Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Meyer, Edmund: Alte Geschichte. Berlin, 1890 (= Leitfaden der Geschichte in Tabellenform, Bd. 1)

Bild:
<< vorherige Seite
manien (9 deutsche Fürsten huldigen ihm) und lässt durch
die Legionen am Rhein Weinberge anlegen.
282 Carus auf einem Zuge gegen die Neu-Perser vom Blitz er-
schlagen (oder ermordet?).
284--395 e) das regenerierte Reich.
284--305 Diocletian, aus Dioclea in Illyrien und von niedriger Herkunft,
aber einsichtig und energisch, giebt durch Annahme des
Maximian zum Mitkaiser (Augustus) und zweier Unter-
kaiser (Caesares: Constantius Chlorus und Galerius) d. h.
durch Teilung dem Reiche innere Festigkeit. Daher 4 Prä-
fecturen mit 4 Residenzen: der Orient mit Nicomedien,
Illyricum mit Sirmium, Italien mit Mailand, Gallia
mit Trier: Rom hört auf Mittelpunkt des Reichs zu sein.
Annahme orientalischen Hofgepränges: harter Steuerdruck.
Unterdrückung des Bauernaufstandes der Bagauden in Gallien;
Siege über die Germanen, das abgefallene Ägypten und die Perser.
303 Zehnte und letzte Christenverfolgung.
305 Diocletian dankt ab und zieht sich nach Salona in Dalmatien
zurück. (Noch heute Ruinen seines Palastes in Spalato).
305--313 Kriege zwischen den Augusti und Caesares.
312 Schlacht und Sieg Constantins an der Milvischen Brücke (oder
am Roten Felsen) bei Rom gegen Maxentius: Einführung des
Labarums (Reichsfahne) mit dem Kreuz und der Inschrift:
In hoc signo vinces (Euseb.: [fremdsprachliches Material]) infolge eines Traums.
313 Constantin d. Gr. und Licinius teilen sich das Reich.
313--363 Haus des Constantin.
313--337 Constantin der Grosse, Sohn des Constantius Chlorus und der
Christin Helena, 1) ordnet, auf Diocletians Einrichtungen
fussend, die Verwaltung des Reichs.
Constantin trennte die Civil- und Militärgewalt. Die
Beamten zerfielen in 5 Rangklassen: viri illustres, spectabiles,
clarissimi, perfectissimi, egregii; die Hauptämter sind: Praefecti
praetorio: Reichskanzler; Magistri peditum und M. equitum; Comes
sacrarum largitionum, Reichsfinanzminister; Hofämter: Praepo-
situs sacri cubiculi, Oberkammerherr; Magister officiorum, Hof-
marschall; Quaestor sacri palatii, Hofsekretär der Justiz; die am
Hofe anwesenden hohen Beamten bilden den Staatsrat, Con-
sistorium. Alle hatten Bureaus (officia, scrinia, auch scholae).
Die 4 Präfekturen zerfielen in 13 Diöcesen und 116
Provinzen; letztere standen unter einem Comes (Graf) oder
Dux. --Constantins Biograph der Kirchenhistoriker Eusebius.
none
none 1) Die der Tradition nach das Kreuz Christi in Rom ausgrab und die Kapelle des heiligen
Grabes in Jerusalem erbaute.
manien (9 deutsche Fürsten huldigen ihm) und läſst durch
die Legionen am Rhein Weinberge anlegen.
282 Carus auf einem Zuge gegen die Neu-Perser vom Blitz er-
schlagen (oder ermordet?).
284—395 e) das regenerierte Reich.
284—305 Diocletian, aus Dioclea in Illyrien und von niedriger Herkunft,
aber einsichtig und energisch, giebt durch Annahme des
Maximian zum Mitkaiser (Augustus) und zweier Unter-
kaiser (Caesares: Constantius Chlorus und Galerius) d. h.
durch Teilung dem Reiche innere Festigkeit. Daher 4 Prä-
fecturen mit 4 Residenzen: der Orient mit Nicomedien,
Illyricum mit Sirmium, Italien mit Mailand, Gallia
mit Trier: Rom hört auf Mittelpunkt des Reichs zu sein.
Annahme orientalischen Hofgepränges: harter Steuerdruck.
Unterdrückung des Bauernaufstandes der Bagauden in Gallien;
Siege über die Germanen, das abgefallene Ägypten und die Perser.
303 Zehnte und letzte Christenverfolgung.
305 Diocletian dankt ab und zieht sich nach Salona in Dalmatien
zurück. (Noch heute Ruinen seines Palastes in Spalato).
305—313 Kriege zwischen den Augusti und Caesares.
