Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.Zwölfte Abtheilung. Die Steinhauerarbeiten. §. 89. Allgemeines. Wo dergleichen Arbeiten sehr viel vorkommen, wie in gebirgi- Das Lager nennt man diejenige Fläche eines Steines, mit Die Lagerfuge ist diejenige Fläche eines Werksteines, welche Stoßfugen nennt man diejenigen Flächen, mit welchen der Stirnfläche heißt die nach außen gekehrte Fläche des Stei- Hintere Fläche heißt die der Stirnfläche entgegengesetzte Seite. Die Werkstücke müssen im Bau immer mit derselben Fläche in Das Einsetzen eines Steines in dasjenige Lager im Bau, wel- Zwölfte Abtheilung. Die Steinhauerarbeiten. §. 89. Allgemeines. Wo dergleichen Arbeiten ſehr viel vorkommen, wie in gebirgi- Das Lager nennt man diejenige Fläche eines Steines, mit Die Lagerfuge iſt diejenige Fläche eines Werkſteines, welche Stoßfugen nennt man diejenigen Flächen, mit welchen der Stirnfläche heißt die nach außen gekehrte Fläche des Stei- Hintere Fläche heißt die der Stirnfläche entgegengeſetzte Seite. Die Werkſtücke müſſen im Bau immer mit derſelben Fläche in Das Einſetzen eines Steines in dasjenige Lager im Bau, wel- <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0368"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g"><hi rendition="#b">Zwölfte Abtheilung.</hi><lb/> Die Steinhauerarbeiten.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">§. 89. <hi rendition="#g">Allgemeines.</hi></hi> </head><lb/> <p>Wo dergleichen Arbeiten ſehr viel vorkommen, wie in gebirgi-<lb/> gen Gegenden, bilden die Steinhauer oder Steinmetzen eine eigene<lb/> Abtheilung der Bauhandwerker. Wo aber verhältnißmäßig nur we-<lb/> nige dergleichen Arbeiten vorkommen, verrichten die Maurer ſolche Ar-<lb/> beiten, und von dieſen ſoll hier vorzugsweiſe die Rede ſein. Die Wiſ-<lb/> ſenſchaft, welche lehrt, wie die ſämmtlichen Flächen eines einzelnen<lb/> Steines (Werkſteines) der Form nach bearbeitet ſein müſſen, damit er<lb/> an dem nöthigen Orte paſſe, heißt der <hi rendition="#g">Steinſchnitt.</hi> Dieſer iſt<lb/> jedoch in ſeiner vollkommenſten Ausdehnung für die eigentlichen Stein-<lb/> metzen zu wiſſen erforderlich, für die den Maurern in der Regel vor-<lb/> kommenden einfachen Arbeiten reicht es aus, wenn ſie mit den An-<lb/> fangsgründen der Projectionslehre vertraut ſind.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Das Lager</hi> nennt man diejenige Fläche eines Steines, mit<lb/> welcher er in der Mauer oder auch (als roher ungebrochener Stein)<lb/> im Gebirge lagert.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Die Lagerfuge</hi> iſt diejenige Fläche eines Werkſteines, welche<lb/> wagerecht iſt. Es giebt alſo für einen Stein eine untere Lagerfuge,<lb/> wo er auf einem andern aufliegt, und eine obere Lagerfuge, wo ein<lb/> anderer Stein auf ihn gelegt wird.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Stoßfugen</hi> nennt man diejenigen Flächen, mit welchen der<lb/> Stein an die ihm der Länge nach zunächſt liegenden anſtößt.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Stirnfläche</hi> heißt die nach außen gekehrte Fläche des Stei-<lb/> nes (auch Kopf).</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Hintere Fläche</hi> heißt die der Stirnfläche entgegengeſetzte Seite.</p><lb/> <p>Die Werkſtücke müſſen im Bau immer mit derſelben Fläche in<lb/> ihr Lager gelegt werden, mit welcher ſie im Steinbruche im Lager<lb/> gelegen haben, weil ſie in dieſer Art gelagert, den meiſten Wider-<lb/> ſtand gegen das Zerdrücktwerden äußern.</p><lb/> <p>Das Einſetzen eines Steines in dasjenige Lager im Bau, wel-<lb/> ches er einnehmen ſoll, heißt das:</p> </div><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [0368]
Zwölfte Abtheilung.
Die Steinhauerarbeiten.
§. 89. Allgemeines.
Wo dergleichen Arbeiten ſehr viel vorkommen, wie in gebirgi-
gen Gegenden, bilden die Steinhauer oder Steinmetzen eine eigene
Abtheilung der Bauhandwerker. Wo aber verhältnißmäßig nur we-
nige dergleichen Arbeiten vorkommen, verrichten die Maurer ſolche Ar-
beiten, und von dieſen ſoll hier vorzugsweiſe die Rede ſein. Die Wiſ-
ſenſchaft, welche lehrt, wie die ſämmtlichen Flächen eines einzelnen
Steines (Werkſteines) der Form nach bearbeitet ſein müſſen, damit er
an dem nöthigen Orte paſſe, heißt der Steinſchnitt. Dieſer iſt
jedoch in ſeiner vollkommenſten Ausdehnung für die eigentlichen Stein-
metzen zu wiſſen erforderlich, für die den Maurern in der Regel vor-
kommenden einfachen Arbeiten reicht es aus, wenn ſie mit den An-
fangsgründen der Projectionslehre vertraut ſind.
Das Lager nennt man diejenige Fläche eines Steines, mit
welcher er in der Mauer oder auch (als roher ungebrochener Stein)
im Gebirge lagert.
Die Lagerfuge iſt diejenige Fläche eines Werkſteines, welche
wagerecht iſt. Es giebt alſo für einen Stein eine untere Lagerfuge,
wo er auf einem andern aufliegt, und eine obere Lagerfuge, wo ein
anderer Stein auf ihn gelegt wird.
Stoßfugen nennt man diejenigen Flächen, mit welchen der
Stein an die ihm der Länge nach zunächſt liegenden anſtößt.
Stirnfläche heißt die nach außen gekehrte Fläche des Stei-
nes (auch Kopf).
Hintere Fläche heißt die der Stirnfläche entgegengeſetzte Seite.
Die Werkſtücke müſſen im Bau immer mit derſelben Fläche in
ihr Lager gelegt werden, mit welcher ſie im Steinbruche im Lager
gelegen haben, weil ſie in dieſer Art gelagert, den meiſten Wider-
ſtand gegen das Zerdrücktwerden äußern.
Das Einſetzen eines Steines in dasjenige Lager im Bau, wel-
ches er einnehmen ſoll, heißt das:
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |