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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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eisernen Roststäbe ruhen. Die Höhe des Aschenfalles ist ziemlich
gleichgültig; gewöhnlich wird derselbe bis zur Oberfläche des Rostes
2 Fuß hoch gemacht, und da, wo die Thür ist, dergestalt überwölbt,
daß die Unterkante der Einheizthür mit der Oberfläche des Rostes
eine grade Fläche bildet, wonach sich also die Größe der Thür richtet.

Die gedachte, von oben nach unten bis auf die Länge und
Breite des Rostes, zusammengezogene Form des Herdes hat den
Nutzen, daß das Feuer nur auf dem Roste liegen und mit dem Brenn-
material nicht verschwenderisch umgegangen werden kann, und, da
das Feuer mehr concentrirt wird, die Wirkung desselben vortheil-
hafter ist.

Die zum Herunterfallen des Feuers ee. (Fig. 282. und 283.)
befindlichen Kanäle rr. (in Fig. 286.) sind bei ihrer Einmündung
etwa 12 Zoll lang und 6 Zoll breit; weiter unten aber werden die-
selben, wie in Fig. 286. zu sehen, bis auf 5 Zoll Länge und 5 Zoll
Breite zusammengezogen, und unter dem Herde hinweg (ss. in Fig.
281.) so wie weiter hinauf zum Schornstein (tt. in Fig. 288.) sind
selbige überall 10 Zoll hoch oder lang und 5 Zoll breit. Der Pfei-
ler d. in Fig. 282., auf welchem der Boden der Pfanne wenigstens
3 Zoll breit aufruht, theilt also das Feuer in 2 gleich große Kanäle.

Die zum Hinaufsteigen des Feuers an den Seiten bei mm. (Fig.
282. und 287.) befindlichen Kanäle sind 41/2 bis 5 Zoll breit, und
vom Boden der Pfanne an (wenn nämlich auf eine, mit Flüssigkeit
jedesmal vollgefüllte Pfanne gerechnet wird) so hoch, daß nur noch
oben am Rande der Pfanne 5 Zoll Mauer diese Kanäle decken und
sich gegen die Pfanne anschließen. Sollten die abwärts führenden Ka-
näle rr. (Fig. 286.) nicht vorhanden sein, so würden dagegen die
Seitenkanäle mm. (Fig. 287.) nur höchstens halb so hoch als die
Pfanne ist, geführt werden dürfen, um bei niedergekochter Würze die
Seiten der Pfanne nicht zu verbrennen.

Da wo die Seitenkanäle mm. in die Brandmauer hineingehen,
wie in Fig. 287. zu sehen, sind selbige eben so hoch und breit, wie
vorgedacht; dann aber, sowohl beim Niederfallen als Wiederhinauf-
steigen (gg. und hh. in Fig. 282. 287. 288.) sind solche nur 10
Zoll und 5 Zoll weit und breit.

Das Niederfallen des Feuers bewirkt ein langsameres Strö-
men der Hitze,
welche ihrer Natur nach allemal rasch in die Höhe
steigt. Dieserhalb müssen die Schieber, welche zu der mehrerwähnten
Zeit die Oeffnungen ee. (Fig. 282. und 286.) verschließen sollen, von
halbzölligem geschmiedeten oder gegossenen Eisen sein.

eiſernen Roſtſtäbe ruhen. Die Höhe des Aſchenfalles iſt ziemlich
gleichgültig; gewöhnlich wird derſelbe bis zur Oberfläche des Roſtes
2 Fuß hoch gemacht, und da, wo die Thür iſt, dergeſtalt überwölbt,
daß die Unterkante der Einheizthür mit der Oberfläche des Roſtes
eine grade Fläche bildet, wonach ſich alſo die Größe der Thür richtet.

Die gedachte, von oben nach unten bis auf die Länge und
Breite des Roſtes, zuſammengezogene Form des Herdes hat den
Nutzen, daß das Feuer nur auf dem Roſte liegen und mit dem Brenn-
material nicht verſchwenderiſch umgegangen werden kann, und, da
das Feuer mehr concentrirt wird, die Wirkung deſſelben vortheil-
hafter iſt.

Die zum Herunterfallen des Feuers ee. (Fig. 282. und 283.)
befindlichen Kanäle rr. (in Fig. 286.) ſind bei ihrer Einmündung
etwa 12 Zoll lang und 6 Zoll breit; weiter unten aber werden die-
ſelben, wie in Fig. 286. zu ſehen, bis auf 5 Zoll Länge und 5 Zoll
Breite zuſammengezogen, und unter dem Herde hinweg (ss. in Fig.
281.) ſo wie weiter hinauf zum Schornſtein (tt. in Fig. 288.) ſind
ſelbige überall 10 Zoll hoch oder lang und 5 Zoll breit. Der Pfei-
ler d. in Fig. 282., auf welchem der Boden der Pfanne wenigſtens
3 Zoll breit aufruht, theilt alſo das Feuer in 2 gleich große Kanäle.