312 Schlacht und Sieg Constantins an der Milvischen Brücke (oder
am Roten Felsen) bei Rom gegen Maxentius: Einführung des
Labarums (Reichsfahne) mit dem Kreuz und der Inschrift:
In hoc signo vinces (Euseb.: [fremdsprachliches Material]) infolge eines Traums.
313 Constantin d. Gr. und Licinius teilen sich das Reich.
313—363 Haus des Constantin.
313—337 Constantin der Groſse, Sohn des Constantius Chlorus und der
Christin Helena, 1) ordnet, auf Diocletians Einrichtungen
fuſsend, die Verwaltung des Reichs.
Constantin trennte die Civil- und Militärgewalt. Die
Beamten zerfielen in 5 Rangklassen: viri illustres, spectabiles,
clarissimi, perfectissimi, egregii; die Hauptämter sind: Praefecti
praetorio: Reichskanzler; Magistri peditum und M. equitum; Comes
sacrarum largitionum, Reichsfinanzminister; Hofämter: Praepo-
situs sacri cubiculi, Oberkammerherr; Magister officiorum, Hof-
marschall; Quaestor sacri palatii, Hofsekretär der Justiz; die am
Hofe anwesenden hohen Beamten bilden den Staatsrat, Con-
sistorium. Alle hatten Bureaus (officia, scrinia, auch scholae).
Die 4 Präfekturen zerfielen in 13 Diöcesen und 116
Provinzen; letztere standen unter einem Comes (Graf) oder
Dux. —Constantins Biograph der Kirchenhistoriker Eusebius.
none
none 1) Die der Tradition nach das Kreuz Christi in Rom ausgrab und die Kapelle des heiligen
Grabes in Jerusalem erbaute.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0104" corresp="http://gei-digital.gei.de/viewer/image/PPN648845621/00000104" n="&#x2014; 94 &#x2014;"/>
          <table>
            <row>
              <cell>manien (9 deutsche Fürsten huldigen ihm) und lä&#x017F;st durch<lb/>
die Legionen am Rhein Weinberge anlegen.<lb/>
282 Carus auf einem Zuge gegen die Neu-Perser vom Blitz er-<lb/>
schlagen (oder ermordet?).<lb/>
284&#x2014;395 e) das regenerierte Reich.<lb/>
284&#x2014;305 Diocletian, aus Dioclea in Illyrien und von niedriger Herkunft,<lb/>
aber einsichtig und energisch, giebt durch Annahme des<lb/>
Maximian zum Mitkaiser (Augustus) und zweier Unter-<lb/>
kaiser (Caesares: Constantius Chlorus und Galerius) d. h.<lb/>
durch Teilung dem Reiche innere Festigkeit. Daher 4 Prä-<lb/>
fecturen mit 4 Residenzen: der Orient mit Nicomedien,<lb/>
Illyricum mit Sirmium, Italien mit Mailand, Gallia<lb/>
mit Trier: Rom hört auf Mittelpunkt des Reichs zu sein.<lb/>
Annahme orientalischen Hofgepränges: harter Steuerdruck.<lb/>
Unterdrückung des Bauernaufstandes der Bagauden in Gallien;<lb/>
Siege über die Germanen, das abgefallene Ägypten und die Perser.<lb/>
303 Zehnte und letzte Christenverfolgung.<lb/>
305 Diocletian dankt ab und zieht sich nach Salona in Dalmatien<lb/>
zurück. (Noch heute Ruinen seines Palastes in Spalato).<lb/>
305&#x2014;313 Kriege zwischen den Augusti und Caesares.<lb/>
312 Schlacht und Sieg Constantins an der Milvischen Brücke (oder<lb/>
am Roten Felsen) bei Rom gegen Maxentius: Einführung des<lb/>
Labarums (Reichsfahne) mit dem Kreuz und der Inschrift:<lb/><foreign xml:lang="lat">In hoc signo vinces</foreign> (Euseb.: <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign>) infolge eines Traums.<lb/>
313 Constantin d. Gr. und Licinius teilen sich das Reich.<lb/>
313&#x2014;363 Haus des Constantin.<lb/>
313&#x2014;337 Constantin der Gro&#x017F;se, Sohn des Constantius Chlorus und der<lb/>
Christin Helena, 1) ordnet, auf Diocletians Einrichtungen<lb/>
fu&#x017F;send, die Verwaltung des Reichs.<lb/>
Constantin trennte die Civil- und Militärgewalt. Die<lb/>
Beamten zerfielen in 5 Rangklassen: <foreign xml:lang="lat">viri illustres, spectabiles,<lb/>
clarissimi, perfectissimi, egregii</foreign>; die Hauptämter sind: <foreign xml:lang="lat">Praefecti<lb/>
praetorio</foreign>: Reichskanzler; <foreign xml:lang="lat">Magistri peditum</foreign> und <foreign xml:lang="lat">M. equitum; Comes<lb/>
sacrarum largitionum</foreign>, Reichsfinanzminister; Hofämter: <foreign xml:lang="lat">Praepo-<lb/>
situs sacri cubiculi</foreign>, Oberkammerherr; <foreign xml:lang="lat">Magister officiorum</foreign>, Hof-<lb/>
