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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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(höhere) Brode kann man den Bogen von o. oder auch von n.
aus führen.

Der Längenbogen besteht aus 2 verschiedenen Bogenlinien. Die
hintere krumme Linie dieses Bogens wird nämlich genau so gemacht,
als die Hälfte des Querbogens, den vorderen Theil aber macht man
am besten aus freier Hand und zwar nach folgenden Anhaltspunkten
(Fig. 374). Gleichlaufend mit der größten Linie de. zieht man
quer durch den Herd 3 andere Linien, die kürzeste st. um 6 Zoll
hinter der Mauer des Mundloches, und die andern beiden uw. und
wz. in gleichen Zwischenräumen zwischen die größte und kleinste Quer-
linie hinein. Für jede dieser 3 Linien verfertigt man Bogen auf eben
die Art, wie bei dem größten Querbogen, nämlich so, daß man die
gerade Linie in 6 gleiche Theile theilt, und vom 4ten etc. Theilpunkte
aus, die Bogen zieht. Die 4 hölzernen Querbogen müssen so zer-
sägt werden, daß so viel Holz ausfällt, als das Brett des mittlern
langen Bogens dick ist.

Man stellt nun das zum Längenbogen bestimmte Brett auf, und
die Querbogen in den gehörigen Zwischenräumen von beiden Seiten
an dasselbe an, so zwar, daß man sie durch schief eingeschlagene Nä-
gel anheftet. Nach der Höhe dieser Bogen kann man nun leicht die
andern Bogenlinien auf den Längenbogen aus freier Hand zeichnen und
solchen darnach bearbeiten. Jetzt hat man nur noch für den hintern
Theil des Ofens 2 halbe Zwischenbogen ch. und ci. zu bilden, welche
ebenfalls von der Hälfte des größten Querbogens abgeschrieben wer-
den. Es sind nun alle Theile dieses Gerippes durch Nägel aneinan-
der zu befestigen. Nachdem das Gewölbe geschlossen, muß es ein paar
Zoll dick mit Lehm überschlagen werden, worunter viel Kohlenklein
gemengt ist.

h) Nach Verfertigung des Gewölbes werden die liegenden Rauch-
kanäle 6 Zoll weit und 8 Zoll hoch angelegt. Bei gewöhnlichen
Backöfen zu größeren Broden kann man diese, wie Fig. 375. zeigt,
vorn oberhalb des Mundloches zusammenführen, doch so, daß man
sie von l. aus (Fig. 375. und 376.) bequem reinigen kann. Zu die-
sem Ende ist bei l. ein Backstein eingesetzt, welcher diese Oeffnung
gut schließt, und deshalb nach dem Reinigen verklebt wird. Jn einen
Kanal vereinigt, geht der Rauch von da aus in der Stirnmauer,
oberhalb des Mundloches, wenigstens 3 Fuß hoch oder mehr in die
Höhe (Fig. 378.). Der Kanal hat hier eine Weite von 8 -- 10 Zoll
und bei m. ist ein Schieber oder eine Klappe eingemauert.

Bei Oefen wo man die Hitze genau regeln muß, z. B. in

(höhere) Brode kann man den Bogen von o. oder auch von n.
aus führen.

Der Längenbogen beſteht aus 2 verſchiedenen Bogenlinien. Die
hintere krumme Linie dieſes Bogens wird nämlich genau ſo gemacht,
als die Hälfte des Querbogens, den vorderen Theil aber macht man
am beſten aus freier Hand und zwar nach folgenden Anhaltspunkten
(Fig. 374). Gleichlaufend mit der größten Linie de. zieht man
quer durch den Herd 3 andere Linien, die kürzeſte st. um 6 Zoll
hinter der Mauer des Mundloches, und die andern beiden uw. und
wz. in gleichen Zwiſchenräumen zwiſchen die größte und kleinſte Quer-
linie hinein. Für jede dieſer 3 Linien verfertigt man Bogen auf eben
die Art, wie bei dem größten Querbogen, nämlich ſo, daß man die
gerade Linie in 6 gleiche Theile theilt, und vom 4ten ꝛc. Theilpunkte
aus, die Bogen zieht. Die 4 hölzernen Querbogen müſſen ſo zer-
ſägt werden, daß ſo viel Holz ausfällt, als das Brett des mittlern
langen Bogens dick iſt.

