Jn schlammigem Boden dienen die Bohrstücke E. und F., welche man sich nicht getrennt (wie sie hier gezeichnet sind) sondern so vor- stellen muß, daß das Stück F. das Stück E. umfaßt, und zwar so, daß die Ringe cc. cc. am Stücke F. um die Stellen dd. dd. an dem Stücke E. umgreifen. Unten an dem Stück E. befindet sich der Schraubenbohrer m. Das Stück E. ist ein hohler Cylinder, um des- sen Oeffnung o. sich die bewegliche Hülse F. drehet; an dieser ist eine erhöhte Kante oder Rücken gerade in der Mitte derselben, so daß wenn das Stück E. immer nach ein und derselben Seite gedreht wird, die Oeffnung o. immer offen bleibt und die Erde aufnimmt durch welche man bohrt. Dreht man aber nach der entgegengesetzten Seite, so dreht sich die Hülse F., vermöge ihres vorstehenden Rückens, ent- gegengesetzt und schließt die Oeffnung o. des Cylinders in E., so daß die zuletzt darin befindlich gewesene Erde eingeschlossen bleibt. Zieht man nun den Bohrer heraus und öffnet den Cylinder, so kann man an der darin befindlichen Erde erkennen, in was für einer Schicht man sich befindet und welche Dichtigkeit sie habe.
Der Schieber sowohl als die Oeffnung o. sind in ihren Be- gränzungen abgeschärft. Wird gebohrt so legt sich ein Mann auf den Umdrehungsarm des obersten Stückes A., während zwei andere drehen; dann wird der ganze Bohrer durch Wuchten herausgehoben, und die Erde im Cylinder herausgenommen, worauf das Geschäft sich wiederholt.
Taf. V. ist ein Erdbohrer vorgestellt, wie ihn Hogreve (An- weisung zum Nivelliren etc. 1800.) gebrauchte. Fig. 107. ist eine Ei- senstange, 3/4 bis 1 Zoll ins Gevierte dick, 4 Fuß lang von a. bis b. Der Bohrlöffel cd. ist 7 bis 8 Zoll lang bei b. aber 3 bis 31/2 Zoll dick, nach dem Grundrisse Fig. 106. hohl und längs der Kan- ten abgeschärft. Bei d. ist innen noch eine Vertiefung, um die aus- gebohrte Erde besser aufzunehmen; a. ist ein 3 bis 4 Zoll langer Zapfen (rechtkantig), der in die gleichgestaltete Oeffnung f. des Hef- tes der (Handhabe) Fig. 105. B. einpaßt, und durch 2 Bolzen gg. befestigt wird. Fig. 108. ist die Seitenansicht dieser Handhabe, die zum Umdrehen dient. Fig. 105. C. ist ein Mittelstück, das oben auch einen solchen Zapfen wie Fig. 107. hat, unten aber eine Scheere für den Zapfen des Bohrstücks, oder eines Mittelstücks, wieder mit 2 Bolzenlöchern. Fig. 105. A. ist eine Gabel zum Halten des auf- gehobnen Bohrers.
Taf. V. Fig. 104. stellt einen Bohrer dar, wie ihn die Ber- liner Brunnenmacher gebrauchen, um den Sand bei der Brunnenver-
Jn ſchlammigem Boden dienen die Bohrſtücke E. und F., welche man ſich nicht getrennt (wie ſie hier gezeichnet ſind) ſondern ſo vor- ſtellen muß, daß das Stück F. das Stück E. umfaßt, und zwar ſo, daß die Ringe cc. cc. am Stücke F. um die Stellen dd. dd. an dem Stücke E. umgreifen. Unten an dem Stück E. befindet ſich der Schraubenbohrer m. Das Stück E. iſt ein hohler Cylinder, um deſ- ſen Oeffnung o. ſich die bewegliche Hülſe F. drehet; an dieſer iſt eine erhöhte Kante oder Rücken gerade in der Mitte derſelben, ſo daß wenn das Stück E. immer nach ein und derſelben Seite gedreht wird, die Oeffnung o. immer offen bleibt und die Erde aufnimmt durch welche man bohrt. Dreht man aber nach der entgegengeſetzten Seite, ſo dreht ſich die Hülſe F., vermöge ihres vorſtehenden Rückens, ent- gegengeſetzt und ſchließt die Oeffnung o. des Cylinders in E., ſo daß die zuletzt darin befindlich geweſene Erde eingeſchloſſen bleibt. Zieht man nun den Bohrer heraus und öffnet den Cylinder, ſo kann man an der darin befindlichen Erde erkennen, in was für einer Schicht man ſich befindet und welche Dichtigkeit ſie habe.
Der Schieber ſowohl als die Oeffnung o. ſind in ihren Be- gränzungen abgeſchärft. Wird gebohrt ſo legt ſich ein Mann auf den Umdrehungsarm des oberſten Stückes A., während zwei andere drehen; dann wird der ganze Bohrer durch Wuchten herausgehoben, und die Erde im Cylinder herausgenommen, worauf das Geſchäft ſich wiederholt.
