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Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665.

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henden sprach Socrates zu/ solten sich ab seinem tod nit entsezen/ vilmehr der Tugend und redlichkeit/ dardurch der gute nam erhalten ward/ befleissen. Alß er anhebte schläfferig zu werden/ nach deß giffts würkung / und einer seiner freünden/ wie es stunde/ fragte/ sagt Socrates/ jezt fangt der schlaaff an und lifert mich seinem Bruder dem tod.

Manlius zu tod gestürzt.In der Statt Rom wolte Manlius allein herr werden/ machte ihm die Burgerschafft anhengig mit schmeichlen/ flatieren / spendiren durch verehrungen und bestechungen/ verheyrahten sc. Nenne te sich einen protectorem und beschüzer der undertrukten/ bis zu lezt/ da man den betrug merkte / selbiger offenbar/ und die leüt nach und nach wider von ihme abfellig gemacht wurden. Darum er nachgehends nach gewohnheit solche verbrechen abzustraaffen/ ab dem felsen Saxum Torpejum genandt/ ist zu tod gesturzt worden.

Marcus Curtius stürzet sich in ein gruben.Wann auch Rom lange zeit mit der Pestilenz geplaget/ und vil dapfere Römer hingerafft worden welche solle entstanden sein von einem auff dem markt geoffneten abgrund und schlund/ darauß ein vergiffter dampf auffsteigte. Alß nun die geängstigten Römer ihre Abgötter rahts gefraget / was zu thun? gab der Teüfel zur antwort/ sie solten ihr fürnemsts und bestes/ darmit sie alles gewunnen/ den götteren auffopferen. Hierüber wurde berahtschlaget und erfunden / daß es ein edler tugendhaffter imd dapferer Römer sein müßte. Marcus Curtius ware ein solcher/ besinte sich nit lang ziehen/ und mit sollem rennen sprang er in die gruben / die auch so bald hinder ihm zusiele/ und ist der ort Lacus Curtius, deß Curtij lachen / genennet worden.

Cleombrotus geschlagen. Xenophl. 7In dem unrühigen land der Griechen entstund ein tumult nach dem anderen/ bis Epaminondas der Thebaner Oberste/ den König Cleombrotum samt seinen Phocenseren und Spartaneren/ durch ein merkliche schlacht erlegt hatte/ bej dem fleken Leuctra genandt. Da dann vorhin cinem Thebanischen Obersten Pelopidas genant/ zwej ermördte Töchteren/ und nachgehends der entleibte Vatter selbst / zu nachts in einem gesichte erscheinen/ und um rach wider die Spartaner geruffen haben. Die schandliche that aber war dise/ in benantem fleken Leuctra ware ein Baursmann/ nam-

henden sprach Socrates zu/ solten sich ab seinem tod nit entsezen/ vilmehr der Tugend und redlichkeit/ dardurch der gute nam erhalten ward/ befleissen. Alß er anhebte schläfferig zu werden/ nach deß giffts würkung / und einer seiner freünden/ wie es stunde/ fragte/ sagt Socrates/ jezt fangt der schlaaff an und lifert mich seinem Bruder dem tod.

Manlius zu tod gestürzt.In der Statt Rom wolte Manlius allein herr werden/ machte ihm die Burgerschafft anhengig mit schmeichlen/ flatieren / spendiren durch verehrungen und bestechungen/ verheyrahten sc. Nenne te sich einen protectorem und beschüzer der undertrukten/ bis zu lezt/ da man den betrug merkte / selbiger offenbar/ und die leüt nach und nach wider von ihme abfellig gemacht wurden. Darum er nachgehends nach gewohnheit solche verbrechen abzustraaffen/ ab dem felsen Saxum Torpejum genandt/ ist zu tod gesturzt worden.

