Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716.Und mögte Er auch woll eine edle GOttes-Gabe heissen / als welchen der treue GOtt / nach seiner unerforschlichen Barmhertzigkeit / nebst vielen andern / dem HErrn JEsu gegeben / zu dessen seligmachenden Erkäntniß zu gelangen / und dadurch gerecht und selig zu werden; derer Ihm gegebenen der HErr JEsus in seinem heissen Gebet und kräfftigen Vorbitte zum öfftern für seinem himmlischen Vater gedacht / und selbige Ihm treulich anbefohlen. Joh. XVII. 6. 9. 11. 12. 24. Denselben hatte der schon bekehrte und zum Erkäntniß und Glauben gebrachte Philippus suchend gefunden / und ihm die bona nova, das höchst-erwünschte Gut / die Offenbahrung und Erscheinung des längst verlangten Messiae, kund gethan und verkündiget: Wir haben den funden / von welchem Moses im Gesetz / und die Propheten geschrieben haben / JEsum / Josephs Sohn von Nazareth. Joh. I. 45. Ob ihm nun woll der Nathanael aus Schwachheit solches nicht einbilden konte / sprechend: Was kan von Nazareth gutes kommen? so gieng Er doch / auff des Philippi anfodern / willig und gerne mit / begierig die Warheit recht zu fassen / und derselben gewiß zu seyn. Und als der grosse Erlöser und Liebhaber des Lebens nun diesen zu sich kommen sahe / sprach Er zu denen / die bey Ihm waren / von ihm: Siehe ein rechter Israeliter / in welchem kein falsch ist. Es war aber dieses (1.) ein feiner und schöner Ruhm: A malis laudari, nulla laus, a bonis laudari, optirna laus, Von Bösen gelobet werden / ist nicht allemahl ein richtiges und gutes Lob / aber von Guten und Frommen gelobet werden / ist ein feiner glaubwürdiger Ruhm. Nun war der HErr JEsus gut und from / und kein böses an Ihm / Deut. XXXII. 4. und daher war sein Zeugniß von dem Nathanael desto fester und bündiger. Es war (2.) ein merckwürdiger Ruhm / welches das Wörtlein siehe anzeiget: Siehe ein rechter Israeliter / h. e. mercket auff und betrachtets recht / Ihr / die ihr bey mir seyd / sehet / Der / Der ist ein rechter Israeliter. Es war (3.) ein gewisser und untrieglicher Ruhm / als welchen Ihm der allkündige JEsus beygeleget / der da Hertzen und Nieren prüfet. Jerem. XVII. 10. Ja was kan dem fehlen / der alles weiß? Was kan dem verborgen seyn / dem alles bloß und entdecket für seinen Augen? Hebr. IV. 13. der da weiß was in dem Menschen ist / Joh. II. 25. und alle Und mögte Er auch woll eine edle GOttes-Gabe heissen / als welchen der treue GOtt / nach seiner unerforschlichen Barmhertzigkeit / nebst vielen andern / dem HErrn JEsu gegeben / zu dessen seligmachenden Erkäntniß zu gelangen / und dadurch gerecht und selig zu werden; derer Ihm gegebenen der HErr JEsus in seinem heissen Gebet und kräfftigen Vorbitte zum öfftern für seinem himmlischen Vater gedacht / und selbige Ihm treulich anbefohlen. Joh. XVII. 6. 9. 11. 12. 24. Denselben hatte der schon bekehrte und zum Erkäntniß und Glauben gebrachte Philippus suchend gefunden / und ihm die bona nova, das höchst-erwünschte Gut / die Offenbahrung und Erscheinung des längst verlangten Messiae, kund gethan und verkündiget: Wir haben den funden / von welchem Moses im Gesetz / und die Propheten geschrieben haben / JEsum / Josephs Sohn von Nazareth. Joh. I. 45. Ob ihm nun woll der Nathanael aus Schwachheit solches nicht einbilden konte / sprechend: Was kan von Nazareth gutes kommen? so gieng Er doch / auff des Philippi anfodern / willig und gerne mit / begierig die Warheit recht zu fassen / und derselben gewiß zu seyn. Und als der grosse Erlöser und Liebhaber des Lebens nun diesen zu sich kommen sahe / sprach Er zu denen / die bey Ihm waren / von ihm: Siehe ein rechter Israeliter / in welchem kein falsch ist. Es war aber dieses (1.) ein feiner und schöner Ruhm: A malis laudari, nulla laus, à bonis laudari, optirna laus, Von Bösen gelobet werden / ist nicht allemahl ein richtiges und gutes Lob / aber von Guten und Frommen gelobet werden / ist ein feiner glaubwürdiger Ruhm. Nun war der HErr JEsus gut und from / und kein böses an Ihm / Deut. XXXII. 4. und daher war sein Zeugniß von dem Nathanael desto fester und bündiger. Es war (2.) ein merckwürdiger Ruhm / welches das Wörtlein siehe anzeiget: Siehe ein rechter Israeliter / h. e. mercket auff und betrachtets recht / Ihr / die ihr bey mir seyd / sehet / Der / Der ist ein rechter Israeliter. Es war (3.) ein gewisser und untrieglicher Ruhm / als welchen Ihm der allkündige JEsus beygeleget / der da Hertzen und Nieren prüfet. Jerem. XVII. 10. Ja was kan dem fehlen / der alles weiß? Was kan dem verborgen seyn / dem alles bloß und entdecket für seinen Augen? Hebr. IV. 13. der da weiß was in dem Menschen ist / Joh. II. 25. und alle <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0013" n="11"/> Und mögte Er auch woll eine edle GOttes-Gabe heissen / als welchen der treue GOtt / nach seiner unerforschlichen Barmhertzigkeit / nebst vielen andern / dem HErrn JEsu gegeben / zu dessen seligmachenden Erkäntniß zu gelangen / und dadurch gerecht und selig zu werden; derer Ihm gegebenen der HErr JEsus in seinem heissen Gebet und kräfftigen Vorbitte zum öfftern für seinem himmlischen Vater gedacht / und selbige Ihm treulich anbefohlen. <note place="left">Joh. XVII. 6. 