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Meyer, Edmund: Alte Geschichte. Berlin, 1890 (= Leitfaden der Geschichte in Tabellenform, Bd. 1)

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560--29 Pisistratus, aus dem Geschlecht der Philaiden, Verwandter
Solons, die Uneinigkeit der als Parteien (Pediäer, Pa-
raler, Diakrier) wieder hervortretenden drei Stände be-
nutzend, wirft sich als Führer der Diakrier zum Tyrannen auf.
Zweimal vertrieben und nach Eretria flüchtend, regiert er nach
seiner zweiten Rückkehr durch den Sieg bei Pallene gemässigt
und gerecht, die Solonische Verfassung beibehaltend und den
Bauernstand begünstigend. -- Förderung von Kunst und Wissen-
schaft: Olympieion und Lykeion; Sammlung der Homeri-
schen Gedichte; Bibliothek.
529--510 Hippias und Hipparch, Pisistratos' Söhne, regieren milde, bis
Hipparch durch die aus Privatrache hervorgegangene Ver-
schwörung des Harmodios und Aristogeiton fällt.
510 Hippias vertrieben1) durch die auf Geheiss des Delphischen
Orakels von Sparta unterstützten Alkmäoniden: er geht
zum Perserkönig. -- Wiederherstellung der Demo-
kratie mit den Reformen aes Klisthenes.
Einführung des Ostracismus zur Verhütung der Tyrannis;
Einteilung des Volks in 10 Phylen; daher 10 Archonten und
500 Senatoren. Die 50 Mitglieder des Senats aus je einer
Phyle, als dessen ständiger Ausschuss auf Staatskosten im
Prytaneum unterhalten, leiten abwechselnd 35 oder 36 Tage
lang3) die Geschäfte des Senats (Prytanieen). Wahl der
Beamten durch das Los.
500--404 II. Athen an der Spitze Griechenlands.
500--449 Erste Periode der Perserkriege.
500--494 Ionischer Aufstand, erregt durch Histiäus von Milet und seinen
Neffen Aristagoras. Die Ionier, von Athen und Eretria
unterstützt, verbrennen Sardes, werden aber später bei
Ephesus und z. t. auf Cypern geschlagen.
494 Milet nach der Seeschlacht bei der Insel Lade vor Milet von
den Persern erobert und verbrannt.
Aristagoras fällt gegen die Thracier; Histiäus, an der Spitze
einer Freibeuter-Flotte in einem Kampfe mit den Persern ge-
fangen genommen und (gegen den Willen des Darius) ans
Kreuz geschlagen.
493 Erster Perserzug durch Thracien und Macedonien. Mardonius
erleidet durch thracische Völkerschaften schwere Verluste,
die Flotte scheitert am Athos.
none
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none
none 1) Zu gleicher Zeit die Aristokratie in Unter-Italien gestürzt (s. o. S. 46) und die römischen
Könige vertrieben.
none 2) Die Phylen sind: Erechtheis, Ägeis, Pandionis, Leontis, Akamantis, Öneis, Kekropis,
Hippothontis, Äantis, Antiochis; jede umfasste ursprünglich zehn nicht zusammenhängende
Demen.
none 3) Die Athener hatten ein Mondjahr von 355 oder 356 Tagen.
560—29 Pisistratus, aus dem Geschlecht der Philaiden, Verwandter
Solons, die Uneinigkeit der als Parteien (Pediäer, Pa-
raler, Diakrier) wieder hervortretenden drei Stände be-
nutzend, wirft sich als Führer der Diakrier zum Tyrannen auf.
Zweimal vertrieben und nach Eretria flüchtend, regiert er nach
seiner zweiten Rückkehr durch den Sieg bei Pallene gemäſsigt
und gerecht, die Solonische Verfassung beibehaltend und den
Bauernstand begünstigend. — Förderung von Kunst und Wissen-
schaft: Olympieion und Lykeion; Sammlung der Homeri-
schen Gedichte; Bibliothek.
529—510 Hippias und Hipparch, Pisistratos’ Söhne, regieren milde, bis
Hipparch durch die aus Privatrache hervorgegangene Ver-
schwörung des Harmodios und Aristogeiton fällt.
510 Hippias vertrieben1) durch die auf Geheiſs des Delphischen
Orakels von Sparta unterstützten Alkmäoniden: er geht
zum Perserkönig. — Wiederherstellung der Demo-
kratie mit den Reformen aes Klisthenes.
