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Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847.

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3) Gehen mehrere Oefen eines Stockwerks in ein und dasselbe
enge Rohr, so muß man darauf sehen, daß die eisernen Röhren,
woraus der Rauch der Ofen in den Schornstein tritt, einander nicht
unmittelbar entgegen stehen, weil sonst der Rauch des einen Ofens,
welcher stärker brennt, leicht den gegenüber herauskommenden schwä-
cheren Rauch zurückdrängt. Die eisernen Rauchröhren müssen deshalb
nicht wagrecht (wie gewöhnlich), sondern etwas schräg und in einer
geringen Entfernung übereinander eingelegt werden. Dann kann der
Rauch sich nicht treffen.
4) Für jeden einzelnen Ofen rechnet man 12 # Zoll der Grund-
fläche der Röhre. Jst demnach eine Röhre 6 Zoll im # groß, so
hält sie = 36 # Zoll und = 3 giebt 3 Oefen, für welche sie
ausreicht, die aber in einem und demselben Stockwerke
stehen müssen. Jst eine Röhre 8 Zoll im #, so sind dies 8 x 8
= 64 und = 5 Oefen, welche in eine solche Röhre geführt
werden können, welches aber wohl nie vorkommt, da höchstens 4 Zim-
mer mit ihren Ecken zusammenstoßen können, und in diesem Falle
würde eine Röhre von 6 Zoll breit 8 Zoll lang = 48 # Zoll aus-
reichen zu 4 Oefen.
5) Weite und enge Röhren dürfen nie unter einem flacheren Win-
kel als 45o gezogen, und auch nicht anders zusammengewölbt werden.
6) Enge Röhren, in welche starke Feuerungen gehen, folglich viel
Rauch einströmt, wie bei verdeckten Herden, Braupfannen, Brannt-
weinblasen, Dampfkesseln etc., müssen immer allein zum Dache hin-
ausgeführt werden, und dürfen nie Ofenheizungen hineingeleitet wer-
den, weil sonst alle Ofen einrauchen.
7) Jede Röhre und auch jeder Röhrenkasten muß
mindestens 1 bis 2 Fuß hoch über die Dachfirst hinaus-
geführt werden,
welches unter keiner Bedingung zu versäumen ist.
8) Röhren oder Röhrenkasten, welche an der Seite des Daches
herauskommen, wenn man sie auch bis über die First hinaufführt,
rauchen um so leichter ein, je höher sie in freier Luft stehen, weil die
äußere Temperatur auf sie alsdann viel mehr einwirken kann, als
wenn sie im Dachraume selbst bis an die First geleitet werden.
Man muß also die Röhren, welche nicht in der Mitte des Hauses
liegen, durch Ziehen auf massiven Mauern, oder durch Ziehen auf
Wölbungen, oder untergelegten eisernen Stangen, oder durch Zusam-
menwölben im Bogen, immer so zu leiten suchen, daß sie entweder
in der Mitte der First herauskommen, oder daß die eine Fläche der
Röhre die First berührt. Bei steilen Dächern macht dies zuweilen
3) Gehen mehrere Oefen eines Stockwerks in ein und daſſelbe
enge Rohr, ſo muß man darauf ſehen, daß die eiſernen Röhren,
woraus der Rauch der Ofen in den Schornſtein tritt, einander nicht
unmittelbar entgegen ſtehen, weil ſonſt der Rauch des einen Ofens,
welcher ſtärker brennt, leicht den gegenüber herauskommenden ſchwä-
cheren Rauch zurückdrängt. Die eiſernen Rauchröhren müſſen deshalb
nicht wagrecht (wie gewöhnlich), ſondern etwas ſchräg und in einer
geringen Entfernung übereinander eingelegt werden. Dann kann der
Rauch ſich nicht treffen.
4) Für jeden einzelnen Ofen rechnet man 12 □ Zoll der Grund-
fläche der Röhre. Jſt demnach eine Röhre 6 Zoll im □ groß, ſo
hält ſie = 36 □ Zoll und = 3 giebt 3 Oefen, für welche ſie
ausreicht, die aber in einem und demſelben Stockwerke
ſtehen müſſen. Jſt eine Röhre 8 Zoll im □, ſo ſind dies 8 × 8
= 64 und = 5 Oefen, welche in eine ſolche Röhre geführt
werden können, welches aber wohl nie vorkommt, da höchſtens 4 Zim-
mer mit ihren Ecken zuſammenſtoßen können, und in dieſem Falle
würde eine Röhre von 6 Zoll breit 8 Zoll lang = 48 □ Zoll aus-
reichen zu 4 Oefen.
5) Weite und enge Röhren dürfen nie unter einem flacheren Win-
kel als 45º gezogen, und auch nicht anders zuſammengewölbt werden.
