Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716.
8. Mein Vater! mein Gesicht dein Tod in Trauren hüllt / Doch seh' ich / daß Du hier gewest auff Thabors Höhen / JOHANNES hiessestu / Du mustest mit hingehen / Wo Christus seinen Knecht mit Heyl-Erleuchtung füllt / Thabor heist rein und schön / du hattest reine Lehren / Und reine Frömmigkeit die Lehren selbst zu ehren. 6. GOtt stellte dich allhier auff seinem Berge hin / Matth. V. 14. sqq. Die Kirche GOttes hat dein Licht sehr weit gesehen / Du mustest wie ein Berg auch offt im Sturme stehen / Und stundest wie ein Berg. Dein vor-erleucht'ter Sinn Vorhero so viel Licht auff Thabor hatt' erblicket / Daß dirs bey jedem Sturm im Glaubens-Kampff geglücket. 10. Der Todes-Berg must auch noch letzt erstiegen seyn / Dein Glaube gieng hinauff / wie Moses Deut XXXIV. 1. sqq. durch zu schauen In jenes Freuden-Land / durch gläubiges Vertrauen Geh'stu ins Freuden-Hauß des ew'gen Thabors ein. GOtt laß uns allen hier sein Gnaden-Thabor sehen / GOtt helff uns allen durch zu den verklärten Höhen! So schrieb seinem Wohlsehligen Herrn Schwieger-Vater zu letzten Ehren Justus Theodorus Gießler / Past. Wolffenb. ALs dorten Samuel mit seinen heil'gen Lehren Die Stämme Israel zum guten führte an / Da gab Ihm jederman / der sich gab ihn zu hören / Das Zeugniß / daß er sey ein rechter Gottes-Mann.1. Sam. III. ???. 20. Und must auch solches nicht / ein jeder / der ergeben Der Treu und Redlichkeit / bezeugen öffentlich? Da der Wohl-seelige / mit seiner Lehr und Leben Zu förderen was gut / ließ angelegen sich? Brach man nicht offt heraus? O woll Uns! daß wir haben Nun wieder ein solch Haupt / daß uns recht lehren kan. Und dieser Ruhm bleibt Ihm / auch da Er schon begraben / Daß Er gewesen sey / ein theurer wehrter Mann.
8. Mein Vater! mein Gesicht dein Tod in Trauren hüllt / Doch seh’ ich / daß Du hier gewest auff Thabors Höhen / JOHANNES hiessestu / Du mustest mit hingehen / Wo Christus seinen Knecht mit Heyl-Erleuchtung füllt / Thabor heist rein und schön / du hattest reine Lehren / Und reine Frömmigkeit die Lehren selbst zu ehren. 6. GOtt stellte dich allhier auff seinem Berge hin / Matth. V. 14. sqq. Die Kirche GOttes hat dein Licht sehr weit gesehen / Du mustest wie ein Berg auch offt im Sturme stehen / Und stundest wie ein Berg. Dein vor-erleucht’ter Sinn Vorhero so viel Licht auff Thabor hatt’ erblicket / Daß dirs bey jedem Sturm im Glaubens-Kampff geglücket. 10. Der Todes-Berg must auch noch letzt erstiegen seyn / Dein Glaube gieng hinauff / wie Moses Deut XXXIV. 1. sqq. durch zu schauen In jenes Freuden-Land / durch gläubiges Vertrauen Geh’stu ins Freuden-Hauß des ew’gen Thabors ein. GOtt laß uns allen hier sein Gnaden-Thabor sehen / GOtt helff uns allen durch zu den verklärten Höhen! So schrieb seinem Wohlsehligen Herrn Schwieger-Vater zu letzten Ehren Justus Theodorus Gießler / Past. Wolffenb. ALs dorten Samuel mit seinen heil’gen Lehren Die Stämme Israel zum guten führte an / Da gab Ihm jederman / der sich gab ihn zu hören / Das Zeugniß / daß er sey ein rechter Gottes-Mañ.1. Sam. III. ???. 20. Und must auch solches nicht / ein jeder / der ergeben Der Treu und Redlichkeit / bezeugen öffentlich? Da der Wohl-seelige / mit seiner Lehr und Leben Zu förderen was gut / ließ angelegen sich? Brach man nicht offt heraus? O woll Uns! daß wir haben Nun wieder ein solch Haupt / daß uns recht lehren kan. Und dieser Ruhm bleibt Ihm / auch da Er schon begraben / Daß Er gewesen sey / ein theurer wehrter Mann.