Man ſtellt nun das zum Längenbogen beſtimmte Brett auf, und
die Querbogen in den gehörigen Zwiſchenräumen von beiden Seiten
an daſſelbe an, ſo zwar, daß man ſie durch ſchief eingeſchlagene Nä-
gel anheftet. Nach der Höhe dieſer Bogen kann man nun leicht die
andern Bogenlinien auf den Längenbogen aus freier Hand zeichnen und
ſolchen darnach bearbeiten. Jetzt hat man nur noch für den hintern
Theil des Ofens 2 halbe Zwiſchenbogen ch. und ci. zu bilden, welche
ebenfalls von der Hälfte des größten Querbogens abgeſchrieben wer-
den. Es ſind nun alle Theile dieſes Gerippes durch Nägel aneinan-
der zu befeſtigen. Nachdem das Gewölbe geſchloſſen, muß es ein paar
Zoll dick mit Lehm überſchlagen werden, worunter viel Kohlenklein
gemengt iſt.

h) Nach Verfertigung des Gewölbes werden die liegenden Rauch-
kanäle 6 Zoll weit und 8 Zoll hoch angelegt. Bei gewöhnlichen
Backöfen zu größeren Broden kann man dieſe, wie Fig. 375. zeigt,
vorn oberhalb des Mundloches zuſammenführen, doch ſo, daß man
ſie von l. aus (Fig. 375. und 376.) bequem reinigen kann. Zu die-
ſem Ende iſt bei l. ein Backſtein eingeſetzt, welcher dieſe Oeffnung
gut ſchließt, und deshalb nach dem Reinigen verklebt wird. Jn einen
Kanal vereinigt, geht der Rauch von da aus in der Stirnmauer,
oberhalb des Mundloches, wenigſtens 3 Fuß hoch oder mehr in die
Höhe (Fig. 378.). Der Kanal hat hier eine Weite von 8 — 10 Zoll
und bei m. iſt ein Schieber oder eine Klappe eingemauert.

Bei Oefen wo man die Hitze genau regeln muß, z. B. in

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[334/0344] (höhere) Brode kann man den Bogen von o. oder auch von n. aus führen. Der Längenbogen beſteht aus 2 verſchiedenen Bogenlinien. Die hintere krumme Linie dieſes Bogens wird nämlich genau ſo gemacht, als die Hälfte des Querbogens, den vorderen Theil aber macht man am beſten aus freier Hand und zwar nach folgenden Anhaltspunkten (Fig. 374). Gleichlaufend mit der größten Linie de. zieht man quer durch den Herd 3 andere Linien, die kürzeſte st. um 6 Zoll hinter der Mauer des Mundloches, und die andern beiden uw. und wz. in gleichen Zwiſchenräumen zwiſchen die größte und kleinſte Quer- linie hinein. Für jede dieſer 3 Linien verfertigt man Bogen auf eben die Art, wie bei dem größten Querbogen, nämlich ſo, daß man die gerade Linie in 6 gleiche Theile theilt, und vom 4ten ꝛc. Theilpunkte aus, die Bogen zieht. Die 4 hölzernen Querbogen müſſen ſo zer- ſägt werden, daß ſo viel Holz ausfällt, als das Brett des mittlern langen Bogens dick iſt. Man ſtellt nun das zum Längenbogen beſtimmte Brett auf, und die Querbogen in den gehörigen Zwiſchenräumen von beiden Seiten an daſſelbe an, ſo zwar, daß man ſie durch ſchief eingeſchlagene Nä- gel anheftet. Nach der Höhe dieſer Bogen kann man nun leicht die andern Bogenlinien auf den Längenbogen aus freier Hand zeichnen und ſolchen darnach bearbeiten. Jetzt hat man nur noch für den hintern Theil des Ofens 2 halbe Zwiſchenbogen ch. und ci. zu bilden, welche ebenfalls von der Hälfte des größten Querbogens abgeſchrieben wer- den. Es ſind nun alle Theile dieſes Gerippes durch Nägel aneinan- der zu befeſtigen. Nachdem das Gewölbe geſchloſſen, muß es ein paar Zoll dick mit Lehm überſchlagen werden, worunter viel Kohlenklein gemengt iſt. h) Nach Verfertigung des Gewölbes werden die liegenden Rauch- kanäle 6 Zoll weit und 8 Zoll hoch angelegt. Bei gewöhnlichen Backöfen zu größeren Broden kann man dieſe, wie Fig. 375. zeigt, vorn oberhalb des Mundloches zuſammenführen, doch ſo, daß man ſie von l. aus (Fig. 375. und 376.) bequem reinigen kann. Zu die- ſem Ende iſt bei l. ein Backſtein eingeſetzt, welcher dieſe Oeffnung gut ſchließt, und deshalb nach dem Reinigen verklebt wird. Jn einen Kanal vereinigt, geht der Rauch von da aus in der Stirnmauer, oberhalb des Mundloches, wenigſtens 3 Fuß hoch oder mehr in die Höhe (Fig. 378.). Der Kanal hat hier eine Weite von 8 — 10 Zoll und bei m. iſt ein Schieber oder eine Klappe eingemauert. Bei Oefen wo man die Hitze genau regeln muß, z. B. in

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 334. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/344>, abgerufen am 24.11.2024.