Marcus Curtius stürzet sich in ein gruben.Wann auch Rom lange zeit mit der Pestilenz geplaget/ und vil dapfere Römer hingerafft worden welche solle entstanden sein von einem auff dem markt geoffneten abgrund und schlund/ darauß ein vergiffter dampf auffsteigte. Alß nun die geängstigten Römer ihre Abgötter rahts gefraget / was zu thun? gab der Teüfel zur antwort/ sie solten ihr fürnemsts und bestes/ darmit sie alles gewunnen/ den götteren auffopferen. Hierüber wurde berahtschlaget und erfunden / daß es ein edler tugendhaffter imd dapferer Römer sein müßte. Marcus Curtius ware ein solcher/ besinte sich nit lang ziehen/ und mit sollem rennen sprang er in die gruben / die auch so bald hinder ihm zusiele/ und ist der ort Lacus Curtius, deß Curtij lachen / genennet worden.

Cleombrotus geschlagen. Xenophl. 7In dem unrühigen land der Griechen entstund ein tumult nach dem anderen/ bis Epaminondas der Thebaner Oberste/ den König Cleombrotum samt seinen Phocenseren und Spartaneren/ durch ein merkliche schlacht erlegt hatte/ bej dem fleken Leuctra genandt. Da dann vorhin cinem Thebanischen Obersten Pelopidas genant/ zwej ermördte Töchteren/ und nachgehends der entleibte Vatter selbst / zu nachts in einem gesichte erscheinen/ und um rach wider die Spartaner geruffen haben. Die schandliche that aber war dise/ in benantem fleken Leuctra ware ein Baursmann/ nam-

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[84/0114] henden sprach Socrates zu/ solten sich ab seinem tod nit entsezen/ vilmehr der Tugend und redlichkeit/ dardurch der gute nam erhalten ward/ befleissen. Alß er anhebte schläfferig zu werden/ nach deß giffts würkung / und einer seiner freünden/ wie es stunde/ fragte/ sagt Socrates/ jezt fangt der schlaaff an und lifert mich seinem Bruder dem tod. In der Statt Rom wolte Manlius allein herr werden/ machte ihm die Burgerschafft anhengig mit schmeichlen/ flatieren / spendiren durch verehrungen und bestechungen/ verheyrahten sc. Nenne te sich einen protectorem und beschüzer der undertrukten/ bis zu lezt/ da man den betrug merkte / selbiger offenbar/ und die leüt nach und nach wider von ihme abfellig gemacht wurden. Darum er nachgehends nach gewohnheit solche verbrechen abzustraaffen/ ab dem felsen Saxum Torpejum genandt/ ist zu tod gesturzt worden. Manlius zu tod gestürzt. Wann auch Rom lange zeit mit der Pestilenz geplaget/ und vil dapfere Römer hingerafft worden welche solle entstanden sein von einem auff dem markt geoffneten abgrund und schlund/ darauß ein vergiffter dampf auffsteigte. Alß nun die geängstigten Römer ihre Abgötter rahts gefraget / was zu thun? gab der Teüfel zur antwort/ sie solten ihr fürnemsts und bestes/ darmit sie alles gewunnen/ den götteren auffopferen. Hierüber wurde berahtschlaget und erfunden / daß es ein edler tugendhaffter imd dapferer Römer sein müßte. Marcus Curtius ware ein solcher/ besinte sich nit lang ziehen/ und mit sollem rennen sprang er in die gruben / die auch so bald hinder ihm zusiele/ und ist der ort Lacus Curtius, deß Curtij lachen / genennet worden. Marcus Curtius stürzet sich in ein gruben. In dem unrühigen land der Griechen entstund ein tumult nach dem anderen/ bis Epaminondas der Thebaner Oberste/ den König Cleombrotum samt seinen Phocenseren und Spartaneren/ durch ein merkliche schlacht erlegt hatte/ bej dem fleken Leuctra genandt. Da dann vorhin cinem Thebanischen Obersten Pelopidas genant/ zwej ermördte Töchteren/ und nachgehends der entleibte Vatter selbst / zu nachts in einem gesichte erscheinen/ und um rach wider die Spartaner geruffen haben. Die schandliche that aber war dise/ in benantem fleken Leuctra ware ein Baursmann/ nam- Cleombrotus geschlagen. Xenophl. 7

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Zitationshilfe: Meyer, Leonhardt: Theatrum Historicvm [...] Erzehlung der fürnemsten und nuzlichsten Historien und Geschichten. Schaffhausen, 1665, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_theatrum_1665/114>, abgerufen am 22.11.2024.