Einführung des Ostracismus zur Verhütung der Tyrannis;
Einteilung des Volks in 10 Phylen; daher 10 Archonten und
500 Senatoren. Die 50 Mitglieder des Senats aus je einer
Phyle, als dessen ständiger Ausschuſs auf Staatskosten im
Prytaneum unterhalten, leiten abwechselnd 35 oder 36 Tage
lang3) die Geschäfte des Senats (Prytanieen). Wahl der
Beamten durch das Los.
500—404 II. Athen an der Spitze Griechenlands.
500—449 Erste Periode der Perserkriege.
500—494 Ionischer Aufstand, erregt durch Histiäus von Milet und seinen
Neffen Aristagoras. Die Ionier, von Athen und Eretria
unterstützt, verbrennen Sardes, werden aber später bei
Ephesus und z. t. auf Cypern geschlagen.
494 Milet nach der Seeschlacht bei der Insel Lade vor Milet von
den Persern erobert und verbrannt.
Aristagoras fällt gegen die Thracier; Histiäus, an der Spitze
einer Freibeuter-Flotte in einem Kampfe mit den Persern ge-
fangen genommen und (gegen den Willen des Darius) ans
Kreuz geschlagen.
493 Erster Perserzug durch Thracien und Macedonien. Mardonius
erleidet durch thracische Völkerschaften schwere Verluste,
die Flotte scheitert am Athos.
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none 1) Zu gleicher Zeit die Aristokratie in Unter-Italien gestürzt (s. o. S. 46) und die römischen
Könige vertrieben.
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[— 48 —/0058] 560—29 Pisistratus, aus dem Geschlecht der Philaiden, Verwandter Solons, die Uneinigkeit der als Parteien (Pediäer, Pa- raler, Diakrier) wieder hervortretenden drei Stände be- nutzend, wirft sich als Führer der Diakrier zum Tyrannen auf. Zweimal vertrieben und nach Eretria flüchtend, regiert er nach seiner zweiten Rückkehr durch den Sieg bei Pallene gemäſsigt und gerecht, die Solonische Verfassung beibehaltend und den Bauernstand begünstigend. — Förderung von Kunst und Wissen- schaft: Olympieion und Lykeion; Sammlung der Homeri- schen Gedichte; Bibliothek. 529—510 Hippias und Hipparch, Pisistratos’ Söhne, regieren milde, bis Hipparch durch die aus Privatrache hervorgegangene Ver- schwörung des Harmodios und Aristogeiton fällt. 510 Hippias vertrieben1) durch die auf Geheiſs des Delphischen Orakels von Sparta unterstützten Alkmäoniden: er geht zum Perserkönig. — Wiederherstellung der Demo- kratie mit den Reformen aes Klisthenes. Einführung des Ostracismus zur Verhütung der Tyrannis; Einteilung des Volks in 10 Phylen; daher 10 Archonten und 500 Senatoren. Die 50 Mitglieder des Senats aus je einer Phyle, als dessen ständiger Ausschuſs auf Staatskosten im Prytaneum unterhalten, leiten abwechselnd 35 oder 36 Tage lang3) die Geschäfte des Senats (Prytanieen). Wahl der Beamten durch das Los. 500—404 II. Athen an der Spitze Griechenlands. 500—449 Erste Periode der Perserkriege. 500—494 Ionischer Aufstand, erregt durch Histiäus von Milet und seinen Neffen Aristagoras. Die Ionier, von Athen und Eretria unterstützt, verbrennen Sardes, werden aber später bei Ephesus und z. t. auf Cypern geschlagen. 494 Milet nach der Seeschlacht bei der Insel Lade vor Milet von den Persern erobert und verbrannt. Aristagoras fällt gegen die Thracier; Histiäus, an der Spitze einer Freibeuter-Flotte in einem Kampfe mit den Persern ge- fangen genommen und (gegen den Willen des Darius) ans Kreuz geschlagen. 493 Erster Perserzug durch Thracien und Macedonien. Mardonius erleidet durch thracische Völkerschaften schwere Verluste, die Flotte scheitert am Athos. none none none none 1) Zu gleicher Zeit die Aristokratie in Unter-Italien gestürzt (s. o. S. 46) und die römischen Könige vertrieben. none 2) Die Phylen sind: Erechtheïs, Ägeïs, Pandionis, Leontis, Akamantis, Öneïs, Kekropis, Hippothontis, Äantis, Antiochis; jede umfaſste ursprünglich zehn nicht zusammenhängende Demen. none 3) Die Athener hatten ein Mondjahr von 355 oder 356 Tagen.

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Zitationshilfe: Meyer, Edmund: Alte Geschichte. Berlin, 1890 (= Leitfaden der Geschichte in Tabellenform, Bd. 1), S. — 48 —. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_geschichte_1890/58>, abgerufen am 25.11.2024.