Meyer, Conrad Ferdinand: Gedichte. Leipzig, 1882.Weihgeschenk. Heil Dir, Königin der Nacht,Shakespeare. Heute deiner zu gedenken, Deren Grab die Nacht bethaut, Nahen wir mit Weihgeschenken Und gedämpftem Klagelaut! Warum war dir's nicht gegeben, Muthig deinen Tag zu leben? Heil Dir, Königin der Nacht, Die Dein Mägdlein umgebracht! Braune, schwermuthvolle Augen,
Oeffnet euch ein letztes Mal! Laßt aus euren Tiefen saugen Mich noch einen süßen Strahl! O wie hatt' ich euch so gerne, Traute, träumerische Sterne! Heil Dir, Königin der Nacht, Die Dein Mägdlein umgebracht! C. F. Meyer, Gedichte. 11
Weihgeſchenk. Heil Dir, Königin der Nacht,Shakeſpeare. Heute deiner zu gedenken, Deren Grab die Nacht bethaut, Nahen wir mit Weihgeſchenken Und gedämpftem Klagelaut! Warum war dir's nicht gegeben, Muthig deinen Tag zu leben? Heil Dir, Königin der Nacht, Die Dein Mägdlein umgebracht! Braune, ſchwermuthvolle Augen,
Oeffnet euch ein letztes Mal! Laßt aus euren Tiefen ſaugen Mich noch einen ſüßen Strahl! O wie hatt' ich euch ſo gerne, Traute, träumeriſche Sterne! Heil Dir, Königin der Nacht, Die Dein Mägdlein umgebracht! C. F. Meyer, Gedichte. 11
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Weihgeſchenk.
Heil Dir, Königin der Nacht,
Die Dein Mägdlein umgebracht!
Shakeſpeare.
Heute deiner zu gedenken,
Deren Grab die Nacht bethaut,
Nahen wir mit Weihgeſchenken
Und gedämpftem Klagelaut!
Warum war dir's nicht gegeben,
Muthig deinen Tag zu leben?
Heil Dir, Königin der Nacht,
Die Dein Mägdlein umgebracht!
Braune, ſchwermuthvolle Augen,
Oeffnet euch ein letztes Mal!
Laßt aus euren Tiefen ſaugen
Mich noch einen ſüßen Strahl!
O wie hatt' ich euch ſo gerne,
Traute, träumeriſche Sterne!
Heil Dir, Königin der Nacht,
Die Dein Mägdlein umgebracht!
C. F. Meyer, Gedichte. 11
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