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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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der Tyrann selbsten gemiltert/ und das arme Jüdische Volk wider heimgelassen worden.

Es ist aber vorermelter Antiochus der grosse wunderlich zum Was sich im Königreich Sy rien begeben. Seleucus Callinicus und Cerau nus und Antiochus. Grosser undant Antiochi. Königreich in Syrien kommen. Dann als Seleucus Ceraunus (welches auf Seleucum Callinicum/ der sich vom pferd zu tod gestürzet/ zum Regiment gelangt /) wider Attalum mit seinem freund Achaeo über das Gebirg Taurum ziehen wolte/ und von einem hinderhalt der Gallter arglistig getödet ware/ hat Achaeus die Mörder wider lassen umbringen/ und machte Antiochum den Bruder Cerauni zum König in Syrien. Es hat aber diser Antiochus nachgenz dem Achaeo übel belohnt/ in dem er mit zuthun Attali/ jhne in seiner Herrschafft überfallen und jämerlich ermörden lassen.

Hierauf wolte Antiochus den von Philopatore erlittenen und zugefügten schaden wider rächen/ und hat jhn mit Krieg überzogen/ jhme auch fast all sein land genommen. Er hat die Parther/ Bactrianer feindlich angriffen/ und gewann ihnen etliche Schlachten ab.

Zwischen Rom und Carthago gehts wider an/ zum andernmal Indessen als vorangeregter massen/ Hannibal der Römern geschworner Feind mit andern Rahtsherren zu Carthago nit ohne verdruß empfunden/ den schaden von Römern jhnen zugefügt / geth der handel aufs neue an. Hannibal macht sich auf mit einem gewaltigen Kriegsheer / belägert und bestürmt die statt Saguntum/ welche der Römern Bundsgenossen ware. Dise Statt an dem fluß Ebro in Hispannien gelegen/ hat er endlich mit stürmender hand Verzweiffelte That der Saguntiner. eingenommen/ und übel gehauset / da vorhin die Reichsten alle ihre Kleinodien/ guldene und silberne Gefäß und Gelt / sammt den köstlichsten Kleidungen in ein feuer/ offentlich auf der gassen angezündet/ geworffen/ und zü leztsich selbst darmit verbrannt haben.

Ehe aber das Treffen angangen/ sandten die Römer vorhin eine ansehenliche Gesandtschaft naher Carthago/ mit begehren man solte ihnen den Fridbrüchigen Hannibal übergeben. Als aber die Carthaginensischen Rahtsherren vil wolten mit den Römischen Fabius machet kurzen Proceß und wil Friden oder Krieg aus seinem Sal schütteln. Gesandten disputieren/ ob der gemachte Fridensschluß recht oder unrecht? Da fassete Fabius Quintus sein Rok zusammen/ als hätte er etwas darinnen/ sagend: Es bedonrffte nicht vil wesens/ er habe in seinem Rok bejsammen Friden und Krieg / solten sich nur vernemmen lassen/ zu welchem sie lust hätten. Worüber die Carthaginenser herzhafft den Krieg angenommen.

der Tyrann selbsten gemiltert/ und das arme Jüdische Volk wider heimgelassen worden.

Es ist aber vorermelter Antiochus der grosse wunderlich zum Was sich im Königreich Sy rien begeben. Seleucus Callinicus und Cerau nus und Antiochus. Grosser undant Antiochi. Königreich in Syrien kommen. Dann als Seleucus Ceraunus (welches auf Seleucum Callinicum/ der sich vom pferd zu tod gestürzet/ zum Regiment gelangt /) wider Attalum mit seinem freund Achaeo über das Gebirg Taurum ziehen wolte/ und von einem hinderhalt der Gallter arglistig getödet ware/ hat Achaeus die Mörder wider lassen umbringen/ und machte Antiochum den Bruder Cerauni zum König in Syrien. Es hat aber diser Antiochus nachgenz dem Achaeo übel belohnt/ in dem er mit zuthun Attali/ jhne in seiner Herrschafft überfallen und jämerlich ermörden lassen.

Hierauf wolte Antiochus den von Philopatore erlittenen und zugefügten schaden wider rächen/ und hat jhn mit Krieg überzogen/ jhme auch fast all sein land genommen. Er hat die Parther/ Bactrianer feindlich angriffen/ und gewañ ihnen etliche Schlachten ab.

