Der Buddhismus, in seinen Lehren sich vielfach mit dem Christen- tum berührend, beherrscht, heute sehr durch Aberglauben und Cere- monien (Gebetsmaschinen!) entstellt und nach den einzelnen Ländern verschieden, aber nicht ohne alle sittliche Wirkungen, ganz Ost- Asien, nur in Vorder-Indien hat er dem Brahmanismus wieder Platz gemacht. Am verbreitetsten ist die tibetanische Form, begründet durch den Mönch Tsonkhapa (14. Jh.), nach welchem Buddha zur Er- lösung der Menschen nach seinem Tode immer von neuem geboren wird: der Mensch gewordene Buddha ist der jedesmalige Dalai Lama (Oberpriester) in Lhassa. In China heisst der Buddhismus Fo-Religion. -- Der Buddhismus, bestrebt Buddhas Andenken zu verewigen, gab Anlass zum Aufblühen von Skulptur und Baukunst (Tempelbauten, Topen oder Thupen, d. h. Gedächtnishallen; hervorra- gend die Felsentempel zu Ellora [Mitte Vorder-Indiens], Salsette bei Bombay und auf der Insel Elephantine vor Bombay). Der Brah- manismus eiferte auf diesem Gebiet dem Buddhismus nach. -- Den Indern fehlt in hohem Grade der Sinn für Geschichte und Zeitrechnung.
400 Gesetzbuch des Manu (Vorschriften über Kastenwesen und Verfassung). 330 oder 150 Blüte der Grammatik durch Panini. 80 Einbruch der Indoskythen (d. i. turkotartarischer Völker) in Nord-Indien. 50 v. Chr. (?) Der Dichter Kalidasa: Blüte des Dramas (Sakuntala).
3. Die Meder.
700 Dejoces, infolge seiner Gerechtigkeit erster König der Meder, gründet Egbatana und umgiebt das Königtum mit asia- tischem Prunk. 650 Phraortes, des Dejoces Sohn; Einbruch der Scythen in Vorderasien; er fällt im Kampfe gegen Asurbanipal von Assyrien. Cyaxares, Phraortes' Sohn, vertreibt die Scythen. 610 30. Sept. Schlacht gegen Alyattes von Lydien: Sonnen- finsternis, von Thales von Milet berechnet. Der Friede durch Babylon vermittelt: der Halys die Grenze zwischen Medien und Lydien; Astyages, Cyaxares' Sohn, mit Alyattes' Tochter vermählt. 606 Niniveh von Cyaxares im Bunde, mit Nabopolassar zerstört. 558 Astyages von Cyrus gestürzt.
Der Buddhismus, in seinen Lehren sich vielfach mit dem Christen- tum berührend, beherrscht, heute sehr durch Aberglauben und Cere- monien (Gebetsmaschinen!) entstellt und nach den einzelnen Ländern verschieden, aber nicht ohne alle sittliche Wirkungen, ganz Ost- Asien, nur in Vorder-Indien hat er dem Brahmanismus wieder Platz gemacht. Am verbreitetsten ist die tibetanische Form, begründet durch den Mönch Tsonkhapa (14. Jh.), nach welchem Buddha zur Er- lösung der Menschen nach seinem Tode immer von neuem geboren wird: der Mensch gewordene Buddha ist der jedesmalige Dalai Lama (Oberpriester) in Lhassa. In China heiſst der Buddhismus Fo-Religion. — Der Buddhismus, bestrebt Buddhas Andenken zu verewigen, gab Anlaſs zum Aufblühen von Skulptur und Baukunst (Tempelbauten, Topen oder Thupen, d. h. Gedächtnishallen; hervorra- gend die Felsentempel zu Ellora [Mitte Vorder-Indiens], Salsette bei Bombay und auf der Insel Elephantine vor Bombay). Der Brah- manismus eiferte auf diesem Gebiet dem Buddhismus nach. — Den Indern fehlt in hohem Grade der Sinn für Geschichte und Zeitrechnung.