marschall; <foreign xml:lang="lat">Quaestor sacri palatii</foreign>, Hofsekretär der Justiz; die am<lb/>
Hofe anwesenden hohen Beamten bilden den Staatsrat, <foreign xml:lang="lat">Con-<lb/>
sistorium</foreign>. Alle hatten Bureaus (<foreign xml:lang="lat">officia, scrinia</foreign>, auch <foreign xml:lang="lat">scholae</foreign>).<lb/>
Die 4 Präfekturen zerfielen in 13 Diöcesen und 116<lb/>
Provinzen; letztere standen unter einem Comes (Graf) oder<lb/>
Dux. &#x2014;Constantins Biograph der Kirchenhistoriker Eusebius.</cell>
            </row>
          </table><lb/>
          <note place="foot" n="none">1) Die der Tradition nach das Kreuz Christi in Rom ausgrab und die Kapelle des heiligen<lb/>
Grabes in Jerusalem erbaute.</note><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[— 94 —/0104] manien (9 deutsche Fürsten huldigen ihm) und läſst durch die Legionen am Rhein Weinberge anlegen. 282 Carus auf einem Zuge gegen die Neu-Perser vom Blitz er- schlagen (oder ermordet?). 284—395 e) das regenerierte Reich. 284—305 Diocletian, aus Dioclea in Illyrien und von niedriger Herkunft, aber einsichtig und energisch, giebt durch Annahme des Maximian zum Mitkaiser (Augustus) und zweier Unter- kaiser (Caesares: Constantius Chlorus und Galerius) d. h. durch Teilung dem Reiche innere Festigkeit. Daher 4 Prä- fecturen mit 4 Residenzen: der Orient mit Nicomedien, Illyricum mit Sirmium, Italien mit Mailand, Gallia mit Trier: Rom hört auf Mittelpunkt des Reichs zu sein. Annahme orientalischen Hofgepränges: harter Steuerdruck. Unterdrückung des Bauernaufstandes der Bagauden in Gallien; Siege über die Germanen, das abgefallene Ägypten und die Perser. 303 Zehnte und letzte Christenverfolgung. 305 Diocletian dankt ab und zieht sich nach Salona in Dalmatien zurück. (Noch heute Ruinen seines Palastes in Spalato). 305—313 Kriege zwischen den Augusti und Caesares. 312 Schlacht und Sieg Constantins an der Milvischen Brücke (oder am Roten Felsen) bei Rom gegen Maxentius: Einführung des Labarums (Reichsfahne) mit dem Kreuz und der Inschrift: In hoc signo vinces (Euseb.: _ ) infolge eines Traums. 313 Constantin d. Gr. und Licinius teilen sich das Reich. 313—363 Haus des Constantin. 313—337 Constantin der Groſse, Sohn des Constantius Chlorus und der Christin Helena, 1) ordnet, auf Diocletians Einrichtungen fuſsend, die Verwaltung des Reichs. Constantin trennte die Civil- und Militärgewalt. Die Beamten zerfielen in 5 Rangklassen: viri illustres, spectabiles, clarissimi, perfectissimi, egregii; die Hauptämter sind: Praefecti praetorio: Reichskanzler; Magistri peditum und M. equitum; Comes sacrarum largitionum, Reichsfinanzminister; Hofämter: Praepo- situs sacri cubiculi, Oberkammerherr; Magister officiorum, Hof- marschall; Quaestor sacri palatii, Hofsekretär der Justiz; die am Hofe anwesenden hohen Beamten bilden den Staatsrat, Con- sistorium. Alle hatten Bureaus (officia, scrinia, auch scholae). Die 4 Präfekturen zerfielen in 13 Diöcesen und 116 Provinzen; letztere standen unter einem Comes (Graf) oder Dux. —Constantins Biograph der Kirchenhistoriker Eusebius. none none 1) Die der Tradition nach das Kreuz Christi in Rom ausgrab und die Kapelle des heiligen Grabes in Jerusalem erbaute.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Georg-Eckert-Institut - Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung: Bereitstellung der Texttranskription. (2015-09-18T07:46:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Maret Keller, Christian Wachter, Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition. (2015-09-18T07:46:00Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet; Druckfehler: ignoriert; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: gekennzeichnet; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_geschichte_1890
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_geschichte_1890/104
Zitationshilfe: Meyer, Edmund: Alte Geschichte. Berlin, 1890 (= Leitfaden der Geschichte in Tabellenform, Bd. 1), S. — 94 —. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_geschichte_1890/104>, abgerufen am 27.11.2024.