Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716.INdem dein Todes-Fall mir Hertz und Augen netzet / Mein Vater / und dich nun die Todes-Grufft beschließt / So wird ein Schatten-Riß von dem mir vorgesetzet / Was man von Mose dort auff GOttes Blättern ließt: Ein sehr geplagter Mann / heist er / auff dieser Erden / Num. XII. 3. 7. Ein Knecht der treu dem HErrn / Num. XII. 3. 7. der hoch hielt Christi Schmach / Ebr. II. 26. Drum wolt auch selbst der HERR sein Todten Gräber werden Deut. XXXIV. 6. Wenn ihn erst Canaan ergetzt dem Ansehn nach. l, c. v. 4. Du theurer GOttes-Knecht / es ist dein letzter Wille / Daß man nichts rühmen soll von deiner Priester-Treu / Von deiner Plag und Schmach / deshalben schweig ich stille / Sonst seh ich gnug an dir des Mosis contrefay; Nur eins: Was ist dein Tod / dein sanfft und seclig Sterben? Wie deutlich deutet diß des Mosis-Abschied an? l. c. v. 5. Auch läßstu uns hierob so viel Erschrecken erben / So viel dort Moabs-Feld der Thränenzehlen kan; l. c. v. 8. Nur darinn werden wir des Unterscheides innen / Der zwischen deinem Sarg und Mosis Grabe liegt: Dort weiset Gottes Schluß den frommen Knecht vonhinnen / Eh ihn das Hoffnungs-Land mit seiner Lust vergnügt / l. c. v. 4. Hier aber / da GOtt dich / mein Niekamp / seitwerts führet / Und dir den neuen Kamp voll Milch und Honig weißt / Exod. III. 8. So wird als bald dein Hertz von Sterbens-Lust gerühret / Phil. I. 23. Bald gar mit Honigseim in Canaan gespeißt. Du kanst nun ruhiglich in Lust-Gefielden gehen / In denen sich kein Feind noch Räuber-Volck versteckt. Es kan dein muntrer Geist das grüne Nain sehen / Luc. VII. 11. Wo keine Noht noch Tod der Freude Leid erweckt. Wohl dann / wir gönnen Dir die unumschränckte Freude / Geniesse nur der Lust in jenem Canaan / Ob schon dein Weib und Kind nun eine dürre Heyde / Ein schwartz-bedeckter Kamp den man kaum kennen kan. Thren. IV. 8. GOtt gebe uns dabey nur gnädig zu erkennen / Daß dennoch dieser Streich vom lieben Vater sey / Und uns nichts möge hier von JEsus Liebe trennen / So fügt uns diese dort auch unserm Seel'gen bey.
INdem dein Todes-Fall mir Hertz und Augen netzet / Mein Vater / und dich nun die Todes-Grufft beschließt / So wird ein Schatten-Riß von dem mir vorgesetzet / Was man von Mose dort auff GOttes Blättern ließt: Ein sehr geplagter Mann / heist er / auff dieser Erden / Num. XII. 3. 7. Ein Knecht der treu dem HErrn / Num. XII. 3. 7. der hoch hielt Christi Schmach / Ebr. II. 26. Drum wolt auch selbst der HERR sein Todten Gräber werden Deut. XXXIV. 6. Wenn ihn erst Canaan ergetzt dem Ansehn nach. l, c. v. 4. Du theurer GOttes-Knecht / es ist dein letzter Wille / Daß man nichts rühmen soll von deiner Priester-Treu / Von deiner Plag und Schmach / deshalben schweig ich stille / Sonst seh ich gnug an dir des Mosis contrefay; Nur eins: Was ist dein Tod / dein sanfft und seclig Sterben? Wie deutlich deutet diß des Mosis-Abschied an? l. c. v. 5. Auch läßstu uns hierob so viel Erschrecken erben / So viel dort Moabs-Feld der Thränenzehlen kan; l. c. v. 8. Nur darinn werden wir des Unterscheides innen / Der zwischen