Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716.darinn Er dann woll studiret / seinen GOtt und sich selbst recht zu erkennen / wie Er denn solches hernechst in praxi und in der Ubung woll erwiesen / als davon Er unter andern in den verlesenen Text-Worten eine gar herrliche Probe abgeleget hat. Nun der guten Art war freylich auch Nathanael, ein GOtt und sein Wort liebender / und darnach sich rechtschaffen achtender Israelit / deswegen der HErr JEsus ihm den Ruhm und das Lob beyleget / daß er ein rechter und wahrer Israeliter / in welchem kein falsch. Gel. Wir irren nicht / sondern zeugen die Warheit / wenn wir einen gleichen Außspruch von unserm gewesenen theuren und treuen Lehrer und SUPERINTENDENTEN, dem wollseligen Herrn JOHANNE Niekamp / thun. Warlich / der war ein von GOtt uns gegebener Mann (und O daß wir Ihn noch hätten!) Er war ein rechter Christlicher Israeliter / ohne falsch. Klug wie die Schlangen / aber ohne falsch wie die Tauben / Matth. X. 16. in des Geist kein falsch war. Psalm: XXXII. 2. Dessen Ruhm und Zeugniß seines Gewissens war / daß Er in der Einfältigkeit und Göttlicher Lauterkeit / nicht in fleischlicher Weisheit / sondern in der Gnade GOttes gewandelt. 2. Cor. I. 12. Ein Israeliter wie Israel / in Glauben und in Leben; Ein Israeliter wie Israel / GOtt dienend ohne Heucheley und nicht mit falschen Hertzen. Sir. I. 32. Ein Israeliter wie Israel / sich je und allezeit für GOtt bußfertig demühtigend / und dem die Ehre allein / in Erwegung aller empfangenen Gnaden-Schätze / in geistlichen und leiblichen / darlegend; non mihi, ruffend / non mihi, sed Tibi, Domine, sit gloria, nicht mir / nicht mir / sondern Dir / O GOtt! allein sey Ehre / Preiß und Ruhm. Nichts von mir und meiner Würdigkeit / sondern alles von Dir und aus der unerschöpfflichen Qvelle deiner pur lautern Gnade und Barmhertzigkeit: Ich bin zu gering aller Barmhertzigkeit und aller Treue / die Du an deinem Knecht gethan hast. Welche Worte Israels oder Jacobs Er denn längst sein eigen gemacht / und zu seinem Gedächtniß-Texte / der nach seinem seligen Abschiede aus diesem müh- und Jammer-vollem Leben erkläret werden solte / auserwehlet hat. Wir wollen dann / wie wir ja billig sollen / auff die / in tieffer Demuht / danckbahren Hertzen dieser beyden Israeliten mit Fleiß schauen / und zu unserer guten Erbauung und nöhtigen Nachfolge uns daraus kürtzlich und einfältig vorstellen: darinn Er dann woll studiret / seinen GOtt und sich selbst recht zu erkennen / wie Er denn solches hernechst in praxi und in der Ubung woll erwiesen / als davon Er unter andern in den verlesenen Text-Worten eine gar herrliche Probe abgeleget hat. Nun der guten Art war freylich auch Nathanael, ein GOtt und sein Wort liebender / und darnach sich rechtschaffen achtender Israelit / deswegen der HErr JEsus ihm den Ruhm und das Lob beyleget / daß er ein rechter und wahrer Israeliter / in welchem kein falsch. Gel. Wir irren nicht / sondern zeugen die Warheit / wenn wir einen gleichen Außspruch von unserm gewesenen theuren und treuen Lehrer und SUPERINTENDENTEN, dem wollseligen Herrn JOHANNE Niekamp / thun. Warlich / der war ein von GOtt uns gegebener Mann (und O daß wir Ihn noch hätten!) Er war ein rechter Christlicher Israeliter / ohne falsch. Klug wie die Schlangen / aber ohne falsch wie die Tauben / Matth. X. 16. in des Geist kein falsch war. Psalm: XXXII. 