6) Enge Röhren, in welche ſtarke Feuerungen gehen, folglich viel
Rauch einſtrömt, wie bei verdeckten Herden, Braupfannen, Brannt-
weinblaſen, Dampfkeſſeln ꝛc., müſſen immer allein zum Dache hin-
ausgeführt werden, und dürfen nie Ofenheizungen hineingeleitet wer-
den, weil ſonſt alle Ofen einrauchen.
7) Jede Röhre und auch jeder Röhrenkaſten muß
mindeſtens 1 bis 2 Fuß hoch über die Dachfirſt hinaus-
geführt werden,
welches unter keiner Bedingung zu verſäumen iſt.
8) Röhren oder Röhrenkaſten, welche an der Seite des Daches
herauskommen, wenn man ſie auch bis über die Firſt hinaufführt,
rauchen um ſo leichter ein, je höher ſie in freier Luft ſtehen, weil die
äußere Temperatur auf ſie alsdann viel mehr einwirken kann, als
wenn ſie im Dachraume ſelbſt bis an die Firſt geleitet werden.
Man muß alſo die Röhren, welche nicht in der Mitte des Hauſes
liegen, durch Ziehen auf maſſiven Mauern, oder durch Ziehen auf
Wölbungen, oder untergelegten eiſernen Stangen, oder durch Zuſam-
menwölben im Bogen, immer ſo zu leiten ſuchen, daß ſie entweder
in der Mitte der Firſt herauskommen, oder daß die eine Fläche der
Röhre die Firſt berührt. Bei ſteilen Dächern macht dies zuweilen
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[266/0276] 3) Gehen mehrere Oefen eines Stockwerks in ein und daſſelbe enge Rohr, ſo muß man darauf ſehen, daß die eiſernen Röhren, woraus der Rauch der Ofen in den Schornſtein tritt, einander nicht unmittelbar entgegen ſtehen, weil ſonſt der Rauch des einen Ofens, welcher ſtärker brennt, leicht den gegenüber herauskommenden ſchwä- cheren Rauch zurückdrängt. Die eiſernen Rauchröhren müſſen deshalb nicht wagrecht (wie gewöhnlich), ſondern etwas ſchräg und in einer geringen Entfernung übereinander eingelegt werden. Dann kann der Rauch ſich nicht treffen. 4) Für jeden einzelnen Ofen rechnet man 12 □ Zoll der Grund- fläche der Röhre. Jſt demnach eine Röhre 6 Zoll im □ groß, ſo hält ſie = 36 □ Zoll und [FORMEL] = 3 giebt 3 Oefen, für welche ſie ausreicht, die aber in einem und demſelben Stockwerke ſtehen müſſen. Jſt eine Röhre 8 Zoll im □, ſo ſind dies 8 × 8 = 64 und [FORMEL] = 5 Oefen, welche in eine ſolche Röhre geführt werden können, welches aber wohl nie vorkommt, da höchſtens 4 Zim- mer mit ihren Ecken zuſammenſtoßen können, und in dieſem Falle würde eine Röhre von 6 Zoll breit 8 Zoll lang = 48 □ Zoll aus- reichen zu 4 Oefen. 5) Weite und enge Röhren dürfen nie unter einem flacheren Win- kel als 45º gezogen, und auch nicht anders zuſammengewölbt werden. 6) Enge Röhren, in welche ſtarke Feuerungen gehen, folglich viel Rauch einſtrömt, wie bei verdeckten Herden, Braupfannen, Brannt- weinblaſen, Dampfkeſſeln ꝛc., müſſen immer allein zum Dache hin- ausgeführt werden, und dürfen nie Ofenheizungen hineingeleitet wer- den, weil ſonſt alle Ofen einrauchen. 7) Jede Röhre und auch jeder Röhrenkaſten muß mindeſtens 1 bis 2 Fuß hoch über die Dachfirſt hinaus- geführt werden, welches unter keiner Bedingung zu verſäumen iſt. 8) Röhren oder Röhrenkaſten, welche an der Seite des Daches herauskommen, wenn man ſie auch bis über die Firſt hinaufführt, rauchen um ſo leichter ein, je höher ſie in freier Luft ſtehen, weil die äußere Temperatur auf ſie alsdann viel mehr einwirken kann, als wenn ſie im Dachraume ſelbſt bis an die Firſt geleitet werden. Man muß alſo die Röhren, welche nicht in der Mitte des Hauſes liegen, durch Ziehen auf maſſiven Mauern, oder durch Ziehen auf Wölbungen, oder untergelegten eiſernen Stangen, oder durch Zuſam- menwölben im Bogen, immer ſo zu leiten ſuchen, daß ſie entweder in der Mitte der Firſt herauskommen, oder daß die eine Fläche der Röhre die Firſt berührt. Bei ſteilen Dächern macht dies zuweilen

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Zitationshilfe: Menzel, Carl August (Hrsg.): Der praktische Maurer. Halle, 1847, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/menzel_maurer_1847/276>, abgerufen am 25.11.2024.