dem Malze einen schlechten Geschmack geben können. Bei n. mündet der eiserne Röhrenzug in den engen Schornstein m., durch welchen der Rauch zum Dache hinausgeführt wird. Bei h. dagegen sieht man die Einmündung der eisernen Röhren in den Feuerkasten oder sogenannten Wolf i. Bei k. liegt der Rost und bei l. das Aschenloch dieses Wolfes.
Die Buchstaben sind in allen Zeichnungen so gewählt, daß sie überall gleiche Gegenstände bezeichnen. Das Ganze ist, wie man aus Fig. 269. ersehen kann, mit einem flachen Tonnengewölbe von 1/2 Stein Stärke geschlossen, in welches 2 Verstärkungsgurten, 1 Stein breit 1 Stein hoch bei 15 Fuß Länge des Raumes, eingewölbt wa- ren. Damit aber die Hitze nicht die Mauern und Gewölbe sprengen konnte, waren durch die genannten Verstärkungsgurten noch 2 eiserne Anker, wie bei o. p. Fig. 269. zu sehen, gelegt worden.
Wird nun in dem Wolfe oder Feuerkasten bei i. Feuer ange- macht, so zieht der heiße Rauch durch die eisernen Röhren, erhitzt diese, und die Hitze, welche diese Röhren im Darrraume verbreiten, dörrt das Malz ab. Der Rauch selbst entweicht durch den eisernen Röhrenzug in den Schornstein bei n. und m. Damit der Rauch aber auch gehörigen Zug habe, muß die Röhrleitung möglichst stei- gend angelegt werden, so daß sie bei h., wo sie aus dem Feuerkasten tritt, am niedrigsten, bei n. aber, wo sie in den Schornstein eintritt, am höchsten liegt.
Jedoch muß der höchste Punkt der Röhrleitung von den Darr- blechen immer noch mindestens 1 Fuß weit entfernt bleiben, weil sonst das Malz von der Hitze der Röhren auf diesem Punkte anbren- nen würde. Die sonstigen einzelnen Maaße gehen aus der Zeich- nung hervor.
Da das Gewölbe und die Umfassungsmauern hierbei nicht un- mittelbar dem Feuer, sondern mehr einer feuchten Hitze ausgesetzt wa- ren, so wurden sie in Kalk gemauert. Der Wolf dagegen und das Schornsteinrohr war in Lehm gemauert.
§. 76. Heizungsanlage einer Braupfanne.
(Taf. XI. Fig. 281 -- 288. nach Gilly.) Fig. 281. zeigt den Grundriß dieser Anlage unmittelbar über dem Fundament, und zwar nach der Durchschnittslinie AB. der Durchschnitte Fig. 284 -- 287. Darin ist a. der Aschenbehälter unmittelbar unter dem Roste, dessen Thüre sich bei ef. befindet; b. eine Unterwölbung, blos um Mauer- werk zu sparen, und um weniger Erdfeuchtigkeit anzuziehen. Fig. 282.
dem Malze einen ſchlechten Geſchmack geben können. Bei n. mündet der eiſerne Röhrenzug in den engen Schornſtein m., durch welchen der Rauch zum Dache hinausgeführt wird. Bei h. dagegen ſieht man die Einmündung der eiſernen Röhren in den Feuerkaſten oder ſogenannten Wolf i. Bei k. liegt der Roſt und bei l. das Aſchenloch dieſes Wolfes.
Die Buchſtaben ſind in allen Zeichnungen ſo gewählt, daß ſie überall gleiche Gegenſtände bezeichnen. Das Ganze iſt, wie man aus Fig. 269. erſehen kann, mit einem flachen Tonnengewölbe von ½ Stein Stärke geſchloſſen, in welches 2 Verſtärkungsgurten, 1 Stein breit 1 Stein hoch bei 15 Fuß Länge des Raumes, eingewölbt wa- ren. Damit aber die Hitze nicht die Mauern und Gewölbe ſprengen konnte, waren durch die genannten Verſtärkungsgurten noch 2 eiſerne Anker, wie bei o. p. Fig. 269. zu ſehen, gelegt worden.
Wird nun in dem Wolfe oder Feuerkaſten bei i. Feuer ange- macht, ſo zieht der heiße Rauch durch die eiſernen Röhren, erhitzt dieſe, und die Hitze, welche dieſe Röhren im Darrraume verbreiten, dörrt das Malz ab. Der Rauch ſelbſt entweicht durch den eiſernen Röhrenzug in den Schornſtein bei n. und m. Damit der Rauch aber auch gehörigen Zug habe, muß die Röhrleitung möglichſt ſtei- gend angelegt werden, ſo daß ſie bei h., wo ſie aus dem Feuerkaſten tritt, am niedrigſten, bei n. aber, wo ſie in den Schornſtein eintritt, am höchſten liegt.
