Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716.

Bild:
<< vorherige Seite

stimmet. O der verdienens auch die jungen Störche um ihre Alten / wenn diese ihnen ungemeine Liebe und Treue erweisen? Um welcher willen sie zum Sinn-Bilde der zarten elterlichen Liebe gestellet sind / auch in der ebräifchen Sprache einen solchen Namen führen / der von chesed, benignitas, beneficentia, Gutthätigkeit und Barmhertzigkeit / und chasid, benignus, beneficus, Gutthätig und Barmhertzig herkömmt / als chasidah ein Storch. Vid. Clar. Buxtorfii Lexicon, ubi vocabulum [fremdsprachliches Material] ita explicat: significat id boni, quod gratuito fit. Et postea: Ciconia vocatur [fremdsprachliches Material] eo quod exercet [fremdsprachliches Material] beneficentiam erga socios suos, alimentum cum illis communicando.

Das andere Haupt-Wort heist / nach der Ubersetzung des seligen Lutheri, Treue / oder eigentlich Warheit / nach welcher GOtt treulich hält / was Er gnädiglich verheissen und versprochen / und also den herrlichen Namen mit Recht führet: [fremdsprachliches Material], DEUS VERITATIS, ein GOtt der Warheit / ein treuer GOtt. Ps. XXXI. 6. Ja da ist sein gantzes Wesen eitel Warheit und Treue / und dannenhero der rechte / der wahre GOtt / wie Er bey dem Propheten Jeremia also / im Gegensatz der falschen und von Menschen Händen / aus Gold und andern Stücken gemachten Götzen / nach drücklich genennet wird: Aber der HERR ist [fremdsprachliches Material] ein rechter GOtt / ein einiger lebendiger GOtt / ein ewiger GOtt. Jer. X. 10. Was ist auch an GOtt / in GOtt und bey GOtt / das nicht Warheit sey? Er ist die Warheit selber / wie sich Christus die Warheit und das Leben genennet. Joh. XIV. 6. Treu ist GOtt in seinem Hertzen; Und glauben wir schon nicht / so bleibet Er doch treu / Er kan sich selbst nicht läugnen. 2. Tim. II. 13. Treu und warhafftig ist Er in allen seinen Worten und Verheissungen / also daß man sich auff seine Zusage sicher- und festiglich verlassen kan. Des HErrn Wort ist warhafftig / und was Er zusaget / hält Er gewiß. Ps. XXXIII. 4. Dannenhero wir auch halten sollen an der Bekäntniß der Hoffnung / und nicht wancken / denn Er ist treu / der sie ver-

stimmet. O der verdienens auch die jungen Störche um ihre Alten / wenn diese ihnen ungemeine Liebe und Treue erweisen? Um welcher willen sie zum Sinn-Bilde der zarten elterlichen Liebe gestellet sind / auch in der ebräifchen Sprache einen solchen Namen führen / der von chesed, benignitas, beneficentia, Gutthätigkeit und Barmhertzigkeit / und chasid, benignus, beneficus, Gutthätig und Barmhertzig herkömmt / als chasidah ein Storch. Vid. Clar. Buxtorfii Lexicon, ubi vocabulum [fremdsprachliches Material] ita explicat: significat id boni, quod gratuitò fit. Et postea: Ciconia vocatur [fremdsprachliches Material] eo quod exercet [fremdsprachliches Material] beneficentiam erga socios suos, alimentum cum illis communicando.

