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Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781.

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ihrer Beschreibung, den nemlichen Eindruck auf
sie, als wenn man ihre Augäpfel mit feinen
Nadeln durchstäche, und diese schmerzhafte Em-
pfindung pflanzte sich biß ins Gehirn fort, ja
der Schmerz und die ihn begleitende Gefühle
wuchsen oder verminderten sich nach dem Grad
des Weisen, welches ihr vorgehalten wurde.
Herr Mesmer nahm also alles Weise hinweg,
und zeigte ihr nur schwarze Gegenstände.

Durch diese immer abwechselnde und entge-
gen gesetzte Wirkungen, überzeugte Er die
Kranke: Daß der Grund ihrer Empfindungen
in einer äusserlichen Ursache liege, daß sie eben
deswegen, von denen bisher gefühlten sehr ver-
schieden seyen, und so lehrte er sie den Unter-
schied zwischen Licht und Finsternis sowohl, als
den Stuffen von beyden kennen. Er zeigte ihr
ferner verschiedene Farben, und beobachtete nun
eine sanftere Wirkung des Lichts, die einige blei-
bende Eindrücke zurücke ließ. Sie unterschied
die Farben, und konnte sie vergleichen, aber nicht
ihre Namen behalten, ungeachtet sie ein herrli-
ches Gedächtnis hatte. Beym Anblick der schwar-
zen Farbe sagte sie ganz traurig, daß sie nichts
mehr sähe, und sich dadurch an ihre vorige
Blindheit erinnerte.

Jn den paar ersten Tagen, dauerte, der von
einem erblickten Gegenstand, auf die netzförmige
Haut gemachte Eindruck ungefehr eine Minute
und wenn sie einen andern davon unterscheiden,
nicht mit dem ersten verwechseln wollte, so war
sie genöthiget, die Augen, so lange der erste Ein-
druck dauerte, zu zuschliessen.

Sie sahe im Finstern, wo andere Personen mit
Mühe etwas unterscheiden konnten, deutlich.

ihrer Beſchreibung, den nemlichen Eindruck auf
ſie, als wenn man ihre Augaͤpfel mit feinen
Nadeln durchſtaͤche, und dieſe ſchmerzhafte Em-
pfindung pflanzte ſich biß ins Gehirn fort, ja
der Schmerz und die ihn begleitende Gefuͤhle
wuchſen oder verminderten ſich nach dem Grad
des Weiſen, welches ihr vorgehalten wurde.
Herr Meſmer nahm alſo alles Weiſe hinweg,
und zeigte ihr nur ſchwarze Gegenſtaͤnde.

Durch dieſe immer abwechſelnde und entge-
gen geſetzte Wirkungen, uͤberzeugte Er die
Kranke: Daß der Grund ihrer Empfindungen
in einer aͤuſſerlichen Urſache liege, daß ſie eben
deswegen, von denen bisher gefuͤhlten ſehr ver-
ſchieden ſeyen, und ſo lehrte er ſie den Unter-
ſchied zwiſchen Licht und Finſternis ſowohl, als
den Stuffen von beyden kennen. Er zeigte ihr
ferner verſchiedene Farben, und beobachtete nun
eine ſanftere Wirkung des Lichts, die einige blei-
bende Eindruͤcke zuruͤcke ließ. Sie unterſchied
die Farben, und konnte ſie vergleichen, aber nicht
ihre Namen behalten, ungeachtet ſie ein herrli-
ches Gedaͤchtnis hatte. Beym Anblick der ſchwar-
zen Farbe ſagte ſie ganz traurig, daß ſie nichts
mehr ſaͤhe, und ſich dadurch an ihre vorige
Blindheit erinnerte.

Jn den paar erſten Tagen, dauerte, der von
einem erblickten Gegenſtand, auf die netzfoͤrmige
Haut gemachte Eindruck ungefehr eine Minute
und wenn ſie einen andern davon unterſcheiden,
nicht mit dem erſten verwechſeln wollte, ſo war
ſie genoͤthiget, die Augen, ſo lange der erſte Ein-
druck dauerte, zu zuſchlieſſen.

Sie ſahe im Finſtern, wo andere Perſonen mit
Muͤhe etwas unterſcheiden konnten, deutlich.

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[62/0066] ihrer Beſchreibung, den nemlichen Eindruck auf ſie, als wenn man ihre Augaͤpfel mit feinen Nadeln durchſtaͤche, und dieſe ſchmerzhafte Em- pfindung pflanzte ſich biß ins Gehirn fort, ja der Schmerz und die ihn begleitende Gefuͤhle wuchſen oder verminderten ſich nach dem Grad des Weiſen, welches ihr vorgehalten wurde. Herr Meſmer nahm alſo alles Weiſe hinweg, und zeigte ihr nur ſchwarze Gegenſtaͤnde. Durch dieſe immer abwechſelnde und entge- gen geſetzte Wirkungen, uͤberzeugte Er die Kranke: Daß der Grund ihrer Empfindungen in einer aͤuſſerlichen Urſache liege, daß ſie eben deswegen, von denen bisher gefuͤhlten ſehr ver- ſchieden ſeyen, und ſo lehrte er ſie den Unter- ſchied zwiſchen Licht und Finſternis ſowohl, als den Stuffen von beyden kennen. Er zeigte ihr ferner verſchiedene Farben, und beobachtete nun eine ſanftere Wirkung des Lichts, die einige blei- bende Eindruͤcke zuruͤcke ließ. Sie unterſchied die Farben, und konnte ſie vergleichen, aber nicht ihre Namen behalten, ungeachtet ſie ein herrli- ches Gedaͤchtnis hatte. Beym Anblick der ſchwar- zen Farbe ſagte ſie ganz traurig, daß ſie nichts mehr ſaͤhe, und ſich dadurch an ihre vorige Blindheit erinnerte. Jn den paar erſten Tagen, dauerte, der von einem erblickten Gegenſtand, auf die netzfoͤrmige Haut gemachte Eindruck ungefehr eine Minute und wenn ſie einen andern davon unterſcheiden, nicht mit dem erſten verwechſeln wollte, ſo war ſie genoͤthiget, die Augen, ſo lange der erſte Ein- druck dauerte, zu zuſchlieſſen. Sie ſahe im Finſtern, wo andere Perſonen mit Muͤhe etwas unterſcheiden konnten, deutlich.

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Zitationshilfe: Mesmer, Franz Anton: Abhandlung über die Entdeckung des thierischen Magnetismus. Carlsruhe, 1781, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/mesmer_magnetismus_1781/66>, abgerufen am 09.11.2024.