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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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man an die Balken des Stockwerks eiserne Anker anzuschlagen, welche
diesen Zusammenhalt bewirken. Taf. XII. Fig. 312. zeigt eine derglei-
chen Vorrichtung. a. ist einer der Stockwerksbalken, b. bezeichnet die
eiserne Ankerschiene, welche 11/2 bis 2 Zoll hoch, 21/2 bis 3 Fuß
lang und 1/2 Zoll dick ist. Am hintern Ende wird sie umgebogen
und gegen diesen Umbug eine Krampe in den Balken geschlagen. Au-
ßerdem erhält die Schiene eine zweite Krampe etwa in der Mitte ih-
rer Länge, außerdem werden 3--4 starke Nägel durch sie in den
Balken eingetrieben.

Am vordern Ende erhält die Schiene eine Oese, durch welche
der eiserne Splint cc. gesteckt wird, und etwa einen Zoll stark und
hoch, und 2 bis 21/2 Fuß lang ist. Er darf nämlich nicht zu kurz
gemacht werden, weil er sonst zu wenig Mauerwerk faßt, wodurch die
Festigkeit leidet.

d. bezeichnet die sogenannte Mauerlatte. Sie dient dazu, daß
bei dem Auflegen der Balken auf das Mauerwerk die unteren noch
weichen Mauerschichten, und namentlich die ebenfalls noch weichen
Thür- und Fensterbogen, nicht zerschlagen werden. Sie muß immer
von Eichenholz gefertigt werden, damit sie nicht zu schnell verfaule.
Da sie aber doch mit der Länge der Zeit jedenfalls verfault, weil sie
von aller Berührung mit der äußeren Luft abgeschlossen wird, so ist
es am besten, sie so zu legen, daß sie, wie in Fig. 312., einen halben
Stein von der innern Mauerkante zurückliegt, weil, wenn sie dann
auch wirklich verfault ist, der Balken doch sein volles Auflager auf
der Mauer behält.

Man macht die Mauerlatte 4 Zoll breit 5 Zoll hoch. Nicht
an jeden Balken kommt ein Maueranker, sondern, je nachdem die
Balken weit oder eng liegen, nur an jeden 3ten oder 4ten, so daß
ohngefähr alle 14 Fuß weit ein Balken auf jedem Ende mit Ankern
versehen wird. Bei hölzernen Gebäuden findet keine solche Veranke-
rung statt, weil dort jeder Balken auf die oberen Rahmstücke aufge-
kämmt ist, wodurch an sich schon die Ankerung bewirkt wird.

Werden Hauptgesimse angebracht, worunter man den mit Glie-
dern versehenen Vorsprung versteht, welcher die Balkenköpfe von außen.
verdeckt, so können verschiedene Fälle eintreten, von denen wir einige
anführen wollen.

Taf. XII. Fig. 309. zeigt einen über die Mauer reichenden Bal-
ken a., mit dem einstehenden Sparren b. und dem Aufschieblinge c.
Dieser letztere dient dazu, um die Dachsteine so weit überstehen zu
machen, daß das vorn an den Balkenköpfen angebrachte hölzerne Ge-

man an die Balken des Stockwerks eiſerne Anker anzuſchlagen, welche
dieſen Zuſammenhalt bewirken. Taf. XII. Fig. 312. zeigt eine derglei-
chen Vorrichtung. a. iſt einer der Stockwerksbalken, b. bezeichnet die
eiſerne Ankerſchiene, welche 1½ bis 2 Zoll hoch, 2½ bis 3 Fuß
lang und ½ Zoll dick iſt. Am hintern Ende wird ſie umgebogen
und gegen dieſen Umbug eine Krampe in den Balken geſchlagen. Au-
ßerdem erhält die Schiene eine zweite Krampe etwa in der Mitte ih-
rer Länge, außerdem werden 3—4 ſtarke Nägel durch ſie in den
Balken eingetrieben.

Am vordern Ende erhält die Schiene eine Oeſe, durch welche
der eiſerne Splint cc. geſteckt wird, und etwa einen Zoll ſtark und
hoch, und 2 bis 2½ Fuß lang iſt. Er darf nämlich nicht zu kurz
gemacht werden, weil er ſonſt zu wenig Mauerwerk faßt, wodurch die
Feſtigkeit leidet.

d. bezeichnet die ſogenannte Mauerlatte. Sie dient dazu, daß
bei dem Auflegen der Balken auf das Mauerwerk die unteren noch
weichen Mauerſchichten, und namentlich die ebenfalls noch weichen
Thür- und Fenſterbogen, nicht zerſchlagen werden. Sie muß immer
von Eichenholz gefertigt werden, damit ſie nicht zu ſchnell verfaule.
Da ſie aber doch mit der Länge der Zeit jedenfalls verfault, weil ſie
von aller Berührung mit der äußeren Luft abgeſchloſſen wird, ſo iſt
es am beſten, ſie ſo zu legen, daß ſie, wie in Fig. 312., einen halben
Stein von der innern Mauerkante zurückliegt, weil, wenn ſie dann
auch wirklich verfault iſt, der Balken doch ſein volles Auflager auf
der Mauer behält.