400 Gesetzbuch des Manu (Vorschriften über Kastenwesen und Verfassung). 330 oder 150 Blüte der Grammatik durch Panini. 80 Einbruch der Indoskythen (d. i. turkotartarischer Völker) in Nord-Indien. 50 v. Chr. (?) Der Dichter Kalidasa: Blüte des Dramas (Sakuntala).
3. Die Meder.
700 Dejoces, infolge seiner Gerechtigkeit erster König der Meder, gründet Egbatana und umgiebt das Königtum mit asia- tischem Prunk. 650 Phraortes, des Dejoces Sohn; Einbruch der Scythen in Vorderasien; er fällt im Kampfe gegen Asurbanipal von Assyrien. Cyaxares, Phraortes’ Sohn, vertreibt die Scythen. 610 30. Sept. Schlacht gegen Alyattes von Lydien: Sonnen- finsternis, von Thales von Milet berechnet. Der Friede durch Babylon vermittelt: der Halys die Grenze zwischen Medien und Lydien; Astyages, Cyaxares’ Sohn, mit Alyattes’ Tochter vermählt. 606 Niniveh von Cyaxares im Bunde, mit Nabopolassar zerstört. 558 Astyages von Cyrus gestürzt.
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Der Buddhismus, in seinen Lehren sich vielfach mit dem Christen-
tum berührend, beherrscht, heute sehr durch Aberglauben und Cere-
monien (Gebetsmaschinen!) entstellt und nach den einzelnen Ländern
verschieden, aber nicht ohne alle sittliche Wirkungen, ganz Ost-
Asien, nur in Vorder-Indien hat er dem Brahmanismus wieder Platz
gemacht. Am verbreitetsten ist die tibetanische Form, begründet
durch den Mönch Tsonkhapa (14. Jh.), nach welchem Buddha zur Er-
lösung der Menschen nach seinem Tode immer von neuem geboren
wird: der Mensch gewordene Buddha ist der jedesmalige Dalai
Lama (Oberpriester) in Lhassa. In China heiſst der Buddhismus
Fo-Religion. — Der Buddhismus, bestrebt Buddhas Andenken zu
verewigen, gab Anlaſs zum Aufblühen von Skulptur und Baukunst
(Tempelbauten, Topen oder Thupen, d. h. Gedächtnishallen; hervorra-
gend die Felsentempel zu Ellora [Mitte Vorder-Indiens], Salsette bei
Bombay und auf der Insel Elephantine vor Bombay). Der Brah-
manismus eiferte auf diesem Gebiet dem Buddhismus nach. — Den
Indern fehlt in hohem Grade der Sinn für Geschichte und
Zeitrechnung.
400 Gesetzbuch des Manu (Vorschriften über Kastenwesen und
Verfassung).
330 oder 150 Blüte der Grammatik durch Panini.
80 Einbruch der Indoskythen (d. i. turkotartarischer Völker)
in Nord-Indien.
50 v. Chr. (?) Der Dichter Kalidasa: Blüte des Dramas (Sakuntala).
3. Die Meder.
700 Dejoces, infolge seiner Gerechtigkeit erster König der Meder,
gründet Egbatana und umgiebt das Königtum mit asia-
tischem Prunk.
650 Phraortes, des Dejoces Sohn; Einbruch der Scythen in
Vorderasien; er fällt im Kampfe gegen Asurbanipal von
Assyrien.
Cyaxares, Phraortes’ Sohn, vertreibt die Scythen.
610 30. Sept. Schlacht gegen Alyattes von Lydien: Sonnen-
finsternis, von Thales von Milet berechnet. Der Friede
durch Babylon vermittelt: der Halys die Grenze zwischen
Medien und Lydien; Astyages, Cyaxares’ Sohn, mit Alyattes’
Tochter vermählt.
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Meyer, Edmund: Alte Geschichte. Berlin, 1890 (= Leitfaden der Geschichte in Tabellenform, Bd. 1), S. â 39 â. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_geschichte_1890/49>, abgerufen am 07.07.2024.
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