Die zum Hinaufſteigen des Feuers an den Seiten bei mm. (Fig.
282. und 287.) befindlichen Kanäle ſind 4½ bis 5 Zoll breit, und
vom Boden der Pfanne an (wenn nämlich auf eine, mit Flüſſigkeit
jedesmal vollgefüllte Pfanne gerechnet wird) ſo hoch, daß nur noch
oben am Rande der Pfanne 5 Zoll Mauer dieſe Kanäle decken und
ſich gegen die Pfanne anſchließen. Sollten die abwärts führenden Ka-
näle rr. (Fig. 286.) nicht vorhanden ſein, ſo würden dagegen die
Seitenkanäle mm. (Fig. 287.) nur höchſtens halb ſo hoch als die
Pfanne iſt, geführt werden dürfen, um bei niedergekochter Würze die
Seiten der Pfanne nicht zu verbrennen.

Da wo die Seitenkanäle mm. in die Brandmauer hineingehen,
wie in Fig. 287. zu ſehen, ſind ſelbige eben ſo hoch und breit, wie
vorgedacht; dann aber, ſowohl beim Niederfallen als Wiederhinauf-
ſteigen (gg. und hh. in Fig. 282. 287. 288.) ſind ſolche nur 10
Zoll und 5 Zoll weit und breit.

Das Niederfallen des Feuers bewirkt ein langſameres Strö-
men der Hitze,
welche ihrer Natur nach allemal raſch in die Höhe
ſteigt. Dieſerhalb müſſen die Schieber, welche zu der mehrerwähnten
Zeit die Oeffnungen ee. (Fig. 282. und 286.) verſchließen ſollen, von
halbzölligem geſchmiedeten oder gegoſſenen Eiſen ſein.

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[322/0332] eiſernen Roſtſtäbe ruhen. Die Höhe des Aſchenfalles iſt ziemlich gleichgültig; gewöhnlich wird derſelbe bis zur Oberfläche des Roſtes 2 Fuß hoch gemacht, und da, wo die Thür iſt, dergeſtalt überwölbt, daß die Unterkante der Einheizthür mit der Oberfläche des Roſtes eine grade Fläche bildet, wonach ſich alſo die Größe der Thür richtet. Die gedachte, von oben nach unten bis auf die Länge und Breite des Roſtes, zuſammengezogene Form des Herdes hat den Nutzen, daß das Feuer nur auf dem Roſte liegen und mit dem Brenn- material nicht verſchwenderiſch umgegangen werden kann, und, da das Feuer mehr concentrirt wird, die Wirkung deſſelben vortheil- hafter iſt. Die zum Herunterfallen des Feuers ee. (Fig. 282. und 283.) befindlichen Kanäle rr. (in Fig. 286.) ſind bei ihrer Einmündung etwa 12 Zoll lang und 6 Zoll breit; weiter unten aber werden die- ſelben, wie in Fig. 286. zu ſehen, bis auf 5 Zoll Länge und 5 Zoll Breite zuſammengezogen, und unter dem Herde hinweg (ss. in Fig. 281.) ſo wie weiter hinauf zum Schornſtein (tt. in Fig. 288.) ſind ſelbige überall 10 Zoll hoch oder lang und 5 Zoll breit. Der Pfei- ler d. in Fig. 282., auf welchem der Boden der Pfanne wenigſtens 3 Zoll breit aufruht, theilt alſo das Feuer in 2 gleich große Kanäle. Die zum Hinaufſteigen des Feuers an den Seiten bei mm. (Fig. 282. und 287.) befindlichen Kanäle ſind 4½ bis 5 Zoll breit, und vom Boden der Pfanne an (wenn nämlich auf eine, mit Flüſſigkeit jedesmal vollgefüllte Pfanne gerechnet wird) ſo hoch, daß nur noch oben am Rande der Pfanne 5 Zoll Mauer dieſe Kanäle decken und ſich gegen die Pfanne anſchließen. Sollten die abwärts führenden Ka- näle rr. (Fig. 286.) nicht vorhanden ſein, ſo würden dagegen die Seitenkanäle mm. (Fig. 287.) nur höchſtens halb ſo hoch als die Pfanne iſt, geführt werden dürfen, um bei niedergekochter Würze die Seiten der Pfanne nicht zu verbrennen. Da wo die Seitenkanäle mm. in die Brandmauer hineingehen, wie in Fig. 287. zu ſehen, ſind ſelbige eben ſo hoch und breit, wie vorgedacht; dann aber, ſowohl beim Niederfallen als Wiederhinauf- ſteigen (gg. und hh. in Fig. 282. 287. 288.) ſind ſolche nur 10 Zoll und 5 Zoll weit und breit. Das Niederfallen des Feuers bewirkt ein langſameres Strö- men der Hitze, welche ihrer Natur nach allemal raſch in die Höhe ſteigt. Dieſerhalb müſſen die Schieber, welche zu der mehrerwähnten Zeit die Oeffnungen ee. (Fig. 282. und 286.) verſchließen ſollen, von halbzölligem geſchmiedeten oder gegoſſenen Eiſen ſein.

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/332>, abgerufen am 24.11.2024.