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Meyer, Edmund: Alte Geschichte. Berlin, 1890 (= Leitfaden der Geschichte in Tabellenform, Bd. 1)

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510--30 II. Rom als Republik.
510--494 I. Versuche des Tarquinius die Herrschaft
wieder zu gewinnen.
510 1) L. Junius Brutus und Tarquinius Collatinus die ersten Consuln: die
Patricier geben durch Einführung der comitia centuriata den
Plebejern Stimmrecht in der Volksversammlung.
2) Verschwörung unter den jungen Patriciern durch eine Gesandt-
schaft des Tarquinius angezettelt: Brutus lässt seine Söhne hin-
richten; alle Tarquinier aus Rom verbannt.
3) Krieg der Vejenter und Tarquinienser zu Gunsten des Tar-
quinius: Schlacht im Walde Arsia; Brutus fällt.
4) Valerius Publicola führt die unbedingte Berufung an das Volk d. h.
an die comitia centuriata ein: lex Valeria de provocatione.
Die Quästoren erhalten durch Valerius Publicola die Verwal-
tung des Staatsschatzes, Aerarium; dies Amt wird das in der
Reihe der Ämter zuerst zu bekleidende. -- Später ist ihre Zahl auf
4, dann auf 8, durch Sulla und Cäsar auf 20 resp. 40 erhöht.
509 Angeblicher Handelsvertrag mit Karthago, der den römischen Handel
beschränkt.
508 Krieg des Porsenna von Clusium (angeblich zu Gunsten des
Tarquinius): Roms unglückliche Kämpfe durch die Sagen von
Horatius Codes, Mucius Scaevola und Cloelia verdeckt.
Rom erhält seine Selbständigkeit zurück infolge der Niederlage der
Etrusker durch das mit den Griechen von Cumae verbündete Aricia.
Krieg mit den Latinern (angeblich gleichfalls für Tarquinius). Schlacht
am See Regilius (beim Albaner-Gebirge, 'in agro Tusculano'): Sieg
des Dictators A. Postumius. Rom behauptet seine Stellung an
der Spitze des Bundes (Erneuerung des Bündnisses 493).
Der erste Dictator war kurz zuvor gegen die Sabiner ernannt.
Ein Dictator wurde in Zeiten höchster Gefahr von den Consuln auf
Grund eines Senatsbeschlusses (videant consules, ne quid respublica de-
trimenti capiat) auf 6 Monate ernannt und setzte sich einen Magister
equitum zur Seite.
495 Der Sabiner Appius Claudius siedelt mit seiner gens und seinen Clienten
nach Rom über und wird unter die Patricier aufgenommen.
494--366 II. Der Ständekampf.
494 Fortgesetzt rücksichtslose Behandlung der Plebejer durch die Patricier
nach dem Tode des Tarquinius bei seinem Schwiegersohne, dem
Tyrannen Aristodemos von Cumae, namentlich unnachsichtige Hand-
habung des Schuldgesetzes gegen die durch die Kriege verarmten