Man macht die Mauerlatte 4 Zoll breit 5 Zoll hoch. Nicht
an jeden Balken kommt ein Maueranker, ſondern, je nachdem die
Balken weit oder eng liegen, nur an jeden 3ten oder 4ten, ſo daß
ohngefähr alle 14 Fuß weit ein Balken auf jedem Ende mit Ankern
verſehen wird. Bei hölzernen Gebäuden findet keine ſolche Veranke-
rung ſtatt, weil dort jeder Balken auf die oberen Rahmſtücke aufge-
kämmt iſt, wodurch an ſich ſchon die Ankerung bewirkt wird.

Werden Hauptgeſimſe angebracht, worunter man den mit Glie-
dern verſehenen Vorſprung verſteht, welcher die Balkenköpfe von außen.
verdeckt, ſo können verſchiedene Fälle eintreten, von denen wir einige
anführen wollen.

Taf. XII. Fig. 309. zeigt einen über die Mauer reichenden Bal-
ken a., mit dem einſtehenden Sparren b. und dem Aufſchieblinge c.
Dieſer letztere dient dazu, um die Dachſteine ſo weit überſtehen zu
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[281/0291] man an die Balken des Stockwerks eiſerne Anker anzuſchlagen, welche dieſen Zuſammenhalt bewirken. Taf. XII. Fig. 312. zeigt eine derglei- chen Vorrichtung. a. iſt einer der Stockwerksbalken, b. bezeichnet die eiſerne Ankerſchiene, welche 1½ bis 2 Zoll hoch, 2½ bis 3 Fuß lang und ½ Zoll dick iſt. Am hintern Ende wird ſie umgebogen und gegen dieſen Umbug eine Krampe in den Balken geſchlagen. Au- ßerdem erhält die Schiene eine zweite Krampe etwa in der Mitte ih- rer Länge, außerdem werden 3—4 ſtarke Nägel durch ſie in den Balken eingetrieben. Am vordern Ende erhält die Schiene eine Oeſe, durch welche der eiſerne Splint cc. geſteckt wird, und etwa einen Zoll ſtark und hoch, und 2 bis 2½ Fuß lang iſt. Er darf nämlich nicht zu kurz gemacht werden, weil er ſonſt zu wenig Mauerwerk faßt, wodurch die Feſtigkeit leidet. d. bezeichnet die ſogenannte Mauerlatte. Sie dient dazu, daß bei dem Auflegen der Balken auf das Mauerwerk die unteren noch weichen Mauerſchichten, und namentlich die ebenfalls noch weichen Thür- und Fenſterbogen, nicht zerſchlagen werden. Sie muß immer von Eichenholz gefertigt werden, damit ſie nicht zu ſchnell verfaule. Da ſie aber doch mit der Länge der Zeit jedenfalls verfault, weil ſie von aller Berührung mit der äußeren Luft abgeſchloſſen wird, ſo iſt es am beſten, ſie ſo zu legen, daß ſie, wie in Fig. 312., einen halben Stein von der innern Mauerkante zurückliegt, weil, wenn ſie dann auch wirklich verfault iſt, der Balken doch ſein volles Auflager auf der Mauer behält. Man macht die Mauerlatte 4 Zoll breit 5 Zoll hoch. Nicht an jeden Balken kommt ein Maueranker, ſondern, je nachdem die Balken weit oder eng liegen, nur an jeden 3ten oder 4ten, ſo daß ohngefähr alle 14 Fuß weit ein Balken auf jedem Ende mit Ankern verſehen wird. Bei hölzernen Gebäuden findet keine ſolche Veranke- rung ſtatt, weil dort jeder Balken auf die oberen Rahmſtücke aufge- kämmt iſt, wodurch an ſich ſchon die Ankerung bewirkt wird. Werden Hauptgeſimſe angebracht, worunter man den mit Glie- dern verſehenen Vorſprung verſteht, welcher die Balkenköpfe von außen. verdeckt, ſo können verſchiedene Fälle eintreten, von denen wir einige anführen wollen. Taf. XII. Fig. 309. zeigt einen über die Mauer reichenden Bal- ken a., mit dem einſtehenden Sparren b. und dem Aufſchieblinge c. Dieſer letztere dient dazu, um die Dachſteine ſo weit überſtehen zu machen, daß das vorn an den Balkenköpfen angebrachte hölzerne Ge-

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 281. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/291>, abgerufen am 22.11.2024.