Lande geschlagen, flieht er zu seinem Schwiegersohne Tigranes von Armenien. 73--72 Sklavenkrieg. Spartacus, thracischer Herkunft, bricht aus einer Gladiatorenschule in Capua aus und sammelt ein grosses Heer von Sklaven: zuerst siegreich, wird er von M. Licinius Crassus geschlagen, worauf Pompejus, aus Spanien zurück- kehrend, die Trümmer des Heeres vernichtet: daher Eifer- sucht zwischen Crassus und Pompejus, der sich den Ruhm des Sklavenkrieges zuschreibt. 70 Pompejus, mit Crassus versöhnt, stellt die tribunicische Gewalt wieder her; die Gerichte (unter dem Eindruck des Processes gegen C. Verres) unter die Senatoren, Equites und Aerartribunen (eine bestimmte Vermögens- klasse) geteilt. 67--66 Seeräuberkrieg: Pompejus erhält durch die lex Gabinia den Oberbefehl. Mit ausgedehntester Vollmacht ausgerüstet, be- endet er den Krieg in 89 Tagen. (Zuletzt Einnahme der Seeräuberburgen in Cilicien.) 66 Lucullus nach glücklichen Kämpfen bei Tigranocerta und Ar- taxata wegen einer Meuterei seiner Soldaten durch die Ränke der streng von ihm beaufsichtigten Publicani (Equites) aus dem Oberbefehl verdrängt und auf Grund der von Cicero empfohlenen lex Manilia durch Pompejus ersetzt. 66--64 Pompejus schlägt Mithradates in der nächtlichen Schlacht am Lycus; Tigranes unterwirft sich. Mithradates, von Pompejus bis an den Kaukasus verfolgt, flieht in sein Bosporanisches Reich (Krim und Süd-Russland). Mit Vorbereitungen zu einem neuen Kriege gegen Rom von der Hämus-Halbinsel aus be- schäftigt, tötet er sich beim Aufstande seines Sohnes Pharnaces. 64--62 Pompejus ordnet eigenmächtig die politischen Verhältnisse Vorder- Asiens, Könige ab- und einsetzend. In Palästina entscheidet er den Streit der Makkabäischen Brüder Aristobulus und Hyrcanus zu Gunsten des letzteren. 63 Catilinarische Verschwörung, gegen den Senat und die Machtstel- lung des Pompejus gerichtet und von den Demokraten (Cäsar, Crassus) begünstigt, aber von M. Tullius Cicero entdeckt. 62 C. Julius Cäsar, Prätor, tritt an die Spitze der Volkpartei. Cäsar, geb. 103, Neffe des Marius, Schwiegersohn des Cinna, daher von Sulla verfolgt und nur mit Widerstreben begnadigt (Caesari multos Marios inesse), hatte als Militärtribun Pompejus bei Wiederherstellung der tribunicischen Gewalt unterstützt und war
Lande geschlagen, flieht er zu seinem Schwiegersohne Tigranes von Armenien. 73—72 Sklavenkrieg. Spartacus, thracischer Herkunft, bricht aus einer Gladiatorenschule in Capua aus und sammelt ein groſses Heer von Sklaven: zuerst siegreich, wird er von M. Licinius Crassus geschlagen, worauf Pompejus, aus Spanien zurück- kehrend, die Trümmer des Heeres vernichtet: daher Eifer- sucht zwischen Crassus und Pompejus, der sich den Ruhm des Sklavenkrieges zuschreibt. 70 Pompejus, mit Crassus versöhnt, stellt die tribunicische Gewalt wieder her; die Gerichte (unter dem Eindruck des Processes gegen C. Verres) unter die Senatoren, Equites und Aerartribunen (eine bestimmte Vermögens- klasse) geteilt. 67—66 Seeräuberkrieg: Pompejus erhält durch die lex Gabinia den Oberbefehl. Mit ausgedehntester Vollmacht ausgerüstet, be- endet er den Krieg in 89 Tagen. (Zuletzt Einnahme der Seeräuberburgen in Cilicien.) 66 Lucullus nach glücklichen Kämpfen bei Tigranocerta und Ar- taxata wegen einer Meuterei seiner Soldaten durch die Ränke der streng von ihm beaufsichtigten Publicani (Equites) aus dem Oberbefehl verdrängt und auf Grund der von Cicero empfohlenen lex Manilia durch Pompejus ersetzt. 