Gebrauch der Pfanne bequem stehen zu können, sondern um dem Herde von allen Seiten einen hinlänglichen Widerstand zu geben. Jn Fig. 281 bis 288. dient aber diese Verstärkung noch besonders dazu, um für die Leitung der herabfallenden Kanäle rr. (Fig. 286.) die nöthige Mauerstärke zu erhalten.
Endlich ist noch anzuführen, daß, wenn mehrere Feuerungen, als z. B. der Pfanne, der Darre, der Blase, unter einem Schorn- steine liegen, so muß, bei der vorhin beschriebenen Feuerungsanlage, von jeder Feuerung ein besonderer Schornstein, der an und für sich, wie vorgedacht, verschlossen ist, hoch genug in den allgemeinen Schorn- stein hinaufgehen, um gegen den Rauch gesichert zu sein. Besser aber ist noch, den allgemeinen Feuerraum fest oder dicht zu überwölben, über dem Gewölbe einen allgemeinen großen Schornstein aufzuführen, die kleinen Schornsteine der einzelnen Feuerungen durch das Gewölbe in den allgemeinen Schornstein einzuleiten, und in der Mitte des Ge- wölbes eine eiserne, dicht passende, herunterwärts sich öffnende und zum Einsteigen hinlänglich große Thür anzulegen.
§. 77. Anlage eines sogenannten Rostloches an einem Feuerherde.
(Taf. XI. Fig. 278 A. und B.) Es ist eine allgemein bekannte Erfahrung, daß die Wirkung des Feuers stärker ist, wenn man die Flamme durch Seitenwände einschließt, als wenn man das Feuer frei brennen läßt und die Kochgefäße nur von einer Seite her erwärmt werden. Dieser Erfahrung zu Folge hat man die sogenannten Rost- löcher erfunden, wo das Feuer in eine Vertiefung des Herdes einge- schlossen, die Koch- oder Bratgefäße, welche man darauf setzt, von unten nach oben, also durch die Spitzflamme des Feuers, welche im- mer am kräftigsten wirkt, erwärmt werden. Fig. 278 A. zeigt den Durchschnitt des Herdes mit einem solchen Rostloche, B. den Grund- riß. a. ist der Raum des Loches, 10 bis 15 Zoll im Quadrat groß und etwa 10 Zoll tief bis zu dem Roste b., c. ist ein Aschen- loch. Will man das Rostloch für Torf- oder Steinkohlenfeuer ein- richten, so muß es nur etwa 71/2 Zoll tief angelegt werden, welche Höhe man durch Uebereinanderlegung von 2 flachen Mauersteinen und einem Dachsteine, mit ihren Fugen, erreicht. Das Aschenloch ist 6 Zoll hoch und eben so breit als das Rostloch. Der Rauch zieht durch den Rauchmantel des Herdes in den Küchenschornstein.
Gebrauch der Pfanne bequem ſtehen zu können, ſondern um dem Herde von allen Seiten einen hinlänglichen Widerſtand zu geben. Jn Fig. 281 bis 288. dient aber dieſe Verſtärkung noch beſonders dazu, um für die Leitung der herabfallenden Kanäle rr. (Fig. 286.) die nöthige Mauerſtärke zu erhalten.
Endlich iſt noch anzuführen, daß, wenn mehrere Feuerungen, als z. B. der Pfanne, der Darre, der Blaſe, unter einem Schorn- ſteine liegen, ſo muß, bei der vorhin beſchriebenen Feuerungsanlage, von jeder Feuerung ein beſonderer Schornſtein, der an und für ſich, wie vorgedacht, verſchloſſen iſt, hoch genug in den allgemeinen Schorn- ſtein hinaufgehen, um gegen den Rauch geſichert zu ſein. Beſſer aber iſt noch, den allgemeinen Feuerraum feſt oder dicht zu überwölben, über dem Gewölbe einen allgemeinen großen Schornſtein aufzuführen, die kleinen Schornſteine der einzelnen Feuerungen durch das Gewölbe in den allgemeinen Schornſtein einzuleiten, und in der Mitte des Ge- wölbes eine eiſerne, dicht paſſende, herunterwärts ſich öffnende und zum Einſteigen hinlänglich große Thür anzulegen.
§. 77. Anlage eines ſogenannten Roſtloches an einem Feuerherde.