510—30 II. Rom als Republik.
510—494 I. Versuche des Tarquinius die Herrschaft
wieder zu gewinnen.
510 1) L. Junius Brutus und Tarquinius Collatinus die ersten Consuln: die
Patricier geben durch Einführung der comitia centuriata den
Plebejern Stimmrecht in der Volksversammlung.
2) Verschwörung unter den jungen Patriciern durch eine Gesandt-
schaft des Tarquinius angezettelt: Brutus läſst seine Söhne hin-
richten; alle Tarquinier aus Rom verbannt.
3) Krieg der Vejenter und Tarquinienser zu Gunsten des Tar-
quinius: Schlacht im Walde Arsia; Brutus fällt.
4) Valerius Publicola führt die unbedingte Berufung an das Volk d. h.
an die comitia centuriata ein: lex Valeria de provocatione.
Die Quästoren erhalten durch Valerius Publicola die Verwal-
tung des Staatsschatzes, Aerarium; dies Amt wird das in der
Reihe der Ämter zuerst zu bekleidende. — Später ist ihre Zahl auf
4, dann auf 8, durch Sulla und Cäsar auf 20 resp. 40 erhöht.
509 Angeblicher Handelsvertrag mit Karthago, der den römischen Handel
beschränkt.
508 Krieg des Porsenna von Clusium (angeblich zu Gunsten des
Tarquinius): Roms unglückliche Kämpfe durch die Sagen von
Horatius Codes, Mucius Scaevola und Cloelia verdeckt.
Rom erhält seine Selbständigkeit zurück infolge der Niederlage der
Etrusker durch das mit den Griechen von Cumae verbündete Aricia.
Krieg mit den Latinern (angeblich gleichfalls für Tarquinius). Schlacht
am See Regilius (beim Albaner-Gebirge, 'in agro Tusculano'): Sieg
des Dictators A. Postumius. Rom behauptet seine Stellung an
der Spitze des Bundes (Erneuerung des Bündnisses 493).
Der erste Dictator war kurz zuvor gegen die Sabiner ernannt.
Ein Dictator wurde in Zeiten höchster Gefahr von den Consuln auf
Grund eines Senatsbeschlusses (videant consules, ne quid respublica de-
trimenti capiat) auf 6 Monate ernannt und setzte sich einen Magister
equitum zur Seite.
495 Der Sabiner Appius Claudius siedelt mit seiner gens und seinen Clienten
nach Rom über und wird unter die Patricier aufgenommen.
494—366 II. Der Ständekampf.
494 Fortgesetzt rücksichtslose Behandlung der Plebejer durch die Patricier
nach dem Tode des Tarquinius bei seinem Schwiegersohne, dem
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habung des Schuldgesetzes gegen die durch die Kriege verarmten
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[— 70 —/0080] 510—30 II. Rom als Republik. 510—494 I. Versuche des Tarquinius die Herrschaft wieder zu gewinnen. 510 1) L. Junius Brutus und Tarquinius Collatinus die ersten Consuln: die Patricier geben durch Einführung der comitia centuriata den Plebejern Stimmrecht in der Volksversammlung. 2) Verschwörung unter den jungen Patriciern durch eine Gesandt- schaft des Tarquinius angezettelt: Brutus läſst seine Söhne hin- richten; alle Tarquinier aus Rom verbannt. 3) Krieg der Vejenter und Tarquinienser zu Gunsten des Tar- quinius: Schlacht im Walde Arsia; Brutus fällt. 4) Valerius Publicola führt die unbedingte Berufung an das Volk d. h. an die comitia centuriata ein: lex Valeria de provocatione. Die Quästoren erhalten durch Valerius Publicola die Verwal- tung des Staatsschatzes, Aerarium; dies Amt wird das in der Reihe der Ämter zuerst zu bekleidende. — Später ist ihre Zahl auf 4, dann auf 8, durch Sulla und Cäsar auf 20 resp. 40 erhöht. 509 Angeblicher Handelsvertrag mit Karthago, der den römischen Handel beschränkt. 508 Krieg des Porsenna von Clusium (angeblich zu Gunsten des Tarquinius): Roms unglückliche Kämpfe durch die Sagen von Horatius Codes, Mucius Scaevola und Cloelia verdeckt. Rom erhält seine Selbständigkeit zurück infolge der Niederlage der Etrusker durch das mit den Griechen von Cumae verbündete Aricia. Krieg mit den Latinern (angeblich gleichfalls für Tarquinius). Schlacht am See Regilius (beim Albaner-Gebirge, 'in agro Tusculano'): Sieg des Dictators A. Postumius. Rom behauptet seine Stellung an der Spitze des Bundes (Erneuerung des Bündnisses 493). Der erste Dictator war kurz zuvor gegen die Sabiner ernannt. Ein Dictator wurde in Zeiten höchster Gefahr von den Consuln auf Grund eines Senatsbeschlusses (videant consules, ne quid respublica de- trimenti capiat) auf 6 Monate ernannt und setzte sich einen Magister equitum zur Seite. 495 Der Sabiner Appius Claudius siedelt mit seiner gens und seinen Clienten nach Rom über und wird unter die Patricier aufgenommen. 494—366 II. Der Ständekampf. 494 Fortgesetzt rücksichtslose Behandlung der Plebejer durch die Patricier nach dem Tode des Tarquinius bei seinem Schwiegersohne, dem Tyrannen Aristodemos von Cumae, namentlich unnachsichtige Hand- habung des Schuldgesetzes gegen die durch die Kriege verarmten

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Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung: Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-18T07:46:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Maret Keller, Christian Wachter, Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-18T07:46:00Z)

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Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: ignoriert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Meyer, Edmund: Alte Geschichte. Berlin, 1890 (= Leitfaden der Geschichte in Tabellenform, Bd. 1), S. — 70 —. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_geschichte_1890/80>, abgerufen am 27.11.2024.