66—64 Pompejus schlägt Mithradates in der nächtlichen Schlacht am Lycus; Tigranes unterwirft sich. Mithradates, von Pompejus bis an den Kaukasus verfolgt, flieht in sein Bosporanisches Reich (Krim und Süd-Ruſsland). Mit Vorbereitungen zu einem neuen Kriege gegen Rom von der Hämus-Halbinsel aus be- schäftigt, tötet er sich beim Aufstande seines Sohnes Pharnaces. 64—62 Pompejus ordnet eigenmächtig die politischen Verhältnisse Vorder- Asiens, Könige ab- und einsetzend. In Palästina entscheidet er den Streit der Makkabäischen Brüder Aristobulus und Hyrcanus zu Gunsten des letzteren. 63 Catilinarische Verschwörung, gegen den Senat und die Machtstel- lung des Pompejus gerichtet und von den Demokraten (Cäsar, Crassus) begünstigt, aber von M. Tullius Cicero entdeckt. 62 C. Julius Cäsar, Prätor, tritt an die Spitze der Volkpartei. Cäsar, geb. 103, Neffe des Marius, Schwiegersohn des Cinna, daher von Sulla verfolgt und nur mit Widerstreben begnadigt (Caesari multos Marios inesse), hatte als Militärtribun Pompejus bei Wiederherstellung der tribunicischen Gewalt unterstützt und war
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[— 85 —/0095]
Lande geschlagen, flieht er zu seinem Schwiegersohne Tigranes
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einer Gladiatorenschule in Capua aus und sammelt ein groſses
Heer von Sklaven: zuerst siegreich, wird er von M. Licinius
Crassus geschlagen, worauf Pompejus, aus Spanien zurück-
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sucht zwischen Crassus und Pompejus, der sich den Ruhm des
Sklavenkrieges zuschreibt.
70 Pompejus, mit Crassus versöhnt, stellt die tribunicische
Gewalt wieder her; die Gerichte (unter dem Eindruck des
Processes gegen C. Verres) unter die Senatoren,
Equites und Aerartribunen (eine bestimmte Vermögens-
klasse) geteilt.
67—66 Seeräuberkrieg: Pompejus erhält durch die lex Gabinia den
Oberbefehl. Mit ausgedehntester Vollmacht ausgerüstet, be-
endet er den Krieg in 89 Tagen. (Zuletzt Einnahme der
Seeräuberburgen in Cilicien.)
66 Lucullus nach glücklichen Kämpfen bei Tigranocerta und Ar-
taxata wegen einer Meuterei seiner Soldaten durch die Ränke
der streng von ihm beaufsichtigten Publicani (Equites) aus dem
Oberbefehl verdrängt und auf Grund der von Cicero empfohlenen
lex Manilia durch Pompejus ersetzt.
66—64 Pompejus schlägt Mithradates in der nächtlichen Schlacht am
Lycus; Tigranes unterwirft sich. Mithradates, von Pompejus
bis an den Kaukasus verfolgt, flieht in sein Bosporanisches
Reich (Krim und Süd-Ruſsland). Mit Vorbereitungen zu einem
neuen Kriege gegen Rom von der Hämus-Halbinsel aus be-
schäftigt, tötet er sich beim Aufstande seines Sohnes Pharnaces.
64—62 Pompejus ordnet eigenmächtig die politischen Verhältnisse Vorder-
Asiens, Könige ab- und einsetzend. In Palästina entscheidet
er den Streit der Makkabäischen Brüder Aristobulus und
Hyrcanus zu Gunsten des letzteren.
63 Catilinarische Verschwörung, gegen den Senat und die Machtstel-
lung des Pompejus gerichtet und von den Demokraten (Cäsar,
Crassus) begünstigt, aber von M. Tullius Cicero entdeckt.
62 C. Julius Cäsar, Prätor, tritt an die Spitze der Volkpartei.
Cäsar, geb. 103, Neffe des Marius, Schwiegersohn des Cinna,
daher von Sulla verfolgt und nur mit Widerstreben begnadigt
(Caesari multos Marios inesse), hatte als Militärtribun Pompejus bei
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Meyer, Edmund: Alte Geschichte. Berlin, 1890 (= Leitfaden der Geschichte in Tabellenform, Bd. 1), S. â 85 â. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_geschichte_1890/95>, abgerufen am 17.02.2025.
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