2. Dessen Ruhm und Zeugniß seines Gewissens war / daß Er in der Einfältigkeit und Göttlicher Lauterkeit / nicht in fleischlicher Weisheit / sondern in der Gnade GOttes gewandelt. 2. Cor. I. 12. Ein Israeliter wie Israel / in Glauben und in Leben; Ein Israeliter wie Israel / GOtt dienend ohne Heucheley und nicht mit falschen Hertzen. Sir. I. 32. Ein Israeliter wie Israel / sich je und allezeit für GOtt bußfertig demühtigend / und dem die Ehre allein / in Erwegung aller empfangenen Gnaden-Schätze / in geistlichen und leiblichen / darlegend; non mihi, ruffend / non mihi, sed Tibi, Domine, sit gloria, nicht mir / nicht mir / sondern Dir / O GOtt! allein sey Ehre / Preiß und Ruhm. Nichts von mir und meiner Würdigkeit / sondern alles von Dir und aus der unerschöpfflichen Qvelle deiner pur lautern Gnade und Barmhertzigkeit: Ich bin zu gering aller Barmhertzigkeit und aller Treue / die Du an deinem Knecht gethan hast. Welche Worte Israels oder Jacobs Er denn längst sein eigen gemacht / und zu seinem Gedächtniß-Texte / der nach seinem seligen Abschiede aus diesem müh- und Jammer-vollem Leben erkläret werden solte / auserwehlet hat. Wir wollen dann / wie wir ja billig sollen / auff die / in tieffer Demuht / danckbahren Hertzen dieser beyden Israeliten mit Fleiß schauen / und zu unserer guten Erbauung und nöhtigen Nachfolge uns daraus kürtzlich und einfältig vorstellen: <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0016" n="14"/> darinn Er dann woll studiret / seinen GOtt und sich selbst recht zu erkennen / wie Er denn solches hernechst in praxi und in der Ubung woll erwiesen / als davon Er unter andern in den verlesenen Text-Worten eine gar herrliche Probe abgeleget hat. Nun der guten Art war freylich auch Nathanael, ein GOtt und sein Wort liebender / und darnach sich rechtschaffen achtender Israelit / deswegen der HErr JEsus ihm den Ruhm und das Lob beyleget / daß er ein rechter und wahrer Israeliter / in welchem kein falsch.</p> <p>Gel. Wir irren nicht / sondern zeugen die Warheit / wenn wir einen gleichen Außspruch von unserm gewesenen theuren und treuen Lehrer und SUPERINTENDENTEN, dem wollseligen Herrn JOHANNE Niekamp / thun. Warlich / der war ein von GOtt uns gegebener Mann (und O daß wir Ihn noch hätten!) Er war ein rechter Christlicher Israeliter / ohne falsch. Klug wie die Schlangen / aber ohne falsch wie die Tauben / <note place="left">Matth. X. 16.</note> in des Geist kein falsch war. <note place="left">Psalm: XXXII. 2.</note> Dessen Ruhm und Zeugniß seines Gewissens war / daß Er in der Einfältigkeit und Göttlicher Lauterkeit / nicht in fleischlicher Weisheit / sondern in der Gnade GOttes gewandelt. <note place="left">2. Cor. I. 12.</note> Ein Israeliter wie Israel / in Glauben und in Leben; Ein Israeliter wie Israel / GOtt dienend ohne Heucheley und nicht mit falschen Hertzen. <note place="left">Sir. I. 32.