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Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876.

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sich löste, kamen die Häupter der Stadt eines nach dem
anderen in die Todtenkammer und klagten um Bündens
größten Mann, seinen Befreier und Wiederhersteller.

Sie verzichteten darauf, die Urheber seines Todes,
die ihnen als die Werkzeuge eines nothwendigen Schicksals
erschienen, vor Gericht zu ziehen. Keine neue Parteiung
und Rache sollte aus seinem Blute entstehen, -- er
hätte es selbst nicht gewollt. Aber sie beschlossen, ihn
mit ungewöhnlichen, seinen Verdiensten um das Land
angemessenen Ehren zu bestatten.


ſich löſte, kamen die Häupter der Stadt eines nach dem
anderen in die Todtenkammer und klagten um Bündens
größten Mann, ſeinen Befreier und Wiederherſteller.

Sie verzichteten darauf, die Urheber ſeines Todes,
die ihnen als die Werkzeuge eines nothwendigen Schickſals
erſchienen, vor Gericht zu ziehen. Keine neue Parteiung
und Rache ſollte aus ſeinem Blute entſtehen, — er
hätte es ſelbſt nicht gewollt. Aber ſie beſchloſſen, ihn
mit ungewöhnlichen, ſeinen Verdienſten um das Land
angemeſſenen Ehren zu beſtatten.


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[407/0417] ſich löſte, kamen die Häupter der Stadt eines nach dem anderen in die Todtenkammer und klagten um Bündens größten Mann, ſeinen Befreier und Wiederherſteller. Sie verzichteten darauf, die Urheber ſeines Todes, die ihnen als die Werkzeuge eines nothwendigen Schickſals erſchienen, vor Gericht zu ziehen. Keine neue Parteiung und Rache ſollte aus ſeinem Blute entſtehen, — er hätte es ſelbſt nicht gewollt. Aber ſie beſchloſſen, ihn mit ungewöhnlichen, ſeinen Verdienſten um das Land angemeſſenen Ehren zu beſtatten.

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Zitationshilfe: Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_jenatsch_1876/417>, abgerufen am 24.11.2024.