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Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.

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Am Himmelsthor.
Mir träumt', ich komm' ans Himmelsthor
Und finde dich, die Süße!
Du saßest bei dem Quell davor
Und wuschest dir die Füße.
Du wuschest, wuschest ohne Rast
Den blendend weißen Schimmer,
Begannst mit wunderlicher Hast
Dein Werk von Neuem immer.
Ich frug: "Was badest du dich hier
Mit thränennassen Wangen?"
Du sprachst: "Weil ich im Staub mit dir,
So tief im Staub gegangen."

Am Himmelsthor.
Mir träumt', ich komm' ans Himmelsthor
Und finde dich, die Süße!
Du ſaßeſt bei dem Quell davor
Und wuſcheſt dir die Füße.
Du wuſcheſt, wuſcheſt ohne Raſt
Den blendend weißen Schimmer,
Begannſt mit wunderlicher Haſt
Dein Werk von Neuem immer.
Ich frug: „Was badeſt du dich hier
Mit thränennaſſen Wangen?“
Du ſprachſt: „Weil ich im Staub mit dir,
So tief im Staub gegangen.“

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[237/0251] Am Himmelsthor. Mir träumt', ich komm' ans Himmelsthor Und finde dich, die Süße! Du ſaßeſt bei dem Quell davor Und wuſcheſt dir die Füße. Du wuſcheſt, wuſcheſt ohne Raſt Den blendend weißen Schimmer, Begannſt mit wunderlicher Haſt Dein Werk von Neuem immer. Ich frug: „Was badeſt du dich hier Mit thränennaſſen Wangen?“ Du ſprachſt: „Weil ich im Staub mit dir, So tief im Staub gegangen.“

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Zitationshilfe: Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/meyer_gedichte_1882/251>, abgerufen am 22.12.2024.