Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882."Mich so zu quälen! Schlimm hat mir geträumt! Mein Gott! Du wandest dich in Todesschmerz! Hinweg! Jetzt! Heute! Hörst du? Nicht gesäumt!" Sein Liebchen zog er kosend an das Herz, Sie senkte des bethränten Auges Glanz -- In kühnen Zügen stand der Spruch vor ihr, Umrankt von einem üpp'gen Blumenkranz: Mourir ou parvenir! „Mich ſo zu quälen! Schlimm hat mir geträumt! Mein Gott! Du wandeſt dich in Todesſchmerz! Hinweg! Jetzt! Heute! Hörſt du? Nicht geſäumt!“ Sein Liebchen zog er koſend an das Herz, Sie ſenkte des bethränten Auges Glanz — In kühnen Zügen ſtand der Spruch vor ihr, Umrankt von einem üpp'gen Blumenkranz: Mourir ou parvenir! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0336" n="322"/> <lg n="4"> <l>„Mich ſo zu quälen! Schlimm hat mir geträumt!</l><lb/> <l>Mein Gott! Du wandeſt dich in Todesſchmerz!</l><lb/> <l>Hinweg! Jetzt! Heute! Hörſt du? Nicht geſäumt!“</l><lb/> <l>Sein Liebchen zog er koſend an das Herz,</l><lb/> <l>Sie ſenkte des bethränten Auges Glanz —</l><lb/> <l>In kühnen Zügen ſtand der Spruch vor ihr,</l><lb/> <l>Umrankt von einem üpp'gen Blumenkranz:</l><lb/> <l>Mourir ou parvenir!</l><lb/> </lg> </lg> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [322/0336]
„Mich ſo zu quälen! Schlimm hat mir geträumt!
Mein Gott! Du wandeſt dich in Todesſchmerz!
Hinweg! Jetzt! Heute! Hörſt du? Nicht geſäumt!“
Sein Liebchen zog er koſend an das Herz,
Sie ſenkte des bethränten Auges Glanz —
In kühnen Zügen ſtand der Spruch vor ihr,
Umrankt von einem üpp'gen Blumenkranz:
Mourir ou parvenir!
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