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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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wird ein zweiter, auch zuweilen ein dritter, ganz schwacher und feiner
Bewurf gefertigt.

Der Mörtel darf weder zu fett noch zu mager, weder zu
dünn noch zu dick sein.

Jst er zu fett, so reißt er, ist er zu mager, so fällt er ab, ist
er zu dünn, so fließt er bei der Arbeit, ist er zu dick, so läßt er sich
nicht verarbeiten.

Soll eine Wand glatt abgeputzt werden, so putzt man zuerst
nach der Höhe derselben 6 Zoll breite Streifen, in Entfernungen von
3 Fuß etwa. Hierauf werden die Zwischenfelder beworfen und mit
langen Brettern, die von einem solchen Streifen bis zum andern rei-
chen, abgerieben und geebnet. Dann wird mit dem kleinen Reibebrett
Alles abgerieben und geebnet, nachdem der Bewurf so weit trocken
ist, daß er kleine Risse bekommen hat.

An den Kanten der Wände aber werden Latten befestigt, wo-
durch dieselben in erforderlicher Schärfe erhalten werden, die dann
auch zur Richtschnur der dazwischen liegenden Wandfelder dienen.
Jede der beiden Ecklatten wird etwa 6 Zoll weit von der Mauerecke
entfernt befestigt.

Rappputz hält sich besser als glatter Putz. Durch das
viele Reiben bei dem glatten Abputz wird derselbe, besonders wenn es
sehr heiß ist, schnell trocken und löset sich hinten an der Mauer.

Deshalb ist es bei glattem Putz besser, mehrere schwache Lagen
2 bis 3 auf einander zu tragen, und die nächst obere nicht eher an-
zufangen, als bis die nächst untere trocken ist. Der erste Auftrag
geschieht dann blos mit der Kelle und der Abputz bleibt rauh. Wenn
er hinlänglich ausgetrocknet ist, wird der zweite Ueberzug glatt da-
rauf gefertigt.

Sind drei Ueberzüge herzustellen, so werden die beiden unter-
sten rauh, der oberste aber glatt gefertigt.

Die vorläufige Glättung der obersten Lage geschieht mit dem
Rücken der Kelle. Die noch bleibenden Ungleichheiten werden dann
mit dem Reibebrett vollständig geebnet, indem man dabei die Wand
mit dem Pinsel annäßt. Wenn die letzte Lage trocken ist, wird da-
rauf mit Kalkweiße geweißt.

Sind vorstehende Gliederungen oder Gesimse zu putzen, so ver-
fährt man in folgender Weise (Taf. XIII. Fig. 331 A. B. C.): Ent-
weder die Gliederungen stehen wie bei A. nur wenig (höchstens 11/2
Zoll) vor, dann wird der Putz nach und nach so dick angetragen, als
die vorspringenden Glieder werden sollen; dann zieht man mit einem

wird ein zweiter, auch zuweilen ein dritter, ganz ſchwacher und feiner
Bewurf gefertigt.

Der Mörtel darf weder zu fett noch zu mager, weder zu
dünn noch zu dick ſein.

Jſt er zu fett, ſo reißt er, iſt er zu mager, ſo fällt er ab, iſt
er zu dünn, ſo fließt er bei der Arbeit, iſt er zu dick, ſo läßt er ſich
nicht verarbeiten.

Soll eine Wand glatt abgeputzt werden, ſo putzt man zuerſt
nach der Höhe derſelben 6 Zoll breite Streifen, in Entfernungen von
3 Fuß etwa. Hierauf werden die Zwiſchenfelder beworfen und mit
langen Brettern, die von einem ſolchen Streifen bis zum andern rei-
chen, abgerieben und geebnet. Dann wird mit dem kleinen Reibebrett
Alles abgerieben und geebnet, nachdem der Bewurf ſo weit trocken
iſt, daß er kleine Riſſe bekommen hat.

An den Kanten der Wände aber werden Latten befeſtigt, wo-
durch dieſelben in erforderlicher Schärfe erhalten werden, die dann
auch zur Richtſchnur der dazwiſchen liegenden Wandfelder dienen.
Jede der beiden Ecklatten wird etwa 6 Zoll weit von der Mauerecke
entfernt befeſtigt.

Rappputz hält ſich beſſer als glatter Putz. Durch das
viele Reiben bei dem glatten Abputz wird derſelbe, beſonders wenn es
ſehr heiß iſt, ſchnell trocken und löſet ſich hinten an der Mauer.