Taf. V. iſt ein Erdbohrer vorgeſtellt, wie ihn Hogreve (An- weiſung zum Nivelliren ꝛc. 1800.) gebrauchte. Fig. 107. iſt eine Ei- ſenſtange, ¾ bis 1 Zoll ins Gevierte dick, 4 Fuß lang von a. bis b. Der Bohrlöffel cd. iſt 7 bis 8 Zoll lang bei b. aber 3 bis 3½ Zoll dick, nach dem Grundriſſe Fig. 106. hohl und längs der Kan- ten abgeſchärft. Bei d. iſt innen noch eine Vertiefung, um die aus- gebohrte Erde beſſer aufzunehmen; a. iſt ein 3 bis 4 Zoll langer Zapfen (rechtkantig), der in die gleichgeſtaltete Oeffnung f. des Hef- tes der (Handhabe) Fig. 105. B. einpaßt, und durch 2 Bolzen gg. befeſtigt wird. Fig. 108. iſt die Seitenanſicht dieſer Handhabe, die zum Umdrehen dient. Fig. 105. C. iſt ein Mittelſtück, das oben auch einen ſolchen Zapfen wie Fig. 107. hat, unten aber eine Scheere für den Zapfen des Bohrſtücks, oder eines Mittelſtücks, wieder mit 2 Bolzenlöchern. Fig. 105. A. iſt eine Gabel zum Halten des auf- gehobnen Bohrers.
Taf. V. Fig. 104. ſtellt einen Bohrer dar, wie ihn die Ber- liner Brunnenmacher gebrauchen, um den Sand bei der Brunnenver-
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Jn ſchlammigem Boden dienen die Bohrſtücke E. und F., welche
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ſtellen muß, daß das Stück F. das Stück E. umfaßt, und zwar ſo,
daß die Ringe cc. cc. am Stücke F. um die Stellen dd. dd. an
dem Stücke E. umgreifen. Unten an dem Stück E. befindet ſich der
Schraubenbohrer m. Das Stück E. iſt ein hohler Cylinder, um deſ-
ſen Oeffnung o. ſich die bewegliche Hülſe F. drehet; an dieſer iſt eine
erhöhte Kante oder Rücken gerade in der Mitte derſelben, ſo daß
wenn das Stück E. immer nach ein und derſelben Seite gedreht wird,
die Oeffnung o. immer offen bleibt und die Erde aufnimmt durch
welche man bohrt. Dreht man aber nach der entgegengeſetzten Seite,
ſo dreht ſich die Hülſe F., vermöge ihres vorſtehenden Rückens, ent-
gegengeſetzt und ſchließt die Oeffnung o. des Cylinders in E., ſo daß
die zuletzt darin befindlich geweſene Erde eingeſchloſſen bleibt. Zieht
man nun den Bohrer heraus und öffnet den Cylinder, ſo kann man
an der darin befindlichen Erde erkennen, in was für einer Schicht man
ſich befindet und welche Dichtigkeit ſie habe.
Der Schieber ſowohl als die Oeffnung o. ſind in ihren Be-
gränzungen abgeſchärft. Wird gebohrt ſo legt ſich ein Mann auf
den Umdrehungsarm des oberſten Stückes A., während zwei andere
drehen; dann wird der ganze Bohrer durch Wuchten herausgehoben,
und die Erde im Cylinder herausgenommen, worauf das Geſchäft
ſich wiederholt.
Taf. V. iſt ein Erdbohrer vorgeſtellt, wie ihn Hogreve (An-
weiſung zum Nivelliren ꝛc. 1800.) gebrauchte. Fig. 107. iſt eine Ei-
ſenſtange, ¾ bis 1 Zoll ins Gevierte dick, 4 Fuß lang von a. bis b.
Der Bohrlöffel cd. iſt 7 bis 8 Zoll lang bei b. aber 3 bis 3½
Zoll dick, nach dem Grundriſſe Fig. 106. hohl und längs der Kan-
ten abgeſchärft. Bei d. iſt innen noch eine Vertiefung, um die aus-
gebohrte Erde beſſer aufzunehmen; a. iſt ein 3 bis 4 Zoll langer
Zapfen (rechtkantig), der in die gleichgeſtaltete Oeffnung f. des Hef-
tes der (Handhabe) Fig. 105. B. einpaßt, und durch 2 Bolzen gg.
befeſtigt wird. Fig. 108. iſt die Seitenanſicht dieſer Handhabe, die
zum Umdrehen dient. Fig. 105. C. iſt ein Mittelſtück, das oben auch
einen ſolchen Zapfen wie Fig. 107. hat, unten aber eine Scheere
für den Zapfen des Bohrſtücks, oder eines Mittelſtücks, wieder mit
2 Bolzenlöchern. Fig. 105. A. iſt eine Gabel zum Halten des auf-
gehobnen Bohrers.
Taf. V. Fig. 104. ſtellt einen Bohrer dar, wie ihn die Ber-
liner Brunnenmacher gebrauchen, um den Sand bei der Brunnenver-
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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/84>, abgerufen am 06.07.2024.
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