<TEI> <text> <body> <div> <l><pb facs="#f0080" n="76"/> 8. Mein Vater! mein Gesicht dein Tod in Trauren hüllt / Doch seh’ ich / daß Du hier gewest auff Thabors Höhen / JOHANNES hiessestu / Du mustest mit hingehen / Wo Christus seinen Knecht mit Heyl-Erleuchtung füllt / Thabor heist rein und schön / du hattest reine Lehren / Und reine Frömmigkeit die Lehren selbst zu ehren. 6. GOtt stellte dich allhier auff seinem Berge hin / <note place="left">Matth. V. 14. sqq.</note> Die Kirche GOttes hat dein Licht sehr weit gesehen / Du mustest wie ein Berg auch offt im Sturme stehen / Und stundest wie ein Berg. Dein vor-erleucht’ter Sinn Vorhero so viel Licht auff Thabor hatt’ erblicket / Daß dirs bey jedem Sturm im Glaubens-Kampff geglücket. 10. Der Todes-Berg must auch noch letzt erstiegen seyn / Dein Glaube gieng hinauff / wie Moses <note place="left">Deut XXXIV. 1. sqq.</note> durch zu schauen In jenes Freuden-Land / durch gläubiges Vertrauen Geh’stu ins Freuden-Hauß des ew’gen Thabors ein. GOtt laß uns allen hier sein Gnaden-Thabor sehen / GOtt helff uns allen durch zu den verklärten Höhen!</l> <p>So schrieb seinem Wohlsehligen Herrn Schwieger-Vater zu letzten Ehren</p> <p>Justus Theodorus Gießler / Past. Wolffenb.</p> <l>ALs dorten Samuel mit seinen heil’gen Lehren Die Stämme Israel zum guten führte an / Da gab Ihm jederman / der sich gab ihn zu hören / Das Zeugniß / daß er sey ein rechter Gottes-Mañ.<note place="right">1. Sam. III. ???. 20.</note> Und must auch solches nicht / ein jeder / der ergeben Der Treu und Redlichkeit / bezeugen öffentlich? Da der Wohl-seelige / mit seiner Lehr und Leben Zu förderen was gut / ließ angelegen sich? Brach man nicht offt heraus? O woll Uns! daß wir haben Nun wieder ein solch Haupt / daß uns recht lehren kan. Und dieser Ruhm bleibt Ihm / auch da Er schon begraben / Daß Er gewesen sey / ein theurer wehrter Mann. </l> </div> </body> </text> </TEI> [76/0080]
8. Mein Vater! mein Gesicht dein Tod in Trauren hüllt / Doch seh’ ich / daß Du hier gewest auff Thabors Höhen / JOHANNES hiessestu / Du mustest mit hingehen / Wo Christus seinen Knecht mit Heyl-Erleuchtung füllt / Thabor heist rein und schön / du hattest reine Lehren / Und reine Frömmigkeit die Lehren selbst zu ehren. 6. GOtt stellte dich allhier auff seinem Berge hin / Die Kirche GOttes hat dein Licht sehr weit gesehen / Du mustest wie ein Berg auch offt im Sturme stehen / Und stundest wie ein Berg. Dein vor-erleucht’ter Sinn Vorhero so viel Licht auff Thabor hatt’ erblicket / Daß dirs bey jedem Sturm im Glaubens-Kampff geglücket. 10. Der Todes-Berg must auch noch letzt erstiegen seyn / Dein Glaube gieng hinauff / wie Moses durch zu schauen In jenes Freuden-Land / durch gläubiges Vertrauen Geh’stu ins Freuden-Hauß des ew’gen Thabors ein. GOtt laß uns allen hier sein Gnaden-Thabor sehen / GOtt helff uns allen durch zu den verklärten Höhen! So schrieb seinem Wohlsehligen Herrn Schwieger-Vater zu letzten Ehren
Justus Theodorus Gießler / Past. Wolffenb.
ALs dorten Samuel mit seinen heil’gen Lehren Die Stämme Israel zum guten führte an / Da gab Ihm jederman / der sich gab ihn zu hören / Das Zeugniß / daß er sey ein rechter Gottes-Mañ. Und must auch solches nicht / ein jeder / der ergeben Der Treu und Redlichkeit / bezeugen öffentlich? Da der Wohl-seelige / mit seiner Lehr und Leben Zu förderen was gut / ließ angelegen sich? Brach man nicht offt heraus? O woll Uns! daß wir haben Nun wieder ein solch Haupt / daß uns recht lehren kan. Und dieser Ruhm bleibt Ihm / auch da Er schon begraben / Daß Er gewesen sey / ein theurer wehrter Mann.
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Zitationshilfe: | Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716/80>, abgerufen am 16.02.2025. |