Jedoch muß der höchſte Punkt der Röhrleitung von den Darr- blechen immer noch mindeſtens 1 Fuß weit entfernt bleiben, weil ſonſt das Malz von der Hitze der Röhren auf dieſem Punkte anbren- nen würde. Die ſonſtigen einzelnen Maaße gehen aus der Zeich- nung hervor.
Da das Gewölbe und die Umfaſſungsmauern hierbei nicht un- mittelbar dem Feuer, ſondern mehr einer feuchten Hitze ausgeſetzt wa- ren, ſo wurden ſie in Kalk gemauert. Der Wolf dagegen und das Schornſteinrohr war in Lehm gemauert.
§. 76. Heizungsanlage einer Braupfanne.
(Taf. XI. Fig. 281 — 288. nach Gilly.) Fig. 281. zeigt den Grundriß dieſer Anlage unmittelbar über dem Fundament, und zwar nach der Durchſchnittslinie AB. der Durchſchnitte Fig. 284 — 287. Darin iſt a. der Aſchenbehälter unmittelbar unter dem Roſte, deſſen Thüre ſich bei ef. befindet; b. eine Unterwölbung, blos um Mauer- werk zu ſparen, und um weniger Erdfeuchtigkeit anzuziehen. Fig. 282.
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dem Malze einen ſchlechten Geſchmack geben können. Bei n. mündet
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der Rauch zum Dache hinausgeführt wird. Bei h. dagegen ſieht
man die Einmündung der eiſernen Röhren in den Feuerkaſten oder
ſogenannten Wolf i. Bei k. liegt der Roſt und bei l. das Aſchenloch
dieſes Wolfes.
Die Buchſtaben ſind in allen Zeichnungen ſo gewählt, daß ſie
überall gleiche Gegenſtände bezeichnen. Das Ganze iſt, wie man aus
Fig. 269. erſehen kann, mit einem flachen Tonnengewölbe von ½
Stein Stärke geſchloſſen, in welches 2 Verſtärkungsgurten, 1 Stein
breit 1 Stein hoch bei 15 Fuß Länge des Raumes, eingewölbt wa-
ren. Damit aber die Hitze nicht die Mauern und Gewölbe ſprengen
konnte, waren durch die genannten Verſtärkungsgurten noch 2 eiſerne
Anker, wie bei o. p. Fig. 269. zu ſehen, gelegt worden.
Wird nun in dem Wolfe oder Feuerkaſten bei i. Feuer ange-
macht, ſo zieht der heiße Rauch durch die eiſernen Röhren, erhitzt
dieſe, und die Hitze, welche dieſe Röhren im Darrraume verbreiten,
dörrt das Malz ab. Der Rauch ſelbſt entweicht durch den eiſernen
Röhrenzug in den Schornſtein bei n. und m. Damit der Rauch
aber auch gehörigen Zug habe, muß die Röhrleitung möglichſt ſtei-
gend angelegt werden, ſo daß ſie bei h., wo ſie aus dem Feuerkaſten
tritt, am niedrigſten, bei n. aber, wo ſie in den Schornſtein eintritt,
am höchſten liegt.
Jedoch muß der höchſte Punkt der Röhrleitung von den Darr-
blechen immer noch mindeſtens 1 Fuß weit entfernt bleiben, weil ſonſt
das Malz von der Hitze der Röhren auf dieſem Punkte anbren-
nen würde. Die ſonſtigen einzelnen Maaße gehen aus der Zeich-
nung hervor.
Da das Gewölbe und die Umfaſſungsmauern hierbei nicht un-
mittelbar dem Feuer, ſondern mehr einer feuchten Hitze ausgeſetzt wa-
ren, ſo wurden ſie in Kalk gemauert. Der Wolf dagegen und das
Schornſteinrohr war in Lehm gemauert.
§. 76. Heizungsanlage einer Braupfanne.
(Taf. XI. Fig. 281 — 288. nach Gilly.) Fig. 281. zeigt den
Grundriß dieſer Anlage unmittelbar über dem Fundament, und zwar
nach der Durchſchnittslinie AB. der Durchſchnitte Fig. 284 — 287.
Darin iſt a. der Aſchenbehälter unmittelbar unter dem Roſte, deſſen
Thüre ſich bei ef. befindet; b. eine Unterwölbung, blos um Mauer-
werk zu ſparen, und um weniger Erdfeuchtigkeit anzuziehen. Fig. 282.
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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/329>, abgerufen am 28.07.2024.
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