Das andere Haupt-Wort heist / nach der Ubersetzung des seligen Lutheri, Treue / oder eigentlich Warheit / nach welcher GOtt treulich hält / was Er gnädiglich verheissen und versprochen / und also den herrlichen Namen mit Recht führet: [fremdsprachliches Material], DEUS VERITATIS, ein GOtt der Warheit / ein treuer GOtt. Ps. XXXI. 6. Ja da ist sein gantzes Wesen eitel Warheit und Treue / und dannenhero der rechte / der wahre GOtt / wie Er bey dem Propheten Jeremia also / im Gegensatz der falschen und von Menschen Händen / aus Gold und andern Stücken gemachten Götzen / nach drücklich genennet wird: Aber der HERR ist [fremdsprachliches Material] ein rechter GOtt / ein einiger lebendiger GOtt / ein ewiger GOtt. Jer. X. 10. Was ist auch an GOtt / in GOtt und bey GOtt / das nicht Warheit sey? Er ist die Warheit selber / wie sich Christus die Warheit und das Leben genennet. Joh. XIV. 6. Treu ist GOtt in seinem Hertzen; Und glauben wir schon nicht / so bleibet Er doch treu / Er kan sich selbst nicht läugnen. 2. Tim. II. 13. Treu und warhafftig ist Er in allen seinen Worten und Verheissungen / also daß man sich auff seine Zusage sicher- und festiglich verlassen kan. Des HErrn Wort ist warhafftig / und was Er zusaget / hält Er gewiß. Ps. XXXIII. 4. Dannenhero wir auch halten sollen an der Bekäntniß der Hoffnung / und nicht wancken / denn Er ist treu / der sie ver-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0028" n="26"/>
stimmet. O der verdienens auch die jungen Störche um ihre Alten / wenn                      diese ihnen ungemeine Liebe und Treue erweisen? Um welcher willen sie zum                      Sinn-Bilde der zarten elterlichen Liebe gestellet sind / auch in der ebräifchen                      Sprache einen solchen Namen führen / der von chesed, benignitas, beneficentia,                      Gutthätigkeit und Barmhertzigkeit / und chasid, benignus, beneficus, Gutthätig                      und Barmhertzig herkömmt / als chasidah ein Storch. <note place="left">Vid. Clar. Buxtorfii Lexicon, ubi vocabulum <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> ita                          explicat: significat id boni, quod gratuitò fit. Et postea: Ciconia vocatur                              <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> eo quod exercet <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>                          beneficentiam erga socios suos, alimentum cum illis communicando.</note></p>
        <p>Das andere Haupt-Wort heist / nach der Ubersetzung des seligen Lutheri, Treue /                      oder eigentlich Warheit / nach welcher GOtt treulich hält / was Er gnädiglich                      verheissen und versprochen / und also den herrlichen Namen mit Recht führet:                          <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>, DEUS VERITATIS, ein GOtt der Warheit / ein treuer                      GOtt. <note place="left">Ps. XXXI. 6.</note> Ja da ist sein gantzes Wesen                      eitel Warheit und Treue / und dannenhero der rechte / der wahre GOtt / wie Er                      bey dem Propheten Jeremia also / im Gegensatz der falschen und von Menschen                      Händen / aus Gold und andern Stücken gemachten Götzen / nach drücklich genennet                      wird: Aber der HERR ist <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> ein rechter GOtt / ein einiger                      lebendiger GOtt / ein ewiger GOtt. <note place="left">Jer. X. 10.</note>                      Was ist auch an GOtt / in GOtt und bey GOtt / das nicht Warheit sey? Er ist die                      Warheit selber / wie sich Christus die Warheit und das Leben genennet. <note place="left">Joh. XIV. 6.</note> Treu ist GOtt in seinem Hertzen; Und                      glauben wir schon nicht / so bleibet Er doch treu / Er kan sich selbst nicht                      läugnen. <note place="left">2. Tim. II. 13.</note> Treu und warhafftig                      ist Er in allen seinen Worten und Verheissungen / also daß man sich auff seine                      Zusage sicher- und festiglich verlassen kan. Des HErrn Wort ist warhafftig / und                      was Er zusaget / hält Er gewiß. <note place="left">Ps. XXXIII. 4.</note>                      Dannenhero wir auch halten sollen an der Bekäntniß der Hoffnung / und nicht                      wancken / denn Er ist treu / der sie ver-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0028] stimmet. O der verdienens auch die jungen Störche um ihre Alten / wenn diese ihnen ungemeine Liebe und Treue erweisen? Um welcher willen sie zum Sinn-Bilde der zarten elterlichen Liebe gestellet sind / auch in der ebräifchen Sprache einen solchen Namen führen / der von chesed, benignitas, beneficentia, Gutthätigkeit und Barmhertzigkeit / und chasid, benignus, beneficus, Gutthätig und Barmhertzig herkömmt / als chasidah ein Storch. Vid. Clar. Buxtorfii Lexicon, ubi vocabulum _ ita explicat: significat id boni, quod gratuitò fit. Et postea: Ciconia vocatur _ eo quod exercet _ beneficentiam erga socios suos, alimentum cum illis communicando. Das andere Haupt-Wort heist / nach der Ubersetzung des seligen Lutheri, Treue / oder eigentlich Warheit / nach welcher GOtt treulich hält / was Er gnädiglich verheissen und versprochen / und also den herrlichen Namen mit Recht führet: _ , DEUS VERITATIS, ein GOtt der Warheit / ein treuer GOtt. Ja da ist sein gantzes Wesen eitel Warheit und Treue / und dannenhero der rechte / der wahre GOtt / wie Er bey dem Propheten Jeremia also / im Gegensatz der falschen und von Menschen Händen / aus Gold und andern Stücken gemachten Götzen / nach drücklich genennet wird: Aber der HERR ist _ ein rechter GOtt / ein einiger lebendiger GOtt / ein ewiger GOtt. Was ist auch an GOtt / in GOtt und bey GOtt / das nicht Warheit sey? Er ist die Warheit selber / wie sich Christus die Warheit und das Leben genennet. Treu ist GOtt in seinem Hertzen; Und glauben wir schon nicht / so bleibet Er doch treu / Er kan sich selbst nicht läugnen. Treu und warhafftig ist Er in allen seinen Worten und Verheissungen / also daß man sich auff seine Zusage sicher- und festiglich verlassen kan. Des HErrn Wort ist warhafftig / und was Er zusaget / hält Er gewiß. Dannenhero wir auch halten sollen an der Bekäntniß der Hoffnung / und nicht wancken / denn Er ist treu / der sie ver- Ps. XXXI. 6. Jer. X. 10. Joh. XIV. 6. 2. Tim. II. 13. Ps. XXXIII. 4.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716/28
Zitationshilfe: Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716/28>, abgerufen am 24.12.2024.