</note> Ein Israeliter wie Israel / sich je und allezeit für GOtt bußfertig demühtigend / und dem die Ehre allein / in Erwegung aller empfangenen Gnaden-Schätze / in geistlichen und leiblichen / darlegend; non mihi, ruffend / non mihi, sed Tibi, Domine, sit gloria, nicht mir / nicht mir / sondern Dir / O GOtt! allein sey Ehre / Preiß und Ruhm. Nichts von mir und meiner Würdigkeit / sondern alles von Dir und aus der unerschöpfflichen Qvelle deiner pur lautern Gnade und Barmhertzigkeit: Ich bin zu gering aller Barmhertzigkeit und aller Treue / die Du an deinem Knecht gethan hast. Welche Worte Israels oder Jacobs Er denn längst sein eigen gemacht / und zu seinem Gedächtniß-Texte / der nach seinem seligen Abschiede aus diesem müh- und Jammer-vollem Leben erkläret werden solte / auserwehlet hat. Wir wollen dann / wie wir ja billig sollen / auff die / in tieffer Demuht / danckbahren Hertzen dieser beyden Israeliten mit Fleiß schauen / und zu unserer guten Erbauung und nöhtigen Nachfolge uns daraus kürtzlich und einfältig vorstellen:</p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0016]
darinn Er dann woll studiret / seinen GOtt und sich selbst recht zu erkennen / wie Er denn solches hernechst in praxi und in der Ubung woll erwiesen / als davon Er unter andern in den verlesenen Text-Worten eine gar herrliche Probe abgeleget hat. Nun der guten Art war freylich auch Nathanael, ein GOtt und sein Wort liebender / und darnach sich rechtschaffen achtender Israelit / deswegen der HErr JEsus ihm den Ruhm und das Lob beyleget / daß er ein rechter und wahrer Israeliter / in welchem kein falsch.
Gel. Wir irren nicht / sondern zeugen die Warheit / wenn wir einen gleichen Außspruch von unserm gewesenen theuren und treuen Lehrer und SUPERINTENDENTEN, dem wollseligen Herrn JOHANNE Niekamp / thun. Warlich / der war ein von GOtt uns gegebener Mann (und O daß wir Ihn noch hätten!) Er war ein rechter Christlicher Israeliter / ohne falsch. Klug wie die Schlangen / aber ohne falsch wie die Tauben / in des Geist kein falsch war. Dessen Ruhm und Zeugniß seines Gewissens war / daß Er in der Einfältigkeit und Göttlicher Lauterkeit / nicht in fleischlicher Weisheit / sondern in der Gnade GOttes gewandelt. Ein Israeliter wie Israel / in Glauben und in Leben; Ein Israeliter wie Israel / GOtt dienend ohne Heucheley und nicht mit falschen Hertzen. Ein Israeliter wie Israel / sich je und allezeit für GOtt bußfertig demühtigend / und dem die Ehre allein / in Erwegung aller empfangenen Gnaden-Schätze / in geistlichen und leiblichen / darlegend; non mihi, ruffend / non mihi, sed Tibi, Domine, sit gloria, nicht mir / nicht mir / sondern Dir / O GOtt! allein sey Ehre / Preiß und Ruhm. Nichts von mir und meiner Würdigkeit / sondern alles von Dir und aus der unerschöpfflichen Qvelle deiner pur lautern Gnade und Barmhertzigkeit: Ich bin zu gering aller Barmhertzigkeit und aller Treue / die Du an deinem Knecht gethan hast. Welche Worte Israels oder Jacobs Er denn längst sein eigen gemacht / und zu seinem Gedächtniß-Texte / der nach seinem seligen Abschiede aus diesem müh- und Jammer-vollem Leben erkläret werden solte / auserwehlet hat. Wir wollen dann / wie wir ja billig sollen / auff die / in tieffer Demuht / danckbahren Hertzen dieser beyden Israeliten mit Fleiß schauen / und zu unserer guten Erbauung und nöhtigen Nachfolge uns daraus kürtzlich und einfältig vorstellen:
Matth. X. 16.
Psalm: XXXII. 2.
2. Cor. I. 12.
Sir. I. 32.
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Zitationshilfe: | Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716/16>, abgerufen am 29.07.2024. |