stark genug wird, um die Last des Kessels mit Wasser zu tragen, und daß der Schirm oder vordere Theil des Kessels nicht zu nahe an den Rost komme, um der Flamme gehörigen Spielraum zu lassen. Die Form des Rostes b. bedingt übrigens das zu verwendende Ma- terial. (Man sehe was §. 76. bei Anlage der Braupfannen hierüber gesagt wurde.)
Die Decke des Herdes cc. wird mit einer Schicht Backsteinen oder Sandsteinplatten geschlossen. Die Züge um und unter dem Kes- sel sind nicht zu eng zu halten, damit sich die Flamme gehörig ent- wickeln kann. Der Zug wird durch den Schieber vor der Einmün- dung in den Schornstein (Fig. 289. d.) regulirt.
Bei diesem Kessel nimmt das Feuer folgenden Gang. Betrach- tet man Fig. 290., so geht das auf dem Roste b. brennende Feuer zuerst durch die Kanone B. des Kessels bei fg. hinein. Der Kessel ist also nicht durchweg ein Cylinder, sondern das Stück von h. bis f. fehlt daran, und die Kanone B. ist kürzer als der Kessel selbst. Die Gestalt des Kesselstückes von h. bis f. ist aus Fig. 292. bei A. zu ersehen.
Hat nun das Feuer die Kanone verlassen, so bewegt es sich nach der Richtung der in die Züge eingezeichneten Pfeile, um den Kessel und unter dem Kessel fort, so weit die Aufmauerung a. es er- laubt, nach dem Rauchzuge d., welcher in den Schornstein k. ausmündet.
Nicht immer geht das Feuer zuerst durch die Kanone. Ge- wöhnlich geht es erst unter dem Kessel fort, alsdann durch die Ka- none zurück und tritt aus dieser in den Schornstein.
Jn diesem Falle fehlt die gemauerte Unterlage a. Der Kessel wird dann nur durch seine Seiteneinmauerung gehalten, was nament- lich bei kleinen Kesseln der Fall ist. Auch muß man dafür sorgen, daß in den wagerechten Zügen Vertiefungen angebracht werden, in welche die Flugasche sich absetzen kann. Die Züge (und die Vertie- fungen wo die Flugasche sich absetzt) müssen bequem gereinigt wer- den können.
§. 81. Gewöhnliche Stubenöfen, welche vom Maurer gesetzt werden können.
(Taf. XIII. Fig. 355. und 356.) Wir haben hier nur ein ganz einfaches Beispiel gegeben, da noch mehr zusammengesetzte Oefen ge- wöhnlich vom Töpfer gesetzt werden.
Fig. 355. stellt den Längendurchschnitt eines von Mauersteinen gesetzten Ofens vor, Fig. 355. A. ist der Grundriß unmittelbar unter
ſtark genug wird, um die Laſt des Keſſels mit Waſſer zu tragen, und daß der Schirm oder vordere Theil des Keſſels nicht zu nahe an den Roſt komme, um der Flamme gehörigen Spielraum zu laſſen. Die Form des Roſtes b. bedingt übrigens das zu verwendende Ma- terial. (Man ſehe was §. 76. bei Anlage der Braupfannen hierüber geſagt wurde.)
Die Decke des Herdes cc. wird mit einer Schicht Backſteinen oder Sandſteinplatten geſchloſſen. Die Züge um und unter dem Keſ- ſel ſind nicht zu eng zu halten, damit ſich die Flamme gehörig ent- wickeln kann. Der Zug wird durch den Schieber vor der Einmün- dung in den Schornſtein (Fig. 289. d.) regulirt.
Bei dieſem Keſſel nimmt das Feuer folgenden Gang. Betrach- tet man Fig. 290., ſo geht das auf dem Roſte b. brennende Feuer zuerſt durch die Kanone B. des Keſſels bei fg. hinein. Der Keſſel iſt alſo nicht durchweg ein Cylinder, ſondern das Stück von h. bis f. fehlt daran, und die Kanone B. iſt kürzer als der Keſſel ſelbſt. Die Geſtalt des Keſſelſtückes von h. bis f. iſt aus Fig. 292. bei A. zu erſehen.
