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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.

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Schwüle.
Trüb verglomm der schwüle Sommertag,
Dumpf und traurig tönt mein Ruderschlag --
Sterne, Sterne -- Abend ist es ja --
Sterne, warum seid ihr noch nicht da?
Bleich das Leben! Bleich der Felsenhang!
Schilf, was flüsterst du so frech und bang?
Fern der Himmel und die Tiefe nah --
Sterne, warum seid ihr noch nicht da?
Eine liebe, liebe Stimme ruft
Mich beständig aus der Wassergruft --
Weg, Gespenst, das oft ich winken sah!
Sterne, Sterne, seid ihr nicht mehr da?
Endlich, endlich durch das Dunkel bricht --
Es war Zeit! -- ein schwaches Flimmerlicht --
Denn ich wußte nicht wie mir geschah.
Sterne, Sterne, bleibt mir immer nah!

Schwüle.
Trüb verglomm der ſchwüle Sommertag,
Dumpf und traurig tönt mein Ruderſchlag —
Sterne, Sterne — Abend iſt es ja —
Sterne, warum ſeid ihr noch nicht da?
Bleich das Leben! Bleich der Felſenhang!
Schilf, was flüſterſt du ſo frech und bang?
Fern der Himmel und die Tiefe nah —
Sterne, warum ſeid ihr noch nicht da?
Eine liebe, liebe Stimme ruft
Mich beſtändig aus der Waſſergruft —
Weg, Geſpenſt, das oft ich winken ſah!
Sterne, Sterne, ſeid ihr nicht mehr da?
Endlich, endlich durch das Dunkel bricht —
Es war Zeit! — ein ſchwaches Flimmerlicht —
Denn ich wußte nicht wie mir geſchah.
Sterne, Sterne, bleibt mir immer nah!

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[47/0061] Schwüle. Trüb verglomm der ſchwüle Sommertag, Dumpf und traurig tönt mein Ruderſchlag — Sterne, Sterne — Abend iſt es ja — Sterne, warum ſeid ihr noch nicht da? Bleich das Leben! Bleich der Felſenhang! Schilf, was flüſterſt du ſo frech und bang? Fern der Himmel und die Tiefe nah — Sterne, warum ſeid ihr noch nicht da? Eine liebe, liebe Stimme ruft Mich beſtändig aus der Waſſergruft — Weg, Geſpenſt, das oft ich winken ſah! Sterne, Sterne, ſeid ihr nicht mehr da? Endlich, endlich durch das Dunkel bricht — Es war Zeit! — ein ſchwaches Flimmerlicht — Denn ich wußte nicht wie mir geſchah. Sterne, Sterne, bleibt mir immer nah!

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Zitationshilfe: Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/61>, abgerufen am 18.11.2024.