(Taf. XI. Fig. 278 A. und B.) Es iſt eine allgemein bekannte Erfahrung, daß die Wirkung des Feuers ſtärker iſt, wenn man die Flamme durch Seitenwände einſchließt, als wenn man das Feuer frei brennen läßt und die Kochgefäße nur von einer Seite her erwärmt werden. Dieſer Erfahrung zu Folge hat man die ſogenannten Roſt- löcher erfunden, wo das Feuer in eine Vertiefung des Herdes einge- ſchloſſen, die Koch- oder Bratgefäße, welche man darauf ſetzt, von unten nach oben, alſo durch die Spitzflamme des Feuers, welche im- mer am kräftigſten wirkt, erwärmt werden. Fig. 278 A. zeigt den Durchſchnitt des Herdes mit einem ſolchen Roſtloche, B. den Grund- riß. a. iſt der Raum des Loches, 10 bis 15 Zoll im Quadrat groß und etwa 10 Zoll tief bis zu dem Roſte b., c. iſt ein Aſchen- loch. Will man das Roſtloch für Torf- oder Steinkohlenfeuer ein- richten, ſo muß es nur etwa 7½ Zoll tief angelegt werden, welche Höhe man durch Uebereinanderlegung von 2 flachen Mauerſteinen und einem Dachſteine, mit ihren Fugen, erreicht. Das Aſchenloch iſt 6 Zoll hoch und eben ſo breit als das Roſtloch. Der Rauch zieht durch den Rauchmantel des Herdes in den Küchenſchornſtein.
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Gebrauch der Pfanne bequem ſtehen zu können, ſondern um dem
Herde von allen Seiten einen hinlänglichen Widerſtand zu geben. Jn
Fig. 281 bis 288. dient aber dieſe Verſtärkung noch beſonders dazu,
um für die Leitung der herabfallenden Kanäle rr. (Fig. 286.) die
nöthige Mauerſtärke zu erhalten.
Endlich iſt noch anzuführen, daß, wenn mehrere Feuerungen,
als z. B. der Pfanne, der Darre, der Blaſe, unter einem Schorn-
ſteine liegen, ſo muß, bei der vorhin beſchriebenen Feuerungsanlage,
von jeder Feuerung ein beſonderer Schornſtein, der an und für ſich,
wie vorgedacht, verſchloſſen iſt, hoch genug in den allgemeinen Schorn-
ſtein hinaufgehen, um gegen den Rauch geſichert zu ſein. Beſſer aber
iſt noch, den allgemeinen Feuerraum feſt oder dicht zu überwölben,
über dem Gewölbe einen allgemeinen großen Schornſtein aufzuführen,
die kleinen Schornſteine der einzelnen Feuerungen durch das Gewölbe
in den allgemeinen Schornſtein einzuleiten, und in der Mitte des Ge-
wölbes eine eiſerne, dicht paſſende, herunterwärts ſich öffnende und
zum Einſteigen hinlänglich große Thür anzulegen.
§. 77. Anlage eines ſogenannten Roſtloches an einem
Feuerherde.
(Taf. XI. Fig. 278 A. und B.) Es iſt eine allgemein bekannte
Erfahrung, daß die Wirkung des Feuers ſtärker iſt, wenn man die
Flamme durch Seitenwände einſchließt, als wenn man das Feuer frei
brennen läßt und die Kochgefäße nur von einer Seite her erwärmt
werden. Dieſer Erfahrung zu Folge hat man die ſogenannten Roſt-
löcher erfunden, wo das Feuer in eine Vertiefung des Herdes einge-
ſchloſſen, die Koch- oder Bratgefäße, welche man darauf ſetzt, von
unten nach oben, alſo durch die Spitzflamme des Feuers, welche im-
mer am kräftigſten wirkt, erwärmt werden. Fig. 278 A. zeigt den
Durchſchnitt des Herdes mit einem ſolchen Roſtloche, B. den Grund-
riß. a. iſt der Raum des Loches, 10 bis 15 Zoll im Quadrat
groß und etwa 10 Zoll tief bis zu dem Roſte b., c. iſt ein Aſchen-
loch. Will man das Roſtloch für Torf- oder Steinkohlenfeuer ein-
richten, ſo muß es nur etwa 7½ Zoll tief angelegt werden, welche
Höhe man durch Uebereinanderlegung von 2 flachen Mauerſteinen und
einem Dachſteine, mit ihren Fugen, erreicht. Das Aſchenloch iſt 6
Zoll hoch und eben ſo breit als das Roſtloch. Der Rauch zieht durch
den Rauchmantel des Herdes in den Küchenſchornſtein.
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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/335>, abgerufen am 24.11.2024.
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