Weg warf er die Jacke, Daß fester er packe Das Seil um die erste Kanone geknüpft -- Da jauchzten die Buben Und schoben und huben, Im Nu aus den puffigen Wämsern geschlüpft.
Der stämmige Berner, Der lust'ge Luzerner Sie streiften die nervigen Arme sich nackt; Die Kinder der Rhone, Der braune Grisone, Sie zogen die rasselnden Büchsen im Takt.
Ein knarrendes Stöhnen, Metallenes Dröhnen! Sie fuhren zu Berg mit der Heerde von Erz, Vorüber den Schründen, Die Herrn aus den Bünden, Als ging' es zum Reigen mit Jubel und Scherz.
Ein prächtiges Wetter! Drommetengeschmetter Erschüttert die blaue, die strahlende Luft. Ihr schollt, Apenninen, Von hellen Clarinen Und klangt bis in eure verborgenste Schluft!
C. F. Meyer, Gedichte. 19
Weg warf er die Jacke, Daß feſter er packe Das Seil um die erſte Kanone geknüpft — Da jauchzten die Buben Und ſchoben und huben, Im Nu aus den puffigen Wämſern geſchlüpft.
Der ſtämmige Berner, Der luſt'ge Luzerner Sie ſtreiften die nervigen Arme ſich nackt; Die Kinder der Rhone, Der braune Griſone, Sie zogen die raſſelnden Büchſen im Takt.
Ein knarrendes Stöhnen, Metallenes Dröhnen! Sie fuhren zu Berg mit der Heerde von Erz, Vorüber den Schründen, Die Herrn aus den Bünden, Als ging' es zum Reigen mit Jubel und Scherz.
Ein prächtiges Wetter! Drommetengeſchmetter Erſchüttert die blaue, die ſtrahlende Luft. Ihr ſchollt, Apenninen, Von hellen Clarinen Und klangt bis in eure verborgenſte Schluft!
C. F. Meyer, Gedichte. 19
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Weg warf er die Jacke,
Daß feſter er packe
Das Seil um die erſte Kanone geknüpft —
Da jauchzten die Buben
Und ſchoben und huben,
Im Nu aus den puffigen Wämſern geſchlüpft.
Der ſtämmige Berner,
Der luſt'ge Luzerner
Sie ſtreiften die nervigen Arme ſich nackt;
Die Kinder der Rhone,
Der braune Griſone,
Sie zogen die raſſelnden Büchſen im Takt.
Ein knarrendes Stöhnen,
Metallenes Dröhnen!
Sie fuhren zu Berg mit der Heerde von Erz,
Vorüber den Schründen,
Die Herrn aus den Bünden,
Als ging' es zum Reigen mit Jubel und Scherz.
Ein prächtiges Wetter!
Drommetengeſchmetter
Erſchüttert die blaue, die ſtrahlende Luft.
Ihr ſchollt, Apenninen,
Von hellen Clarinen
Und klangt bis in eure verborgenſte Schluft!
C. F. Meyer, Gedichte. 19
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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/303>, abgerufen am 16.02.2025.
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