deinem Sarg und Mosis Grabe liegt: Dort weiset Gottes Schluß den frommen Knecht vonhinnen / Eh ihn das Hoffnungs-Land mit seiner Lust vergnügt / l. c. v. 4. Hier aber / da GOtt dich / mein Niekamp / seitwerts führet / Und dir den neuen Kamp voll Milch und Honig weißt / Exod. III. 8. So wird als bald dein Hertz von Sterbens-Lust gerühret / Phil. I. 23. Bald gar mit Honigseim in Canaan gespeißt. Du kanst nun ruhiglich in Lust-Gefielden gehen / In denen sich kein Feind noch Räuber-Volck versteckt. Es kan dein muntrer Geist das grüne Nain sehen / Luc. VII. 11. Wo keine Noht noch Tod der Freude Leid erweckt. Wohl dann / wir gönnen Dir die unumschränckte Freude / Geniesse nur der Lust in jenem Canaan / Ob schon dein Weib und Kind nun eine dürre Heyde / Ein schwartz-bedeckter Kamp den man kaum kennen kan. Thren. IV. 8. GOtt gebe uns dabey nur gnädig zu erkennen / Daß dennoch dieser Streich vom lieben Vater sey / Und uns nichts möge hier von JEsus Liebe trennen / So fügt uns diese dort auch unserm Seel’gen bey.
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INdem dein Todes-Fall mir Hertz und Augen netzet / Mein Vater / und dich nun die Todes-Grufft beschließt / So wird ein Schatten-Riß von dem mir vorgesetzet / Was man von Mose dort auff GOttes Blättern ließt: Ein sehr geplagter Mann / heist er / auff dieser Erden / Ein Knecht der treu dem HErrn / der hoch hielt Christi Schmach / Drum wolt auch selbst der HERR sein Todten Gräber werden Wenn ihn erst Canaan ergetzt dem Ansehn nach. Du theurer GOttes-Knecht / es ist dein letzter Wille / Daß man nichts rühmen soll von deiner Priester-Treu / Von deiner Plag und Schmach / deshalben schweig ich stille / Sonst seh ich gnug an dir des Mosis contrefay; Nur eins: Was ist dein Tod / dein sanfft und seclig Sterben? Wie deutlich deutet diß des Mosis-Abschied an? Auch läßstu uns hierob so viel Erschrecken erben / So viel dort Moabs-Feld der Thränenzehlen kan; Nur darinn werden wir des Unterscheides innen / Der zwischen deinem Sarg und Mosis Grabe liegt: Dort weiset Gottes Schluß den frommen Knecht vonhinnen / Eh ihn das Hoffnungs-Land mit seiner Lust vergnügt / Hier aber / da GOtt dich / mein Niekamp / seitwerts führet / Und dir den neuen Kamp voll Milch und Honig weißt / So wird als bald dein Hertz von Sterbens-Lust gerühret / Bald gar mit Honigseim in Canaan gespeißt. Du kanst nun ruhiglich in Lust-Gefielden gehen / In denen sich kein Feind noch Räuber-Volck versteckt. Es kan dein muntrer Geist das grüne Nain sehen / Wo keine Noht noch Tod der Freude Leid erweckt. Wohl dann / wir gönnen Dir die unumschränckte Freude / Geniesse nur der Lust in jenem Canaan / Ob schon dein Weib und Kind nun eine dürre Heyde / Ein schwartz-bedeckter Kamp den man kaum kennen kan. GOtt gebe uns dabey nur gnädig zu erkennen / Daß dennoch dieser Streich vom lieben Vater sey / Und uns nichts möge hier von JEsus Liebe trennen / So fügt uns diese dort auch unserm Seel’gen bey.
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Zitationshilfe: | Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716/77>, abgerufen am 07.07.2024. |