soldaten erschlagen ward/ ohnwüssend wer er were.

Der zu mehr malen ernente Hannibal hatte abermal ein und den andern sig wider die Römischen Feldobersten Marcum Centenum und Fulvium erhalten. Es hat sich aber das blat zulezt also gewendet/ daß Hannibal mit seinem 14. jährigen Krieg nichts dañ Römer bleiben herren im feld wider die Carthaginenser. spott darvon getragen/ und sind die Carthaginenser von den Römeren geschlagen/ auch zu einer schweren capitulation und fridens handlung gezwungen worden. Worauff sich Hannibal zu dem König Prusia in Bithynien begeben/ allwo der Römische gesandte Hannibals tod. Titus Flaminius ihme so heiß gemacht/ daß er gifft zu sich genommen und gestorben. Ward in dem sand mit diser wenigen grabschrifft begraben: Allhie ligt Hannibal.

Auff ein zeit/ da Prusias mit Eumene, einem Herren in kleinerem Jahr der Welt 3768. Asia zu wasser kriegte/ gabe Hannibal den Raht/ man solte vil 100. schlangen und otteren in gefässe wol verwahret schliessen/ Hannibals verschlagner raht/ wie mit schlangen der feind zu überwinden. und wann der streit anging/ selbige mit ungestümme in deß feinds schiffe werffen. Dis geschahe/ die kruge zerbrachen/ die schlangen hungerig und ergrimt gaben den feinden so vil zuthun/ das Prusias den sig erhielt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0138" n="109"/>
        <p>Antiochus M. hat sich ferners Philippo/ deß Demetrii sohn/ <note place="left">Antiochus              M. kompt umb.</note> welcher nach ableiben Antigoni III. das Königreich Macedonien            bekommen/ zugesellet/ um mit zusamen gethanen kräfften den Ptolomaeum, Epiphanem,            Philopatoris sohn/ zubekriegen. Welches auch eine zeit lang zimlich glükte/ bis daß der            Römische Feldherr <note place="left">Scipio Nasica,</note> Scipio Nasica den Antiochum            geschlagen/ um sein gelt und Volk gebracht/ also das er bedacht ware den Tempel deß            Abgotts Jovis Didimaei zu plünderen. Da aber solches vermerket worden/ haben sich die            leüt zusamen gerottet/ und den Antiochum samt den seinen zu tod geschlagen.</p>
        <p><note place="left">Ptolomaeus bekomt Cleopatra&#x0303; Antiochi tochter zum weib.</note>            Vorhin aber alß er Ptolomei Kriegsvolk überwunden/ viel land und leüt erobert/ indessen            aber die Römer ihme zu nahe kamen/ macht er mit Ptolomeo dem Jungen König in Egypten            friden/ gibt ihme auch seine Tochter Cleopatram zum Weib.</p>
        <p>Zu disen zeiten war eingenommen von dem Römischen Feld-Herren Marcello die berümte Statt            Syracusa, in welcher der sehr gelehrte <note place="left">Archimedes wird zu tod              geschlagen.</note> und berühmte Mathematicus Archimedes von einem Römischen Soldaten            erschlagen ward/ ohnwüssend wer er were.</p>
        <p>Der zu mehr malen ernente Hannibal hatte abermal ein und den andern sig wider die            Römischen Feldobersten Marcum Centenum und Fulvium erhalten. Es hat sich aber das blat            zulezt also gewendet/ daß Hannibal mit seinem 14. jährigen Krieg nichts dan&#x0303; <note place="left">Römer bleiben herren im feld wider die Carthaginenser.</note> spott darvon            getragen/ und sind die Carthaginenser von den Römeren geschlagen/ auch zu einer schweren            capitulation und fridens handlung gezwungen worden. Worauff sich Hannibal zu dem König            Prusia in Bithynien begeben/ allwo der Römische gesandte <note place="left">Hannibals              tod.</note> Titus Flaminius ihme so heiß gemacht/ daß er gifft zu sich genommen und            gestorben. Ward in dem sand mit diser wenigen grabschrifft begraben: Allhie ligt            Hannibal.</p>
        <p>Auff ein zeit/ da Prusias mit Eumene, einem Herren in kleinerem <note place="left">Jahr              der Welt 3768.</note> Asia zu wasser kriegte/ gabe Hannibal den Raht/ man solte vil            100. schlangen und otteren in gefässe wol verwahret schliessen/ <note place="left">Hannibals verschlagner raht/ wie mit schlangen der feind zu überwinden.</note> und            wann der streit anging/ selbige mit ungestümme in deß feinds schiffe werffen. Dis            geschahe/ die kruge zerbrachen/ die schlangen hungerig und ergrimt gaben den feinden so            vil zuthun/ das Prusias den sig erhielt.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[109/0138] Antiochus M. hat sich ferners Philippo/ deß Demetrii sohn/ welcher nach ableiben Antigoni III. das Königreich Macedonien bekommen/ zugesellet/ um mit zusamen gethanen kräfften den Ptolomaeum, Epiphanem, Philopatoris sohn/ zubekriegen. Welches auch eine zeit lang zimlich glükte/ bis daß der Römische Feldherr Scipio Nasica den Antiochum geschlagen/ um sein gelt und Volk gebracht/ also das er bedacht ware den Tempel deß Abgotts Jovis Didimaei zu plünderen. Da aber solches vermerket worden/ haben sich die leüt zusamen gerottet/ und den Antiochum samt den seinen zu tod geschlagen. Antiochus M. kompt umb. Scipio Nasica, Vorhin aber alß er Ptolomei Kriegsvolk überwunden/ viel land und leüt erobert/ indessen aber die Römer ihme zu nahe kamen/ macht er mit Ptolomeo dem Jungen König in Egypten friden/ gibt ihme auch seine Tochter Cleopatram zum Weib. Ptolomaeus bekomt Cleopatrã Antiochi tochter zum weib. Zu disen zeiten war eingenommen von dem Römischen Feld-Herren Marcello die berümte Statt Syracusa, in welcher der sehr gelehrte und berühmte Mathematicus Archimedes von einem Römischen Soldaten erschlagen ward/ ohnwüssend wer er were. Archimedes wird zu tod geschlagen. Der zu mehr malen ernente Hannibal hatte abermal ein und den andern sig wider die Römischen Feldobersten Marcum Centenum und Fulvium erhalten. Es hat sich aber das blat zulezt also gewendet/ daß Hannibal mit seinem 14. jährigen Krieg nichts dañ spott darvon getragen/ und sind die Carthaginenser von den Römeren geschlagen/ auch zu einer schweren capitulation und fridens handlung gezwungen worden. Worauff sich Hannibal zu dem König Prusia in Bithynien begeben/ allwo der Römische gesandte Titus Flaminius ihme so heiß gemacht/ daß er gifft zu sich genommen und gestorben. Ward in dem sand mit diser wenigen grabschrifft begraben: Allhie ligt Hannibal. Römer bleiben herren im feld wider die Carthaginenser. Hannibals tod. Auff ein zeit/ da Prusias mit Eumene, einem Herren in kleinerem Asia zu wasser kriegte/ gabe Hannibal den Raht/ man solte vil 100. schlangen und otteren in gefässe wol verwahret schliessen/ und wann der streit anging/ selbige mit ungestümme in deß feinds schiffe werffen. Dis geschahe/ die kruge zerbrachen/ die schlangen hungerig und ergrimt gaben den feinden so vil zuthun/ das Prusias den sig erhielt. Jahr der Welt 3768. Hannibals verschlagner raht/ wie mit schlangen der feind zu überwinden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/138
Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/138>, abgerufen am 23.11.2024.