Deshalb iſt es bei glattem Putz beſſer, mehrere ſchwache Lagen
2 bis 3 auf einander zu tragen, und die nächſt obere nicht eher an-
zufangen, als bis die nächſt untere trocken iſt. Der erſte Auftrag
geſchieht dann blos mit der Kelle und der Abputz bleibt rauh. Wenn
er hinlänglich ausgetrocknet iſt, wird der zweite Ueberzug glatt da-
rauf gefertigt.

Sind drei Ueberzüge herzuſtellen, ſo werden die beiden unter-
ſten rauh, der oberſte aber glatt gefertigt.

Die vorläufige Glättung der oberſten Lage geſchieht mit dem
Rücken der Kelle. Die noch bleibenden Ungleichheiten werden dann
mit dem Reibebrett vollſtändig geebnet, indem man dabei die Wand
mit dem Pinſel annäßt. Wenn die letzte Lage trocken iſt, wird da-
rauf mit Kalkweiße geweißt.

Sind vorſtehende Gliederungen oder Geſimſe zu putzen, ſo ver-
fährt man in folgender Weiſe (Taf. XIII. Fig. 331 A. B. C.): Ent-
weder die Gliederungen ſtehen wie bei A. nur wenig (höchſtens 1½
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[299/0309] wird ein zweiter, auch zuweilen ein dritter, ganz ſchwacher und feiner Bewurf gefertigt. Der Mörtel darf weder zu fett noch zu mager, weder zu dünn noch zu dick ſein. Jſt er zu fett, ſo reißt er, iſt er zu mager, ſo fällt er ab, iſt er zu dünn, ſo fließt er bei der Arbeit, iſt er zu dick, ſo läßt er ſich nicht verarbeiten. Soll eine Wand glatt abgeputzt werden, ſo putzt man zuerſt nach der Höhe derſelben 6 Zoll breite Streifen, in Entfernungen von 3 Fuß etwa. Hierauf werden die Zwiſchenfelder beworfen und mit langen Brettern, die von einem ſolchen Streifen bis zum andern rei- chen, abgerieben und geebnet. Dann wird mit dem kleinen Reibebrett Alles abgerieben und geebnet, nachdem der Bewurf ſo weit trocken iſt, daß er kleine Riſſe bekommen hat. An den Kanten der Wände aber werden Latten befeſtigt, wo- durch dieſelben in erforderlicher Schärfe erhalten werden, die dann auch zur Richtſchnur der dazwiſchen liegenden Wandfelder dienen. Jede der beiden Ecklatten wird etwa 6 Zoll weit von der Mauerecke entfernt befeſtigt. Rappputz hält ſich beſſer als glatter Putz. Durch das viele Reiben bei dem glatten Abputz wird derſelbe, beſonders wenn es ſehr heiß iſt, ſchnell trocken und löſet ſich hinten an der Mauer. Deshalb iſt es bei glattem Putz beſſer, mehrere ſchwache Lagen 2 bis 3 auf einander zu tragen, und die nächſt obere nicht eher an- zufangen, als bis die nächſt untere trocken iſt. Der erſte Auftrag geſchieht dann blos mit der Kelle und der Abputz bleibt rauh. Wenn er hinlänglich ausgetrocknet iſt, wird der zweite Ueberzug glatt da- rauf gefertigt. Sind drei Ueberzüge herzuſtellen, ſo werden die beiden unter- ſten rauh, der oberſte aber glatt gefertigt. Die vorläufige Glättung der oberſten Lage geſchieht mit dem Rücken der Kelle. Die noch bleibenden Ungleichheiten werden dann mit dem Reibebrett vollſtändig geebnet, indem man dabei die Wand mit dem Pinſel annäßt. Wenn die letzte Lage trocken iſt, wird da- rauf mit Kalkweiße geweißt. Sind vorſtehende Gliederungen oder Geſimſe zu putzen, ſo ver- fährt man in folgender Weiſe (Taf. XIII. Fig. 331 A. B. C.): Ent- weder die Gliederungen ſtehen wie bei A. nur wenig (höchſtens 1½ Zoll) vor, dann wird der Putz nach und nach ſo dick angetragen, als die vorſpringenden Glieder werden ſollen; dann zieht man mit einem

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 299. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/309>, abgerufen am 23.11.2024.