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Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876.

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Gefühle mit unzerstörbarer Liebe im einmal Ergriffenen
wurzelten, daß ihre Gedanken mit erschreckender Gewalt
in der einmal betretenen Bahn fortstürzten. Es war
ihm oft aufgefallen, daß ihr nahe lag und sie natür¬
lich fand, was Andern als gefahrvoll und unerhört
erschien, und daß sie es in aller Einfachheit that.

Er horchte die Dienstleute über die Vorfälle der
vergangenen Nacht aus und ihm wurde immer bänger.
Er steckte die Urkunden sorgfältig zu sich, bestieg sein
Eselchen und ritt trotz Wind und Wetter ohne Aufent¬
halt gen Chur, wo er Lucretia bei der greisen Gräfin
Travers zu finden hoffte, fest entschlossen, wenn so oder
so ein Unheil geschehen sei, das Fräulein nach Cazis in
Sicherheit zu bringen.


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Gefühle mit unzerſtörbarer Liebe im einmal Ergriffenen
wurzelten, daß ihre Gedanken mit erſchreckender Gewalt
in der einmal betretenen Bahn fortſtürzten. Es war
ihm oft aufgefallen, daß ihr nahe lag und ſie natür¬
lich fand, was Andern als gefahrvoll und unerhört
erſchien, und daß ſie es in aller Einfachheit that.

Er horchte die Dienſtleute über die Vorfälle der
vergangenen Nacht aus und ihm wurde immer bänger.
Er ſteckte die Urkunden ſorgfältig zu ſich, beſtieg ſein
Eſelchen und ritt trotz Wind und Wetter ohne Aufent¬
halt gen Chur, wo er Lucretia bei der greiſen Gräfin
Travers zu finden hoffte, feſt entſchloſſen, wenn ſo oder
ſo ein Unheil geſchehen ſei, das Fräulein nach Cazis in
Sicherheit zu bringen.


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[371/0381] Gefühle mit unzerſtörbarer Liebe im einmal Ergriffenen wurzelten, daß ihre Gedanken mit erſchreckender Gewalt in der einmal betretenen Bahn fortſtürzten. Es war ihm oft aufgefallen, daß ihr nahe lag und ſie natür¬ lich fand, was Andern als gefahrvoll und unerhört erſchien, und daß ſie es in aller Einfachheit that. Er horchte die Dienſtleute über die Vorfälle der vergangenen Nacht aus und ihm wurde immer bänger. Er ſteckte die Urkunden ſorgfältig zu ſich, beſtieg ſein Eſelchen und ritt trotz Wind und Wetter ohne Aufent¬ halt gen Chur, wo er Lucretia bei der greiſen Gräfin Travers zu finden hoffte, feſt entſchloſſen, wenn ſo oder ſo ein Unheil geſchehen ſei, das Fräulein nach Cazis in Sicherheit zu bringen. 24*

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Zitationshilfe: Meyer, Conrad Ferdinand: Georg Jenatsch. Leipzig, 1876, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_jenatsch_1876/381>, abgerufen am 25.11.2024.