Zwischen Rom und Carthago gehts wider an/ zum andernmal Indessen als vorangeregter massen/ Hannibal der Römern geschworner Feind mit andern Rahtsherren zu Carthago nit ohne verdruß empfunden/ den schaden von Römern jhnen zugefügt / geth der handel aufs neue an. Hannibal macht sich auf mit einem gewaltigen Kriegsheer / belägert und bestürmt die statt Saguntum/ welche der Römern Bundsgenossen ware. Dise Statt an dem fluß Ebro in Hispannien gelegen/ hat er endlich mit stürmender hand Verzweiffelte That der Saguntiner. eingenommen/ und übel gehauset / da vorhin die Reichsten alle ihre Kleinodien/ guldene und silberne Gefäß und Gelt / sam̃t den köstlichsten Kleidungen in ein feuer/ offentlich auf der gassen angezündet/ geworffen/ und zü leztsich selbst darmit verbrannt haben.

Ehe aber das Treffen angangen/ sandten die Römer vorhin eine ansehenliche Gesandtschaft naher Carthago/ mit begehren man solte ihnen den Fridbrüchigen Hannibal übergeben. Als aber die Carthaginensischen Rahtsherren vil wolten mit den Römischen Fabius machet kurzen Proceß und wil Friden oder Krieg aus seinem Sal schütteln. Gesandten disputieren/ ob der gemachte Fridensschluß recht oder unrecht? Da fassete Fabius Quintus sein Rok zusam̃en/ als hätte er etwas darinnen/ sagend: Es bedõrffte nicht vil wesens/ er habe in seinem Rok bejsammen Friden und Krieg / solten sich nur vernemmen lassen/ zu welchem sie lust hätten. Worüber die Carthaginenser herzhafft den Krieg angenommen.

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[107/0136] der Tyrann selbsten gemiltert/ und das arme Jüdische Volk wider heimgelassen worden. Es ist aber vorermelter Antiochus der grosse wunderlich zum Königreich in Syrien kommen. Dann als Seleucus Ceraunus (welches auf Seleucum Callinicum/ der sich vom pferd zu tod gestürzet/ zum Regiment gelangt /) wider Attalum mit seinem freund Achaeo über das Gebirg Taurum ziehen wolte/ und von einem hinderhalt der Gallter arglistig getödet ware/ hat Achaeus die Mörder wider lassen umbringen/ und machte Antiochum den Bruder Cerauni zum König in Syrien. Es hat aber diser Antiochus nachgenz dem Achaeo übel belohnt/ in dem er mit zuthun Attali/ jhne in seiner Herrschafft überfallen und jämerlich ermörden lassen. Was sich im Königreich Sy rien begeben. Seleucus Callinicus und Cerau nus und Antiochus. Grosser undant Antiochi. Hierauf wolte Antiochus den von Philopatore erlittenen und zugefügten schaden wider rächen/ und hat jhn mit Krieg überzogen/ jhme auch fast all sein land genommen. Er hat die Parther/ Bactrianer feindlich angriffen/ und gewañ ihnen etliche Schlachten ab. Indessen als vorangeregter massen/ Hannibal der Römern geschworner Feind mit andern Rahtsherren zu Carthago nit ohne verdruß empfunden/ den schaden von Römern jhnen zugefügt / geth der handel aufs neue an. Hannibal macht sich auf mit einem gewaltigen Kriegsheer / belägert und bestürmt die statt Saguntum/ welche der Römern Bundsgenossen ware. Dise Statt an dem fluß Ebro in Hispannien gelegen/ hat er endlich mit stürmender hand eingenommen/ und übel gehauset / da vorhin die Reichsten alle ihre Kleinodien/ guldene und silberne Gefäß und Gelt / sam̃t den köstlichsten Kleidungen in ein feuer/ offentlich auf der gassen angezündet/ geworffen/ und zü leztsich selbst darmit verbrannt haben. Zwischen Rom und Carthago gehts wider an/ zum andernmal Verzweiffelte That der Saguntiner. Ehe aber das Treffen angangen/ sandten die Römer vorhin eine ansehenliche Gesandtschaft naher Carthago/ mit begehren man solte ihnen den Fridbrüchigen Hannibal übergeben. Als aber die Carthaginensischen Rahtsherren vil wolten mit den Römischen Gesandten disputieren/ ob der gemachte Fridensschluß recht oder unrecht? Da fassete Fabius Quintus sein Rok zusam̃en/ als hätte er etwas darinnen/ sagend: Es bedõrffte nicht vil wesens/ er habe in seinem Rok bejsammen Friden und Krieg / solten sich nur vernemmen lassen/ zu welchem sie lust hätten. Worüber die Carthaginenser herzhafft den Krieg angenommen. Fabius machet kurzen Proceß und wil Friden oder Krieg aus seinem Sal schütteln.

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/136>, abgerufen am 25.11.2024.