Mercier, Helene: Die Frauenbewegung in Deutschland. In: Ethische Kultur (1897). S. 95–96.Jdeal gebildet. Dieses Jdeal ist der Ausgangspunkt der wahren, Darum sei es keiner Frau verwehrt, schon inmitten der Ein- [Ende Spaltensatz] [Beginn Spaltensatz][irrelevantes Material - 15 Zeilen fehlen][Spaltenumbruch][irrelevantes Material - 21 Zeilen fehlen] [Ende Spaltensatz][irrelevantes Material - 17 Zeilen fehlen] Jdeal gebildet. Dieses Jdeal ist der Ausgangspunkt der wahren, Darum sei es keiner Frau verwehrt, schon inmitten der Ein- [Ende Spaltensatz] [Beginn Spaltensatz][irrelevantes Material – 15 Zeilen fehlen][Spaltenumbruch][irrelevantes Material – 21 Zeilen fehlen] [Ende Spaltensatz][irrelevantes Material – 17 Zeilen fehlen] <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="96"/> Jdeal gebildet. Dieses Jdeal ist der Ausgangspunkt der wahren,<lb/> befreienden Kraft. Nach diesem Jdeal versucht sie sich auszu-<lb/> bilden; diesem Jdeal öffnet sich auch schon hie und da das Herz<lb/> des Mannes. Dieses Jdeal stellt der Ehe neue Anforderungen,<lb/> und zeigt den Menschen neue Bilder ehelichen Glückes. Dieses<lb/> Jdeal erweckt die im Weibe schlummernden Kräfte, treibt sie,<lb/> wahr und allseitig <hi rendition="#g">Mensch</hi> zu sein. Durch dieses Jdeal treten<lb/> sich Männer und Frauen in jeder Lebensstellung nahe, beeinflussen<lb/> sich geistig auf segensreiche Art, werden stets mehr zu einem viel-<lb/> seitigen Zusammenwirken geführt.</p><lb/> <p>Darum sei es keiner Frau verwehrt, schon inmitten der Ein-<lb/> schränkungen unserer noch so unvollkommenen sozialen Verhält-<lb/> nisse, mit ganzer Hingabe sich diesem Jdeale hinzugeben, nur<lb/> darin ihre Bestimmung zu erblicken. Nur verlange man von ihr,<lb/> daß sie bedachtsam die Mittel wähle, daß sie sich den viel um-<lb/> fassenden Blick aneigne, um den innigen Zusammenhang zu<lb/> verstehen zwischen der Arbeiterfrage und der Frauenfrage.<lb/> Sie darf sich nicht auf den Standpunkt des Klasseninteresses<lb/> stellen, nicht nur ihre persönliche Angelegenheit als Endzweck be-<lb/> trachten, sondern soll durch das feinste Gefühl für Recht und<lb/> Menschenwürde geleitet, stets die allgemeinste Emporhebung des<lb/> Menschenwesens ins Auge fassen.</p><lb/> </div> <gap reason="insignificant" unit="lines" quantity="12"/> <cb/> <gap reason="insignificant" unit="lines" quantity="39"/><lb/> <cb type="end"/> <cb type="start"/> <gap reason="insignificant" unit="lines" quantity="15"/> <cb/> <gap reason="insignificant" unit="lines" quantity="21"/><lb/> <cb type="end"/> <gap reason="insignificant" unit="lines" quantity="17"/><lb/> </body> </text> </TEI> [96/0002]
Jdeal gebildet. Dieses Jdeal ist der Ausgangspunkt der wahren,
befreienden Kraft. Nach diesem Jdeal versucht sie sich auszu-
bilden; diesem Jdeal öffnet sich auch schon hie und da das Herz
des Mannes. Dieses Jdeal stellt der Ehe neue Anforderungen,
und zeigt den Menschen neue Bilder ehelichen Glückes. Dieses
Jdeal erweckt die im Weibe schlummernden Kräfte, treibt sie,
wahr und allseitig Mensch zu sein. Durch dieses Jdeal treten
sich Männer und Frauen in jeder Lebensstellung nahe, beeinflussen
sich geistig auf segensreiche Art, werden stets mehr zu einem viel-
seitigen Zusammenwirken geführt.
Darum sei es keiner Frau verwehrt, schon inmitten der Ein-
schränkungen unserer noch so unvollkommenen sozialen Verhält-
nisse, mit ganzer Hingabe sich diesem Jdeale hinzugeben, nur
darin ihre Bestimmung zu erblicken. Nur verlange man von ihr,
daß sie bedachtsam die Mittel wähle, daß sie sich den viel um-
fassenden Blick aneigne, um den innigen Zusammenhang zu
verstehen zwischen der Arbeiterfrage und der Frauenfrage.
Sie darf sich nicht auf den Standpunkt des Klasseninteresses
stellen, nicht nur ihre persönliche Angelegenheit als Endzweck be-
trachten, sondern soll durch das feinste Gefühl für Recht und
Menschenwürde geleitet, stets die allgemeinste Emporhebung des
Menschenwesens ins Auge fassen.
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(2021-03-09T14:33:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Anna Pfundt, Juliane Nau: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2021-03-09T14:33:32Z)
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