9. 11. 12. 24.</note></p> <p>Denselben hatte der schon bekehrte und zum Erkäntniß und Glauben gebrachte Philippus suchend gefunden / und ihm die bona nova, das höchst-erwünschte Gut / die Offenbahrung und Erscheinung des längst verlangten Messiae, kund gethan und verkündiget: Wir haben den funden / von welchem Moses im Gesetz / und die Propheten geschrieben haben / JEsum / Josephs Sohn von Nazareth. <note place="left">Joh. I. 45.</note> Ob ihm nun woll der Nathanael aus Schwachheit solches nicht einbilden konte / sprechend: Was kan von Nazareth gutes kommen? so gieng Er doch / auff des Philippi anfodern / willig und gerne mit / begierig die Warheit recht zu fassen / und derselben gewiß zu seyn. Und als der grosse Erlöser und Liebhaber des Lebens nun diesen zu sich kommen sahe / sprach Er zu denen / die bey Ihm waren / von ihm: Siehe ein rechter Israeliter / in welchem kein falsch ist. Es war aber dieses (1.) ein feiner und schöner Ruhm: A malis laudari, nulla laus, à bonis laudari, optirna laus, Von Bösen gelobet werden / ist nicht allemahl ein richtiges und gutes Lob / aber von Guten und Frommen gelobet werden / ist ein feiner glaubwürdiger Ruhm. Nun war der HErr JEsus gut und from / und kein böses an Ihm / <note place="left">Deut. XXXII. 4.</note> und daher war sein Zeugniß von dem Nathanael desto fester und bündiger. Es war (2.) ein merckwürdiger Ruhm / welches das Wörtlein siehe anzeiget: Siehe ein rechter Israeliter / h. e. mercket auff und betrachtets recht / Ihr / die ihr bey mir seyd / sehet / Der / Der ist ein rechter Israeliter. Es war (3.) ein gewisser und untrieglicher Ruhm / als welchen Ihm der allkündige JEsus beygeleget / der da Hertzen und Nieren prüfet. <note place="left">Jerem. XVII. 10.</note> Ja was kan dem fehlen / der alles weiß? Was kan dem verborgen seyn / dem alles bloß und entdecket für seinen Augen? <note place="left">Hebr. IV. 13.</note> der da weiß was in dem Menschen ist / <note place="left">Joh. II. 25.</note> und alle </p> </div> </body> </text> </TEI> [11/0013]
Und mögte Er auch woll eine edle GOttes-Gabe heissen / als welchen der treue GOtt / nach seiner unerforschlichen Barmhertzigkeit / nebst vielen andern / dem HErrn JEsu gegeben / zu dessen seligmachenden Erkäntniß zu gelangen / und dadurch gerecht und selig zu werden; derer Ihm gegebenen der HErr JEsus in seinem heissen Gebet und kräfftigen Vorbitte zum öfftern für seinem himmlischen Vater gedacht / und selbige Ihm treulich anbefohlen.
Joh. XVII. 6. 9. 11. 12. 24. Denselben hatte der schon bekehrte und zum Erkäntniß und Glauben gebrachte Philippus suchend gefunden / und ihm die bona nova, das höchst-erwünschte Gut / die Offenbahrung und Erscheinung des längst verlangten Messiae, kund gethan und verkündiget: Wir haben den funden / von welchem Moses im Gesetz / und die Propheten geschrieben haben / JEsum / Josephs Sohn von Nazareth. Ob ihm nun woll der Nathanael aus Schwachheit solches nicht einbilden konte / sprechend: Was kan von Nazareth gutes kommen? so gieng Er doch / auff des Philippi anfodern / willig und gerne mit / begierig die Warheit recht zu fassen / und derselben gewiß zu seyn. Und als der grosse Erlöser und Liebhaber des Lebens nun diesen zu sich kommen sahe / sprach Er zu denen / die bey Ihm waren / von ihm: Siehe ein rechter Israeliter / in welchem kein falsch ist. Es war aber dieses (1.) ein feiner und schöner Ruhm: A malis laudari, nulla laus, à bonis laudari, optirna laus, Von Bösen gelobet werden / ist nicht allemahl ein richtiges und gutes Lob / aber von Guten und Frommen gelobet werden / ist ein feiner glaubwürdiger Ruhm. Nun war der HErr JEsus gut und from / und kein böses an Ihm / und daher war sein Zeugniß von dem Nathanael desto fester und bündiger. Es war (2.) ein merckwürdiger Ruhm / welches das Wörtlein siehe anzeiget: Siehe ein rechter Israeliter / h. e. mercket auff und betrachtets recht / Ihr / die ihr bey mir seyd / sehet / Der / Der ist ein rechter Israeliter. Es war (3.) ein gewisser und untrieglicher Ruhm / als welchen Ihm der allkündige JEsus beygeleget / der da Hertzen und Nieren prüfet. Ja was kan dem fehlen / der alles weiß? Was kan dem verborgen seyn / dem alles bloß und entdecket für seinen Augen? der da weiß was in dem Menschen ist / und alle
Joh. I. 45.
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Zitationshilfe: | Meyer, Franz Heinrich: Der in Erwegung göttlicher Wollthaten sich recht verhaltende Israeliter. Hildesheim, 1716, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_israeliter_1716/13>, abgerufen am 16.02.2025. |