Hat nun das Feuer die Kanone verlaſſen, ſo bewegt es ſich nach der Richtung der in die Züge eingezeichneten Pfeile, um den Keſſel und unter dem Keſſel fort, ſo weit die Aufmauerung a. es er- laubt, nach dem Rauchzuge d., welcher in den Schornſtein k. ausmündet.
Nicht immer geht das Feuer zuerſt durch die Kanone. Ge- wöhnlich geht es erſt unter dem Keſſel fort, alsdann durch die Ka- none zurück und tritt aus dieſer in den Schornſtein.
Jn dieſem Falle fehlt die gemauerte Unterlage a. Der Keſſel wird dann nur durch ſeine Seiteneinmauerung gehalten, was nament- lich bei kleinen Keſſeln der Fall iſt. Auch muß man dafür ſorgen, daß in den wagerechten Zügen Vertiefungen angebracht werden, in welche die Flugaſche ſich abſetzen kann. Die Züge (und die Vertie- fungen wo die Flugaſche ſich abſetzt) müſſen bequem gereinigt wer- den können.
§. 81. Gewöhnliche Stubenöfen, welche vom Maurer geſetzt werden können.
(Taf. XIII. Fig. 355. und 356.) Wir haben hier nur ein ganz einfaches Beiſpiel gegeben, da noch mehr zuſammengeſetzte Oefen ge- wöhnlich vom Töpfer geſetzt werden.
Fig. 355. ſtellt den Längendurchſchnitt eines von Mauerſteinen geſetzten Ofens vor, Fig. 355. A. iſt der Grundriß unmittelbar unter
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Die Form des Roſtes b. bedingt übrigens das zu verwendende Ma-
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geſagt wurde.)
Die Decke des Herdes cc. wird mit einer Schicht Backſteinen
oder Sandſteinplatten geſchloſſen. Die Züge um und unter dem Keſ-
ſel ſind nicht zu eng zu halten, damit ſich die Flamme gehörig ent-
wickeln kann. Der Zug wird durch den Schieber vor der Einmün-
dung in den Schornſtein (Fig. 289. d.) regulirt.
Bei dieſem Keſſel nimmt das Feuer folgenden Gang. Betrach-
tet man Fig. 290., ſo geht das auf dem Roſte b. brennende Feuer
zuerſt durch die Kanone B. des Keſſels bei fg. hinein. Der Keſſel
iſt alſo nicht durchweg ein Cylinder, ſondern das Stück von h. bis f.
fehlt daran, und die Kanone B. iſt kürzer als der Keſſel ſelbſt. Die
Geſtalt des Keſſelſtückes von h. bis f. iſt aus Fig. 292. bei A.
zu erſehen.
Hat nun das Feuer die Kanone verlaſſen, ſo bewegt es ſich
nach der Richtung der in die Züge eingezeichneten Pfeile, um den
Keſſel und unter dem Keſſel fort, ſo weit die Aufmauerung a. es er-
laubt, nach dem Rauchzuge d., welcher in den Schornſtein k. ausmündet.
Nicht immer geht das Feuer zuerſt durch die Kanone. Ge-
wöhnlich geht es erſt unter dem Keſſel fort, alsdann durch die Ka-
none zurück und tritt aus dieſer in den Schornſtein.
Jn dieſem Falle fehlt die gemauerte Unterlage a. Der Keſſel
wird dann nur durch ſeine Seiteneinmauerung gehalten, was nament-
lich bei kleinen Keſſeln der Fall iſt. Auch muß man dafür ſorgen,
daß in den wagerechten Zügen Vertiefungen angebracht werden, in
welche die Flugaſche ſich abſetzen kann. Die Züge (und die Vertie-
fungen wo die Flugaſche ſich abſetzt) müſſen bequem gereinigt wer-
den können.
§. 81. Gewöhnliche Stubenöfen, welche vom Maurer geſetzt
werden können.
(Taf. XIII. Fig. 355. und 356.) Wir haben hier nur ein ganz
einfaches Beiſpiel gegeben, da noch mehr zuſammengeſetzte Oefen ge-
wöhnlich vom Töpfer geſetzt werden.
Fig. 355. ſtellt den Längendurchſchnitt eines von Mauerſteinen
geſetzten Ofens vor, Fig. 355. A. iſt der Grundriß unmittelbar unter
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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 336. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/346>, abgerufen am 28.07.2024.
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